Die Nahrungsbeauftragte

Porträt Julia Klöckner wird unterschätzt, zu Unrecht. Gerade absolviert sie die letzten Meter im Landwirtschaftsministerium
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2021

Julia Klöckner wirkt aufgeräumt, wie fast immer. Im Bundeslandwirtschaftsministerium tritt sie am Montag dieser Woche ans Mikro, schaltet ihr Lächeln an, sagt: „Schön, Sie zu sehen.“ Zu sehen sind coronabedingt vor allem Kameras, aber Klöckner guckt so fröhlich und verbindlich, als träfe sie hier im Pressesaal alte Bekannte.

Es ist diese ihre Art, die seit vielen Jahren dafür sorgt, dass Julia Klöckner, 48, für harmlos gehalten wird. Das ist ein Fehler. Klöckner ist nicht nur stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende und Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, also eine Art Nahrungsbeauftragte der Republik. Sie ist in diesem Amt zuständig für die harten, konkreten Themen, die an jedem Mittagstisch