Die Pflanze, die tötet

Drogen Im heißen Süden Kolumbiens erfährt man die ganze Sinnlosigkeit des amerikanischen „War on drugs“. Den Kokabauern fehlt immer noch eine andere Lebensgrundlage
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2013
Die Pflanze, die tötet

Foto: Ronald de Hommel

Hernei Ruiz hat sein Leben lang auf einem verdorrten Berghang bei Macizo, einem heißen, verlassenen Flecken im Süden Kolumbiens, Koka angebaut. Der braun gebrannte Bauer wohnt in einem alten Haus am Rande des Dorfplatzes, wo er einen kleinen Laden betreibt, um Kokakekse und Kokarum zu verkaufen. Kein Wunder, dass sich Ruiz dafür einsetzt, dass Koka als Nahrungsmittel anerkannt wird.

„Vom Verkauf unserer Produkte können zehn Familien leben“, sagt Ruiz. Aber die Kokapflanze ist hoffnungslos stigmatisiert. „La mata que mata“ lautet seit Jahren das geflügelte Wort in Bogotá – „die Pflanze, die tötet“.

Neben Ruiz’ Laden steht ein uralter Kapokbaum, an den ein verwittertes Schild genagelt wurde: „In Lerma lieb