Die Madoffs von Lissabon

Portugal In den letzten neun Jahren gingen 85 Prozent der Banken des Landes in die Insolvenz. Das beengt Spielräume für die sozialistische Minderheitsregierung
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900 Millionen Euro Kredit: der Glücksritter Joe Berardo
900 Millionen Euro Kredit: der Glücksritter Joe Berardo

Bild: Imago/GlobalImages

Neun Jahre Bankenkrise und gigantische Betrugsfälle im Bankwesen haben die Staatsschulden Portugals jetzt auf eine neue Rekordhöhe getrieben. Portugal hat zwar seit eineinhalb Jahren einen progressiven, auf die Revitalisierung des Sozialstaates und Investitionen setzenden sozialistischen Regierungschef. Aber der von den Kommunisten des PCP und den Linken des Bloco de Esquerda mitgetragenen Minderheitsregierung sind die Hände gebunden. Die Kosten der Bankenkriminalität lassen fiskalpolitisch keinen Raum für eine spürbare Sozialpolitik.

In den letzten neun Jahren gingen in Portugal 85 Prozent der Banken in die Insolvenz, wurden verstaatlicht, mit direkten Finanzspritzen oder Coco-Anleihen künstlich am Leben gehalten. Die Hintergründe der Insolvenzen ver