Die Zeit anhalten

Kulturerbe Im libanesischen Tripoli wurde die berühmte Buchhandlung des Priesters Ibrahim Sarrouj von Dschihadisten abgefackelt. Aber das ist nicht das Ende der Geschichte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2014

Von Beirut aus zieht sich die Küstenstraße in den Norden. Auf einer Landzunge ragt der antike Hafen Tripoli, der zweitgrößten Stadt des Libanon, ins Mittelmeer. Von hier aus ist es nicht mehr weit nach Syrien. In Tripoli, arabisch Tarabulus, Stadt der drei Hügel, haben Phönizier, Römer, diverse arabische Dynastien, Kreuzfahrer, Mamluken, Osmanen ihre Spuren hinterlassen. Eine Kreuzfahrerfestung thront über der Stadt, in der im Mittelalter Juden, Christen und Muslime auf engem Raum zusammenlebten.

Bis heute versetzt die Altstadt Tripolis Besucher in fast vergangene Zeiten. Tee trinkende Männer und Kartenspieler, fliegende Obsthändler und spielende Kinder bestimmen das Straßenbild. Anders als die bürgerkriegszerstörte und modern