Die Toskana-Armee-Fraktion

Film Das ­deutsche Kino bedient sich im Umgang mit der RAF vor allem medialer Ressentiments und der Annahme, eine Fraktion zu meinen, aber für eine ganze Generation zu sprechen
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Die RAF – und alles, was damit zusammenhängt – ist der Blinddarm der Bundesrepublik, der nie rausgenommen wurde, weshalb sich von Zeit zu Zeit eine Reizung einstellt. Es mag etwas naiv anmuten, das zu beklagen – aus einer höheren Warte auf einen Diskurs schauen zu wollen, der die Bahnen nicht zu verlassen scheint, in denen er sich seit Jahren bewegt. Naiv deshalb, weil angesichts der vielfältigen Verwicklungen bei diesem Komplex (persönliche Biografien, politische Ideen, staatliche Sicherheit) und der beschädigten Leben auf Seiten der Opfer wie der Täter die Hoffnung gering ist, dass ein nüchterner Frieden mit diesem Kapitel bundesrepublikanischer Geschichte möglich sein könnte, bevor seine Autoren tatsächlich historisch g