Die Welt am Draht

Erst Funkstille, dann Sondersendung In den DDR-Medien war Tschernobyl auch ein Anlass, vorsichtig auf Distanz zu Gorbatschow zu gehen
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So schön konnte es also sein, das Leben! Die Sektflasche, auf die die bunten Maßbandschnipsel aufgeklebt waren, wurde geköpft. Alles jubelte, schrie. Unser Glück musste in die Welt hinaus, jeder sollte es hören. Wir passierten das Tor ein letztes Mal, und zwar in die richtige Richtung: nach draußen; und in den richtigen Klamotten: zivil. Wir siezten uns und sprachen uns mit "Herr" an. Wir waren davongekommen. Wir hatten keinen Finger eingebüßt an der Panzerluke, keinen Schuss abgegeben auf irgendein Lebewesen, wir hatten die Manöver überlebt und mussten keinen Tag nachdienen. 18 Monate waren wir feldgrau gewesen, Duckmäuser auf Befehl. Jetzt blühten wir auf. Wir umarmten uns, umarmten die Freiheit. Endlich draußen!

Am Morgen n