Die Schönen und die Blinden

Belarus Staatschef Lukaschenko uniformiert Mode und Meinung. Für die bedrängte unabhängige Presse springen russische Medien in die Bresche
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Am 7. September 2001 feierte der seit 1994 herrschende weißrussische Präsident mit offiziell 75 Prozent der Stimmen eine glänzende Wiederwahl. Zwar monierten OSZE Beobachter den im Wahlkampf von der Regierung ausgeübten Druck auf Oppositionspolitiker und unabhängige Zeitungen - doch kapitulierte diese Kritik alsbald vor der medialen Omnipräsenz der Terroranschläge in den USA vier Tage nach dem Votum.
Inzwischen befinden sich die Sympathiewerte für Alexander Lukaschenko, glaubt man einer Umfrage des unabhängigen Institut for Socio-Economic and Political Studies (ISEPS), im Sinkflug. Augenblicklich würden den Präsidenten nur noch 30 Prozent seiner Bürger erneut wählen. Als Reaktion darauf schwingt der nicht mehr nur die autori