Die Weichen stellen

Arbeitskampf Der Bahnstreik der Lokomotivführer in Corona-Zeiten spaltet die Republik: Darf man das? Na klar! Man muss sogar
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2021
Jetzt werden die ersten Post-Corona-Arbeitskämpfe ausgetragen. Mancher nimmt dafür gern eine solidarische Wartezeit in Kauf
Jetzt werden die ersten Post-Corona-Arbeitskämpfe ausgetragen. Mancher nimmt dafür gern eine solidarische Wartezeit in Kauf

Foto: Stefan Zeitz/IMAGO

So mancher hatte ihn schon wieder vergessen, doch innerhalb weniger Tage ist Claus Weselsky erneut zum unbeliebtesten Gewerkschafter der Republik avanciert. Zumindest wenn es nach der Mehrheit der Kommentatoren aus Medien und Politik geht. Er sei nur machthungrig, heißt es; die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer GDL terrorisiere die ganze Republik mit ihrer Sturheit; der Streik sei gar illegal, weil er sich gegen das Tarifeinheitsgesetz richte und damit ein politisches Anliegen verfolge, wenn auch unter dem Deckmantel einer Tarifauseinandersetzung. Diese Töne erinnern an den letzten großen Bahnstreik, der von Herbst 2014 bis Frühjahr 2015 Lokführer an die Streikposten und Journalisten auf die Barrikaden brachte.

Um die Forderungen der GDL zu verstehen, muss