Die Zärtlichkeit nach der Wut

Whitney Houston Zu weiß, zu poppig, zu leicht - dieser Vorwurf verfolgt Whitney Houston bis in den Tod. Sie sang vom Traum in Satin und Seide, aber auch von einer anderen Welt
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Whitney Houston begann als Pop-Girlie mit dem gefälligen Disco-Bombast „I Wanna Dance with Somebody“. Grell und laut, wie die 80er waren, avancierte er schnell zur Chartstürmerin des R und zur soften Nachfolgerin Tina Turners. Zu weiß, zu poppig, zu leicht – solche Vorwürfe aus der schwarzen US-Soul-Community von damals hallen bis heute in die Nachrufe so mancher Medien nach, die den politisch korrekten Pop verteidigen möchten. Würden sie genauer hinsehen, dann müssten sie erkennen, dass Fight-Back-Role-Models wie Salt'n'Pepa und Houston als race-übergreifende Nachfolgerinnen von Eartha Kitt, Gloria Gaynor oder Aretha Franklin den Weg bereiteten für den späteren, hochemanzipatorischen Power-Rap weiblicher Acts wie MC Lyte,