„Die Macht kleiner Schritte“

Verhaltensweisen Der Tod seines Vaters brachte Jack Urwin dazu, falsche Männlichkeitsvorstellungen zu analysieren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2017
„Maßlos maskulines Verhalten schadet vor allem den Männern“
„Maßlos maskulines Verhalten schadet vor allem den Männern“

Illustration: Max Guther für der Freitag

Nein, Männer sind nicht an allem schuld. Aber ja, es gibt Männlichkeitsvorstellungen, die ein Problem sind – für die Betroffenen und die Gesellschaft. Mit diesen hat sich der Autor Jack Urwin auseinandergesetzt.

der Freitag: Herr Urwin, zentraler Begriff Ihres Buchs ist „toxische Männlichkeit“. Was meinen Sie damit?

Jack Urwin: Wenn ich von toxischer Männlichkeit spreche, meine ich Dinge, die Männer tun, um noch männlicher zu wirken. Es sind Übertreibungen von Verhaltensweisen und Handlungen, die gesellschaftlich als männlich empfunden werden. Diese Form der Männlichkeit ist eine Überkompensation als Folge von Unsicherheit. Und sie ist verantwortlich für viele negative Aspekte der Gesellschaft wie Gewalt oder rape