Die progressive Elite

Humanismus Zu Leo Koflers 100. Geburtstag am 26. April ist eine Biografie des Bochumer Historikers Christoph Jünke erschienen
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Vom Vagabunden zum Professor - so der Titel eines Gesprächs mit Ursula und Leo Kofler, das 1989 in Köln geführt wurde. Als Kofler noch zu Zeiten der "Sowjetisch besetzten Zone" in Halle an der Saale zum Universitätslehrer berufen wurde, hieß es ähnlich: Vom Autodidakten zum Professor. Tatsächlich hat Koflers Leben wenig gemein mit üblichen akademischen Karrieren und Gepflogenheiten. Seine Biografie ist in mancher Hinsicht das Gegenbild zu der des von ihm verehrten ungarischen Philosophen Georg Lukács. Kofler entstammt einer jüdischen Bauernfamilie aus Ost-Galicien, die dem Landleben eng verbundene Mutter sprach kein Deutsch, während der Vater auf seinem (kleinen) Gutshof für Lassalle schwärmte und seinem Sohn weniger jüd