Die Minuten danach

Foto-Reportage Während einer Operation stehen Chirurgen unter enormer Anspannung. Wie gehen sie mit diesem Druck um? Und wie sieht es aus, wenn die Anspannung abfällt?
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Prof. Dr. Jan Langrehr, 47, Chefarzt Chirurgie, Evangelisches Waldkrankenhaus Berlin

„Unmittelbar nachdem ich aus dem Saal komme, gehe ich im Kopf noch einmal die Operation durch, ob wirklich alles optimal gelaufen ist. Gerade hatten wir einen größeren Eingriff. Ich habe einem Patienten den Enddarm entfernt, weil dort ein Tumor saß. Wenn das gut operiert wird, liegt die Wahrscheinlichkeit bei unter fünf Prozent, dass die Krankheit wieder auftritt. Sie steigt aber schnell an, wenn etwa der Tumor beim Entfernen verletzt wird. Deswegen steht für den Patienten sehr viel auf dem Spiel, entsprechend hoch ist meine Anspannung. Für normale Menschen klingt es sicher hart, dass wir Chirurgen manchmal sechs bis sieben Stunden ohne jede Pause am Tisch stehen –