Die Welt besteht aus Dalmatien

Kroatien Früher traf sich im Sommer auf den Adria-Inseln fast ganz Jugoslawien. Heute bleiben die Touristen eher aus, und das Leben ist an Selbstbezogenheit kaum zu übertreffen
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Fischer im Hafen von Kastel Kambelovac
Fischer im Hafen von Kastel Kambelovac

Foto: Jonathan Blair/CORBIS

Dalmatien, das Wort sprach mein Vater verzückt aus. Dort war er 1934 als Flüchtling aus Deutschland aufgenommen worden. Er wohnte bei Fischern im Küstendorf Zaton Mali. Als Kinder wollten wir immer wieder die Geschichte hören, die wir niemandem sonst geglaubt hätten, nur ihm: Wie ihn dort eine Fischerfamilie ein halbes Jahr lang durchbrachte und wie sie, als er Geld auftrieb, von ihm einfach nichts annehmen wollten. Und wie er die jungen Männer sah, die von einem Felsen tief ins Meer sprangen, in die glatte Oberfläche und hinab ins Blau. Dalmatien, die Region an der Ostküste der Adria, das waren für uns diese Menschen und die Landschaft und die Boote, die ausfuhren und zurückkehrten zu ihrem bescheidenen Hafen. Wie auch heute. Das alles sch