Die Verschrottung des Antifaschismus

Italien Beim Referendum am 4. Dezember geht es um einen radikalen Bruch mit der bisherigen Verfassung. Der Ausgang ist völlig offen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2016
Die „No“-Kampagne wird vorrangig von überparteilichen Komitees, linken Aktivisten und sozialen Bewegungen getragen
Die „No“-Kampagne wird vorrangig von überparteilichen Komitees, linken Aktivisten und sozialen Bewegungen getragen

Foto: Christian Minelli/Nur Photo/Getty Images

Kurz vor der Abstimmung droht der Konflikt zwischen Befürwortern und Gegnern der Verfassungsreform zu eskalieren. Besonders tief ist der Riss innerhalb der Partito Democratico (PD) von Premier Matteo Renzi. Ein fatales Zeichen für die innere Zerrissenheit war ein PD-Meeting Anfang November in Florenz, als Teile des Publikums in Sprechchören lauthals den Parteiausschluss der linken Minderheit verlangten. Erst nachträglich distanzierte sich Renzi von diesem Eklat, der eher an Fan-Tumulte in Stadien als an politische Kultur erinnerte. Anlass der Kontroverse war die vom Regierungschef gewollte Verfassungsrevision, die Italiens Demokratie tiefgreifend verändern soll: das Gesetz Renzi-Boschi, benannt auch nach Renzis Reformministerin Maria Elena Boschi.

Danach soll der Se