Die Verletzung der Ehre verjährt nicht

Im Gespräch Die Diplom-Psychologin Corinna Ter-Nedden über ihre Arbeit bei "Papatya", der einzigen Kriseneinrichtung für junge Migrantinnen in Deutschland
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FREITAG: Darf ich ein Foto von Ihnen machen?
CORINNA TER-NEDDEN: Nein, das geht leider nicht! Grundbedingung für wirksamen Schutz und relative Sicherheit der bei uns aufgenommenen Mädchen ist, dass wir für Außenstehende sozusagen gesichtslos bleiben. Auch wir Mitarbeiterinnen müssen uns schützen. Sowohl die Adresse als auch die Telefonnummer von Papatya sind geheim, wir sind aber über den Berliner Jugendnotdienst zu erreichen.

Ist soviel Vorsicht nicht übertrieben?
Leider nicht. Wenn Mädchen und junge Frauen aus traditionell geprägten Familien zu uns fliehen, dann werden sie oft von ihrer Familie verfolgt, manchmal auch mit professioneller Hilfe.

Was können Sie bei Papatya für bedrohte Frauen tun?
Unsere vordringlichste Aufgabe ist