Die Mythen der Konsumgesellschaft

Aufmerksamkeitsökonomie Neil Boorman und Stefan Kuzmany empfehlen ein Leben ohne die falschen oder ganz ohne die Markenprodukte und sitzen dabei der Logik der Konsumkultur auf
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Dass die Welt des Konsums und der Waren voll von Mythen steckt, ist keineswegs eine neue, aber immer noch aktuelle Einsicht. Inzwischen ist es mehr als ein halbes Jahrhundert her, seit der französische Literaturwissenschaftler und Semiologe Roland Barthes mit seinen Mythologies (1956, deutsch unter dem Titel Mythen des Alltags) eindrucksvoll gezeigt hat, dass etwa ein Citroën DS 19 nicht einfach nur ein Auto, sondern mit Versprechungen und Bedeutungen überladen ist, die sie als eine neue Nautilus erscheinen ließen. So eröffnete das einstige Flaggschiff des französischen Automobilherstellers "Fiktionsräume" (Wolfgang Ullrich) einer gegenwärtigen Zukunft, die dem U-Boot von Jules Vernes Kapitän Nemo in nichts nachzustehen schienen. Allein das Inst