Die soziale Frage ist dunkler geworden

Anwerbestopp für ausländische Arbeitskräfte im November 1973 Eine kleine Bilanz nach 30 Jahren
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Dass jenes Boot, von dem später noch häufig die Rede war, voll sein könnte, wurde erstmals im Frühjahr 1973 vermutet. Am 15. März las man in der Süddeutschen Zeitung: "Das ›Ausländer-Maߋ ist voll". Nach Meinung der damaligen Bundesregierung war Deutschland kein Einwanderungsland. Und so wurde am 23. November 1973 - vor 30 Jahren - der Anwerbestopp beschlossen.

Begonnen hatte die Anwerbung 1955. Damals wurde mit Italien das erste Abkommen geschlossen. In der Bundesrepublik Deutschland kam das so genannte Wirtschaftswunder gerade aus den Startlöchern und im Bausektor sowie in der Landwirtschaft fehlten Arbeitskräfte - trotz hoher Arbeitslosigkeit. Ende 1954 waren von den knapp 18 Millionen unselbstständigen Erwerbspersonen noch