Die Macht der Trommeln

Ruanda In Huye greifen Frauen zu einem Instrument, das Männern vorbehalten war. Das wirkt – über die Musik hinaus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2021

Es lässt sich nicht ungeschehen machen, was zwischen April und Juli 1994 in Ruanda geschah. Seinerzeit forderte der Völkermord von Hutu-Milizionären an den Tutsi fast eine Million Todesopfer. Die Massaker erschütterten und zerstörten das Land, sie hinterließen Hass, Verachtung und Misstrauen. Die traumatische Erinnerung nicht zu überwinden, aber abzuschwächen, ist ein Ziel des Musikprojekts „Ingoma Nshya“, der ersten Frauen-Trommelgruppe Ruandas, in der die Mäzenin Odile Gakire Katese Tutsi- und Hutu-Frauen zusammengebracht hat.

Dieses Ensemble wollen wir treffen, in Huye, der zweitgrößten Stadt Ruandas, die seit der Kolonialzeit, als sie Butare hieß, ein Topos für die intellektuelle Selbstbestimmung des Landes ist