Die Vordenkerin

Christa Wolf Sie war stets eine Vordenkerin und hat nie aufgehört, Vereinfachungen abzubauen. Eine kleine Hommage zum 80. Geburtstag von Christa Wolf
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Was sie selber nie wollte, ist sie geworden: eine Institution. Gezeigt hat sie sich immer als Person, die auszusprechen und weiterzudenken vermochte, was viele unter dem „geteilten Himmel“ diesseits und jenseits der Mauer empfanden oder erhofften.

Hüben wie drüben wurde sie gelesen. Wie von Heinrich Böll erwarteten von Christa Wolf deren Leser mehr als Literatur – Position, Einspruch, politische und persönliche Selbstklärung, das Brot der frühen wie der späteren Jahre, einen Ort für die Utopie, die doch Kein Ort. Nirgends bleiben sollte.

Zwei Jahre nur nach dem Mauerbau erschien die Aufsehen erregende Trennungsgeschichte im geteilten Deutschland. Die Autorin lässt Rita, die sich für das Bleiben in der DDR entschieden hatte,