Die stille Reserve

Sicherheitskonferenz Die US-Regierung will sich von Osteuropas Eliten nicht für ­ideologische Spielchen vereinnahmen lassen. Statt alter Feindbilder braucht Obama neue Partnerschaften
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So unaufgeregt hat sich lange kein US-Vizepräsident mehr zum Umgang mit Russland geäußert. Statt in Hysterie zu verfallen und wie so mancher EU-Politiker den Kanon vom Kalten Krieg der russischen Energie-Erpresser aufzusagen, bedauerte Joe Biden auf der Münchner Sicherheitskonferenz, dass die Ost-West-Beziehungen in eine „gefährliche Richtung“ tendieren. Er vermied Schuldzuweisungen und verzichtete auf eine Solidaritätsadresse an den Abenteurer Saakaschwili in Tiflis oder den NATO-Aspiranten Juschtschenko in Kiew.

Vielleicht ein erstes Signal, dass die Obama-Administration die übereifrigen Parteigänger Amerikas aus dem Osten Europas nicht so emphatisch hofiert, wie das unter George W. Bush üblich war. Der hatte am Vorabend des Irak-Kr