Leonie sagt: Es ist der Leberfleck in seiner Handfläche, den ich spüre, wenn er mich im Nacken berührt. Meine Haut und meine Haare, die sich ihm entgegenstrecken. Leonie sagt: Es ist die Art, wie er Katzen betrachtet, obwohl er behauptet, sie nicht zu mögen. Sie sagt: Das ist der Grund, warum ich ihn liebe. Maja sagt: Es ist sein Gesicht. Seine Lippen, seine Augen, die Bewegung seiner Pupillen. Die Narbe dicht unter der linken Augenbraue, die eine Geschichte erzählt. Maja sagt: Es ist immer das Gesicht. Bei jedem Mann. Das Gesicht ist alles oder nichts.
Er selbst sagt dazu nichts. Maja ist eine Freundin von Leonie, und Leonie ist seine Freundin, und er liebt sie beide. Er achtet die ganze Zeit auf das Gleichgewicht und findet nie die richtigen Worte. Wenn er an die Zukunft denkt, zerspringt etwas in seinem Kopf. Die Liebe, flüstert eine Stimme in seinem Ohr, die Liebe ist eine Wunde, die sich niemals schließt.
Daniel Klaus wurde 1972 in Wiesbaden geboren. Er war Stipendiat der Akademie der Künste und Preisträger des Walter-Serner-Preises. Seine Geschichten sind in Literaturzeitschriften, Zeitungen und im Rundfunk veröffentlicht.
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