Die Spreu vom Weizen

Boom Regionalkrimis sind Teil des stetig wachsenden Segments der Krimiproduktion. Das Gütesiegel "regional" kann aber auch ein Makel sein.
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2014

"Regional ist erste Wahl" – so steht’s auf dem Einwickelpapier der vorzüglichen Dauerwurst, die meine Frau aus Ostfriesland mitgebracht hat. Einer Gegend, die ja vor allem für ihre Teekultur, Regenbekleidung und gutes Bier bekannt ist, von den Witzen ganz abgesehen. Nun also auch Ostfriesensalami und ein einprägsamer Slogan.

Kurz darauf kommt ein Werbebrief von S. Fischer, dem Traditionsverlag, der uns immer noch mit Lesenswertem von Kafka und Thomas Mann versorgt. Es geht jedoch um Folgendes: „Nur weil Klaus-Peter Wolfs Kriminalromane in Zeit und Raum sehr genau verortet sind und im Titel das Wort ‚Ostfriesland’ tragen, werden sie oft als Regionalromane abgetan: Wer sie aber liest, hat nie das Gefühl, einen Regio-Krimi zu lesen, sondern ein