Die Metapher der Nacht

Umcodiert Habbo Knoch untersucht die Fotografien in der Erinnerungskultur an Auschwitz: das Buch zum Bild vom Krieg
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Mein Mann hat mir immer gesagt, wenn ich ihn nach seinen Kriegserlebnissen in Rußland gefragt habe: "Das läßt sich nicht erzählen", schreibt im März 1952 Ilse Heinemann aus Frankfurt an die Leserbriefredaktion der Zeitschrift Revue. Erst durch einen Fortsetzungsroman mit dem hormonstrotzenden Titel Einen besseren findst du nicht, der in der Revue ganze 35 Wochen als Landserepisode gedruckt wurde, fand man in der Frankfurter Familie die Sprache wieder. Genauso sei es gewesen, so der Kommentar des Mannes nach der Lektüre. Da auch Frau Heinemann noch Sprachprobleme wettzumachen hat, bittet sie die Redaktion: "Erzählen sie meinem Mann und seinen Kameraden, wie der Krieg in der Heimat war".
Worüber man nicht reden kann, davon lässt man schreiben. In