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"Manchmal muss dich jemand zwingen, neu anzufangen, weil du dann neu denken musst!", raunt Christian Lindner kämpferisch unter einem treibenden Rythmus. Die ersten Sekunden des Wahlwerbespots der FDP. "Neu Denken" - mit diesem Slogan ziehen die Freien Demokraten in den Wahlkampf um den Bundestag. Nach vier Jahren außerparlamentarischer Opposition will die FDP sich neu erfunden haben. Doch hat sie das? Wie steht es um die alten Ziele und was hat sich politisch geändert?
Im Wahlkampf kriegt man eher das Gefühl die FDP sei eine Ich-AG. Christian Lindner als Kopf der Liberalen ist auch deren einziges Gesicht. Was nicht nur Spott auf den Wahlplakaten nach sich zieht, sondern auch die Frage aufwirft, mit wem die FDP in den Bundestag ziehen will. Die alten Profis sind zum größten Teil abgewandert. Und jetzt? Herrscht Fachkräftemangel bei der FDP?
Und wie stehen die Freien Demokraten zu dem großen Thema der letzten zwei Jahre – der Flüchtlingspolitik? Christian Lindner will das Mittelmeer schließen und den europäischen Grenzschutz Frontex weiter verstärken. Ein Einwanderungsgesetz soll dafür sorgen, dass Kriegsflüchtlinge nach Ende des Krieges wieder zurückkehren und sowieso will sich die FDP ihre Einwanderer lieber selbst aussuchen. Sehr liberal klingt das alles nicht. Dient die FDP sich damit dem rechten Diskurs in Deutschland an? Und in welchen Gewässern will sie damit nach Wählern fischen?
Doch mit wem würden die Liberalen überhaupt koalieren? Für Schwarz-Gelb könnte es nach aktuellen Umfragen knapp werden. Dann könnten nur noch die Grünen den Weg zur Macht sichern. Von denen allerdings distanziert sich die Partei.
Und wie steht es eigentlich um den Berliner Flughafen Tegel? In der Hauptstadt verkauft sich die FDP als Flughafenretter. "Berlin braucht Tegel", heißt das Volksbegehren zum alten Berliner Flughafen. Doch wäre die Schließung Tegels mit einem Volksbegehren abgewendet? Oder anders gefragt: Warum diskutieren wir überhaupt wieder darüber, ob Tegel offen bleiben soll?
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