Die Straße treibt sie voran

Ägypten Für den Oppositionspolitiker Madgi Gohary beginnt die entscheidende Phase der Revolution erst jetzt, wenn der Wandel die Institutionen des alten Regimes erfasst
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Am 25. Januar, dem ersten Tag der Demonstrationen auf dem Tahrirplatz, flog Magdi Gohary nach Kairo und blieb bis zum Sturz von Mubarak. Er erlebte ungeheuerliche 18 Tage mit allen Ungewissheiten, Ängsten, Euphorien und wurde Zeuge des erstaunlichen Lernprozesses der Massen. Wie sieht er jetzt die Dimensionen des Wandels, nach seiner Rückkehr aus Kairo? Er ist der beste Beobachter, kannte dort schon immer viele Oppositionelle, nahm bei fast allen Besuchen an Protestaktionen teil, oft nur mit ein paar Dutzend Leuten. Jedesmal waren sie von fünfmal so vielen Polizisten umstellt, die häufig prügelten, sie meist aber nur vom Volk abschotteten. Von den Passanten spürten sie Sympathie, mehr aber nicht. Angst und kein Vertrauen in einen Erfolg hielten die meisten zur