Die Risiko-Uni

Auslese Die ersten Bachelor-Jahrgänge drängen im großen Stil in den Master. Erst jetzt wird den Studierenden klar: Das größte Problem der Uni-Reformen ist nicht die Verschulung
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Eigentlich ist Stephan Voigt voll des Lobes für seine Uni. Der 30-Jährige hat diesen Sommer seinen Psychologie-Bachelor in Bielefeld gemacht. „Die Lehre ist wirklich gut“, sagt er. So gut, dass er jetzt gerne auch den Master-Abschluss hier machen möchte. „Die Angebote sind super, außerdem kenne ich die Stadt und die Professoren. Ich würde gerne bleiben.“

Das Problem ist nur: Die Zuneigung beruht nicht auf Gegenseitigkeit. Die Uni Bielefeld lässt Stephan Voigt mit einem Notenschnitt von 2,3 nicht ins Masterprogramm. Andere Unis, an denen der frisch gebackene Bachelor-Psychologe sich beworben hat, haben noch gar nicht von sich hören lassen – obwohl das Semester längst begonnen hat. Nur Münster hat sich in letzter Minut