Die verrückte Ehelichkeit

RAF-Briefe Der Briefwechsel zwischen Gudrun Ensslin und ihrem Verlobten Bernward Vesper zeigt die Menschen hinter dem RAF-Mythos
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Notstandsgesetz“ – so beschriftete Gudrun Ensslin die schwarze Mappe, in der Bernward Vesper den Briefwechsel mit seiner ehemaligen Verlobten aus den Jahren 1968 und 1969 aufbewahrte. Gudrun Ensslin, in dieser Zeit Doktorandin und – wie Bernward – Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes, gelangte später als RAF-Terroristin zu trauriger Berühmtheit; sie nahm sich im Oktober 1977 im Gefängnis Stuttgart-Stammheim das Leben.

Auch Bernward Vesper, Sohn des Nazi- Dichters Will Vesper, beging 1971 Selbstmord; sein posthum veröffentlichter, autobiografischer Roman Die Reise (1977) ­wurde „im Totenglanz der schönen Notstandsgesetzgeberin“ zu einem Bestseller und gilt als literarischer Nachlass der 1968er-Generation.

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