Die Ukraine sind viele

Euro-Maidan Bei den Protesten in Kiew waren sie alle: Studenten, Bürger, Arbeiter und Rentner. Jetzt aber kommt es darauf an, eine Radikalisierung zu verhindern.
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2014
Die Ukraine sind viele

Foto: Marina Weisband (CC-by-sa)

Ich bin gerade eine Woche lang durch Schneematsch gestapft, auf dem an vielen Stellen eine dünne Schicht geschmolzener Autoreifen lag. Mitten auf Kiews westlich aussehender Prachtstraße. Überall Militärzelte, dazwischen Omas mit Strickmützen und Pelzmänteln, die die Straße fegen. Sehr viele maskierte Menschen mit Helmen und in Camouflage-Klamotten, die teilweise Kinder an der Hand führen.

Als ich Anfang Februar schon einmal auf den Maidan kam, ist mir die Unterschiedlichkeit der ukrainischen Proteste richtig bewusst geworden. Ich wurde da in das berühmte Haus Ukraine eingeladen, um über demokratische Systeme zu sprechen. Das Haus Ukraine ist so ein riesiger Bau direkt am Maidan, in dem zu Sowjet-Zeiten das Lenin-Museum war und Pioniere feier