Die Realität ist idiotisch

Mimesis und weiter Ein Symposion über das Reale auf dem Theater
Exklusiv für Abonnent:innen

Ende der siebziger Jahre erschien ein schmales Bändchen des französischen Theoretikers Clément Rosset mit dem Titel Le Réel. Traité de l´idiotie. Darin umkreist er das Phänomen des Realen und beschreibt es als im wörtlichen Sinne idiotisch, nämlich als Sachverhalt ohne Reflex oder Double, als bestimmt und zufällig zugleich und deshalb unbedeutend. "Wenn man dem Realen eine Bedeutung zuschreibt, verleiht man ihm einen imaginären Wert", folgert Rosset daraus und dies lasse jede Repräsentation des Realen heikel erscheinen. Seit einiger Zeit aber ist zu beobachten, dass sich die Theater wieder verstärkt der Realität zuwenden. Nicht nur Gruppen wie Rimini Protokoll oder matthaei konsorten. Auch die Stadttheater haben inzwisch