Die Realität der Übergangsgesellschaft

Türöffner Anmerkungen zur zeitgenössischen Literatur aus dem Land der "orangenen Revolution"
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Die letzte Liebe des Präsidenten. Der Titel des Romans, den der ukrainische Schriftsteller Andrej Kurkow vorgelegt hat (s. Freitag vom 3. 12. 2004), klingt prophetisch: Darin schildert er die Ukraine nach 2011: Irgendein Präsident regiert, ein junger Oligarch erhebt sein Haupt, während die Abhängigkeit von Russland wächst und wächst. Sieht so die Zukunft des Landes in Aufruhr aus? Kurkow seufzt: "Ich hoffe es nicht. Ich hoffe, die Ukraine wird weiterhin zwischen Russland und Europa aufgespannt hängen wie bisher."

Und sein Landsmann, der Essayist Jurij Andruchowytsch, ergänzt: "Die Ukraine grenzt unmittelbar an die EU. Aber ich merke, dass die Ukraine nicht mal als Randregion Europas betrachtet wird ... Das ist doch eine neue, interessante Erfahrung: W