Die sieben fetten und die sieben dürren Jahre

Russland Die Oligarchen verlieren Milliarden, der Staat lässt sie nicht im Stich
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Jeder, der so aussieht, als ob er mehr über die Finanzkrise wissen könnte, wird augenblicklich in Moskau ungeniert ausgefragt. "Was meinen Sie? Was kommt auf uns zu?" - will die Garderobenfrau im Baltschug-Hotel wissen. Die Dame mittleren Alters mit den rosa geschminkten Wangen, die in diesem Fünf-Sterne-Hotel 10.000 Rubel (280 Euro) im Monat verdient, wie sie später erzählt, hat ein kokettes Lächeln aufgesetzt. Der Gast soll sich wohl fühlen und reden. "Zunächst einmal werden wohl die Löhne eingefroren und dann gibt es möglicherweise Entlassungen. Das hört man zumindest von Experten", antwortet ich. "Das haben wir uns schon gedacht", gibt sie zurück und denkt sich vermutlich, dass Journalisten auch nicht klüger sind.

Der Krem