Das ökologische Desaster ist umfassend, und die anstehenden Aufgaben sind gewaltig. Für die Kommunen, die Einrichtungen der Länder und des Bundes, für die gesamte Gesellschaft. Die Probleme sind vielfältig und komplex. Sie zu lösen, braucht Zeit, die es nicht gibt. Und dennoch handelt es sich um einen Prozess, der bereits mehr als eine Generation betrifft und ein ganzes Jahrhundert in Anspruch nehmen wird. Dazu ist keine Regierung allein in der Lage, selbst wenn der politische Druck weiter zunimmt.
Die Veränderungen werden vermutlich so gravierend sein wie die Umwälzungen zu Beginn der Industrialisierung. Die politischen und sozialen Formationen, die sich der fossilen Epoche verdanken, werden auch mit dieser untergehen. Denn wenn die Erde in Zukunft noch vom Menschen bewohnbar bleiben soll, dann geht es um nichts Geringeres als um eine ökologische Zivilisation.
Sinn macht nur Gemeinsinn
Auch wenn zurzeit vor allem technologische und ökonomische Lösungen im Vordergrund stehen, um die fortschreitende Zerstörung der Lebensgrundlagen wenigstens abzuschwächen, werden diese nicht ausreichend sein. Es wird keine grüne Technik und kein nachhaltiges Wirtschaften geben, ohne ein neues Verständnis vom Zusammenleben der Menschen auf dieser Erde. Die bloße Ersetzung von benzinbetriebenen durch elektrische Autos wird die Probleme nur verlagern, wenn damit kein grundlegend neues Konzept von Mobilität einhergeht. Das gleiche gilt für das Gemeinwesen insgesamt.
Auch der Übergang von der agrarischen zur industriellen Gesellschaft ging mit einem Wechsel des Energieträgers einher, der die politischen und sozialen Formationen in ihren Fundamenten erfasste. Es entstand nicht nur ein neuer Begriff von Arbeit und Arbeitsteilung, sondern die moderne Gesellschaft als solche basiert auf der energetischen Dynamik, die erst in der fossilen Epoche möglich wurde. Eine ökologische Zivilisation dagegen darf sich nicht allein dem Motiv der menschlichen Selbstbehauptung verdanken, sondern muss der Involviertheit in das Leben auf der gesamten Erde geschuldet sein.
Entscheidend ist zu begreifen, dass der politische Liberalismus dazu nicht imstande sein wird. Als bedeutendste Ausprägung der modernen Gesellschaft ist er tief in die ökologische Problematik verstrickt. Denn die große emanzipatorische Leistung des modernen Liberalismus ist zugleich sein Dilemma. Entstanden aus den grausamen Religionskriegen am Beginn der Neuzeit, ist sein Freiheitsverständnis vor allem negativ. Unter dem Ideal der Selbstbestimmung sollten sich die Individuen von allen sozialen Autoritäten zu ihren eigenen Zwecken freimachen können. Die Grenze dieser Freiheit ist allein die Freiheit der anderen, aber kein gemeinsames Gut mehr, auf das sich alle beziehen können.
Dieser Unabhängigkeit entspricht wirtschaftlich der freie Markt, ohne den die Freiheit der Einzelnen keinen Bestand hätte. Der Liberalismus ist daher stark an individuellen Rechten ausgerichtet und nicht an öffentlichen Gütern. Die soziale Qualität besteht darin, sich nicht auf andere beziehen zu müssen.
Das ist das Gegenteil der Involviertheit, die nötig ist, um die ökologische Katastrophe abzuwenden. Denn zwischen den sozialen und ökologischen Beziehungen besteht eine Kontinuität. Da zum Gemeinwesen nicht nur Menschen, sondern auch Tiere und Pflanzen gehören, die unser Leben auf der Erde erst ermöglichen, lassen sich beide nicht getrennt betrachten. Die moderne Freisetzung der Individuen und die ökologische Problematik haben eine gemeinsame Wurzel. Für die antike Philosophie war es selbstverständlich, dass sich der Sinn der menschlichen Existenz nur in Gemeinschaft erfüllen kann. Ein gelungenes Leben war allein als politisches vorstellbar. Wer keinen Zugang zum öffentlichen Raum hatte, dem war auch das gute Leben verwehrt.
Liberalismus und das Gute
Die höchsten Tugenden waren politische Tugenden. Der moderne Liberalismus dagegen nimmt seinen Ausgang von der Forderung, dass jeder vor allem sich selbst verpflichtet sein soll. Die politische Gemeinschaft hat keinen eigenen Wert, sondern ist nur Mittel zum Zweck, um das eigene Leben nach individuellen Vorstellungen so führen zu können, dass sich die Konflikte mit anderen in Grenzen halten.
Der Liberalismus ermöglicht es, einer Vielzahl von Interessen und Lebensweisen zur Geltung zu verhelfen. Aber eine allgemeine Vorstellung vom Guten hervorzubringen, dazu ist er nicht in der Lage. Er kennt nur Wohlstandsmehrung und Wachstumsraten. Seine emanzipatorische Wirkung ist daher immer auch fragmentierend. Um auf die sozialen Ursachen der ökologischen Katastrophe einwirken zu können, brauchen wir jedoch nicht nur einen ökonomischen und technologischen Umbau hin zu einer Orientierung am Gemeinwohl, sondern auch eine stärkere Bindung der Einzelnen an das Gemeinwesen, als das im Liberalismus der Fall ist.
Bis in die Neuzeit hinein war der Begriff des Bürgers republikanisch gefasst und mit einem starken Interesse für die öffentlichen Angelegenheiten verbunden. Unter einer bürgerlichen Gesellschaft wurden die meist besser gestellten Mitglieder des Gemeinwesens verstanden, die sich besonders für das allgemeine Wohl einsetzten und öffentliche Ämter bekleideten. Erst unter den Bedingungen des Liberalismus hat sich dieses Verständnis in sein Gegenteil verkehrt.
Als bürgerliche Gesellschaft wurde nun die Gesamtheit der Privatbürger bezeichnet, im Gegensatz zum politischen Staat. Als republikanischen Ersatz erfand die Aufklärung den Staatsbeamten, der nicht allein seinen eigenen Interessen, sondern vor allem dem Gemeinwesen verpflichtet sein sollte. Das allgemeine Wohl ist seitdem in erster Linie eine staatliche Angelegenheit.
Seit einiger Zeit wird diese Aufteilung zunehmend in Frage gestellt. Insbesondere die ökologische Bewegung der Nachkriegszeit hat in der fortwährenden Umweltzerstörung ein Versagen sowohl des Staates als auch des Marktes gesehen. Das damit einhergehende Konzept der Zivilgesellschaft schließt an den älteren Begriff der bürgerlichen Gesellschaft an, im Sinne der republikanischen Tradition.
Allerdings teilt es mit dieser Tradition bekanntlich auch die Problematik, dass es sich dabei in der Regel um einen sehr eingeschränkten Kreis von Personen handelt, die aufgrund ihrer zeitlichen und finanziellen Ressourcen überhaupt in der Lage sind, sich für das allgemeine Wohl zu engagieren.
Der sozialökologische Umbau der Gesellschaft und die Langwierigkeit dieses Prozesses machen es aber nötig, dass möglichst viele Menschen befähigt sind, sich daran zu beteiligen. In der Vergangenheit wurde oft die Idee der Nation dazu genutzt, um kollektive Identitäten zu mobilisieren und gemeinsame Erfahrungsräume zu stiften.
So hatte der Militärdienst, der mit dem Nationalstaat zur allgemeinen Pflicht für die männlichen Bürger wurde, nicht nur die Aufgabe, die Wehrhaftigkeit sicherzustellen. Er war auch der Ort, an dem die Bindung an das Gemeinwesen, unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schicht, biographisch eingeübt wurde.
Heute könnte an dessen Stelle eine sozialökologische Dienstpflicht treten, für Frauen und Männer, um Erfahrungen mit Problemlagen jenseits des privaten und beruflichen Lebenslaufs zu machen.
In den letzten beiden Jahrzehnten sind die Menschen geradezu auf ihren Egoismus trainiert worden. Sie wurden gezielt auf ihre Rolle als Berufstätige und Konsumenten reduziert. Ein existenzieller Bereich des gelungenen Lebens ist aus unserem Alltag so gut wie verschwunden.
Das lässt sich nicht durch moralische Appelle ändern. Dafür braucht unser Gemeinwesen neue Einrichtungen. Sich zumindest für eine bestimmte Zeit ausschließlich sozialökologischen Aufgaben zu widmen, mit denen die meisten sonst vermutlich nicht in Berührung kämen, mindert nicht die eigene Lebensqualität. Im Gegenteil, es macht sie vielleicht zukünftig überhaupt erst dauerhaft möglich.
Für den Liberalismus sind solche Verpflichtungen eine Zumutung. Für alles lässt sich schließlich eine private Dienstleistung finden. Aber es geht nicht darum, bestehende Arbeitsplätze staatlich organisiert durch günstigere Arbeitskräfte zu ersetzen. Im Vordergrund steht die gemeinsame Erfahrung einer sozialökologischen Tätigkeit, die auch über die Zeit ihrer Ausübung hinaus die zunehmend individualisierten Lebensläufe aneinanderzubinden vermag.
Denn mit der fortschreitenden Privatisierung der Gesellschaft geht auch der Verlust der Fähigkeit einher, sich überhaupt in andere Lebenslagen einzufühlen. Eine stark liberalisierte Gesellschaft ist zwangsläufig auch eine stark fragmentierte Gesellschaft, die sich kaum noch einer gemeinsamen Herausforderung stellen kann. Eine kommunitaristisch ausgerichtete Politik sollte daher nicht nur die ökonomische Orientierung am Gemeinwohl fördern, sondern auch konkrete Praktiken individueller Einbindung unterstützen.
Um möglichst Vielen ein solches Engagement zu ermöglichen, könnte eine staatliche Unterstützung für eine berufliche Auszeit angeboten werden, die für die Mitarbeit in sozialökologischen Projekten genutzt wird. Auf diese Weise könnte neben der bestehenden Marktgesellschaft tatsächlich eine Zivilgesellschaft entstehen, deren Erfahrungen und Tugenden der Gesellschaft insgesamt zugute kämen. Auch das Konzept eines solidarischen Grundeinkommens zielt in diese Richtung.
Dabei werden Langzeitarbeitslosen sinnvolle Stellen im kommunalen Bereich angeboten, statt sie dauerhaft in Armut und Untätigkeit abzuschieben. Sicherlich lässt sich heutzutage ein höchstes Gut, auf das sich alle beziehen können, nicht mehr derart voraussetzen, wie das in den antiken Republiken der Fall war. Aber es lässt sich ein gemeinsamer Raum schaffen, der es möglich macht, mehr darüber zu lernen, als wir derzeit wissen. Ohne eine engagierte Republik werden die anstehenden Aufgaben nicht zu lösen sein.
Kommentare 207
Jungejunge, unbezahlte Drecksarbeit verpflichtend für die, die sich nicht wehren können? Schöne neue Welt.
Hm, wir sollten, wir müßten, so muß es aussehen damit......
Das hilft den Leuten nicht weiter. WAS ist sinnvoll, WIE könnten sie agieren, WO sind die Möglichkeiten......
Theorien haben wir zuhauf, so viele, daß schon ein Dauerstreit unter den Theoretikern vieles behindert.
Mal Butter bei die Fische..... der erste Schritt, der Beginn, Möglichkeiten schaffen, Aufklärung über Zusammenhänge, praktische Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, Hinterfragen und unsinnige Optionen endlich verwerfen.......
Wer morgen einkauft braucht keine Theorie um zu entscheiden sondern praktikable Informationen um eine Auswahl zu treffen die dem gewünschten Effekt näherbringen.
Jetzt wird es mir aber langsam unheimlich hier im Freitag. So ein krudes Machwerk hier zu lesen, ich glaub hier bin ich nicht mehr richtig.
Nachdem ich mich grade mit Ihrer "vita" vertraut gemacht habe - von "Leben"slauf kann man ja wohl bis auf vielleicht 1,5 Jahre kaum reden - würde ich Sie im Bauhof einteilen, für ca. 5 Jahre, für absolut nützliche und notwendige Arbeit für die Allgemeinheit.
Wer nie die Schulbank verlassen hat und das "Pult", sollte keine solchen Töne spucken, weil er vom Leben der anderen, die er bestimmen will, keine Ahnung hat.
Das einzig Sympathische an Ihnen ist mir, dass mich Ihre Optik an Fernand Joseph Désiré Contandin erinnert, einen, der allerdings tatsächlich ein Leben hatte.
ich lach mich tot, das mit diesen verwöhnten Egoisten? Sie bekommen nicht mal mit einem Handgeld von 100.000 € einen Land- Arzt ... oder gilt das nur für die "untere Ränge" der Gesellschaft mit den entlassenen Langzeitarbeitslosen- Arbeit 04- Hartz4 Empfängern?
irgendwie erinnert mich das an den Kubanischen Sozialismus, aber trotz Widerstände werden wir eines Tages nicht rumkommen... weil uns der "fliegende Mittelstand" irgendwann ins Desaster (auch Krieg) führen wird...
Die Richtung stimmt, danke! Es wird zum erzwungenen Abschied vom "Weiter so" kommen müssen. Untergehen oder überleben? tertium non datur - Bis es allerdings soweit sein wird, wird es noch zu massiven Kämpfen, mit "robusten" Mitteln kommen. z.B. um sauberes Trinkwasser, top aktuell - Das Überlebensparadigma ist im Grunde "Die Schöpfung" - "Utopia" à la Thomas Morus dito - "Ökopolis" à la Frédéric Vester dito - mit andern Worten, es kann schon gehen, wenn der Wille der alles entscheidenden Eliten dazu da ist. Solidarität statt k.o.-Wettbewerb. Concordanz statt Concurrenz - "ora et labora" à la Benedictus geht auch, why not? Ein RAD 2.0 allerdings, kann keine Option sein, auch nicht sozialökologisch. Nie wieder!
Speziell auch in Anblick der summarischen Aufforderung »Diene!« bin ich unbedingt der Meinung, dass der Textverfasser mit gutem Beispiel vorangehen sollte.
„Aber eine allgemeine Vorstellung vom Guten hervorzubringen, dazu ist er, der Liberalismus, nicht in der Lage.“
Diesen Satz muß man sich auf der Zunge zergehen lassen, bevor man ihn und den Rest des Artikels dem Darmtrakt zum ausscheiden übergibt
Wir haben bereits das freiwillige soziale Jahr und den Bundes-Freiwilligendienst mit immerhin 35.000 Stellen. Eigentlich keine schlechte Sache. Bei attraktiver Ausgestaltung könnten es mehr sein. Es gibt aber Schnittmengen zum normalen öffentlichen Dienst, dessen Tarife man damit besser nicht unterläuft. Auf der anderen Seite gibt es die Forderung nach einem sozialen Arbeitsmarkt, um Langzeitarbeitslosen wieder eine Chance außerhalb des Prekariats zu geben. Alles gute und notwendige Veranstaltungen, die sehr teuer sind und dringend gebraucht werden.
Die Vorstellung von Wehrdienst, die der Autor hat, geht in Richtung Erziehungsanstalt. Das hatten wir schon mal. Willy Brandt hat das klargestellt mit dem Satz: Die Schule der Nation ist die Schule! Dabei sollte es bleiben.
"Dazu ist keine Regierung allein in der Lage"
Irre !!! Zu fast dem ganzen Mist, den wir kennen, waren "Regierungen" in den letzten 40 Jahren fähig und ganz plötzlich versagen nun diese Eliten und ihre Ideologie ? Genau das tuen sie und zwar nicht bei den "Regierungen", sondern bei den Regierten. Die haben keinen Bock mehr auf den Mist und offensichtlich mehr gesunden Menschenverstand als jede "Regierung".
Und jetzt rufen die Wasserträger der "Regierungen" nach der Verantwortung, die man dem einzelenen Bürger längst entzogen hat? Als hätten nicht die meisten schon genug gedient. Das alles ist immer noch demselbe "marktkonformen" Unsinn geschuldet, der hier in diesem Artikel gleichzeitig als "kritisches" Feigenblatt herhalten muss.
Wenn die Zunkunft tatsächlich auf der Eigenveranwortung des Einzelenen beruhen soll, dann brauchen wir weder solche "Regierungen", die es zu dieser angbelichen Zwangslage haben kommen lassen, noch eine Obligation zum Dienen. Wenn, dann ist das verantwortliche Handeln der Bürger aus gesundem Menschenverstand freiwillig und befreit sich gleichzeitig von diesen dogmadebilen "Regierungen" ...
Der Liberalismus ist sowieso längst mausetot. Über den brauct man wirklich kein Wort mehr zu verlieren. Hier wird also die Chance, die dessen Untergang beinhaltet, herrschaftsopportunistisch kaputtgeschrieben, um die Ärsche der antidemokratischen Funktionseliten zu retten. Igittigitt!
''Arbeit für die Allgemeinheit sollte verpflichtend sein.''
Herr Scholz, erzählen Sie das auch den Familien Siemens und/bzw. den Quandts?
Das gilt gewiss nicht für die deutschen Erbschafts-Millionäre und Dividenden-Milliardäre!
Sie werden auch weiterhin über ihre Villen verfügen, über ihre Ferienwohnungen und ihre Lust und Freude am SUV- Allradantrieb für den kleinen Bio-Einkauf in der Großstadt. Selbst ein Strafzettel in mehrfacher Höhe könnte sie nicht von ihren Vergnügungen abhalten. Verfügen sie doch auch über ihre politischen Eliten in Wirtschaft, Medien und Politik und gegebenenfalls kommen ihre persönlichen Juristen zum Einsatz um die bürgerlichen Gesetze – je nach Anspruch und Bedarf – zurechtzubiegen.
''Sinn macht nur Gemeinsinn" - im Kapitalismus wohl die sog. Volksgemeinschaft.
Lese-Empfehlung:
Rainer Mausfeld: Warum schweigen die Lämmer? Westend Verlag 2018/2019
25.01.2020, R.S.
Den illiberalen, oder, eins moderater: den liberalismusskeptischen Zungenschlag des Artikels finde ich ebenso gut wie die Absage an den gesellschaftlichen Atomismus.
Nur die Bildauswahl scheint mir etwas schiefgegangen. Fordert der Autor wirklich den Welt-Arbeitsdienst?
Langzeitarbeitslose sollen es also richten?! Also den Dreck eines Lebensstils wegräumen, an dem sie keinerlei Anteil gehabt haben? Das ist ungerecht und ein Kampf gegen Windmühlen.
Es ist ganz klar was passieren muss: Zu aller erst, das muss man zu Beginn immer erst erwähnen - der ökologische Fußabdruck verteilt sich in unserer Gesellschaft sehr unterschiedlich. Der Hartzer kann dadran garnicht viel Anteil haben, denn er ist arm. Dann, so schnell und groß wie Teile der Bevölkerung leben und wirtschaften kann der Hartzer garnicht sozialökologisch wegräumen. Das ist Flickwerk und führt am Problem vorbei. Teile der Bevölkerung haben zuviel Geld und es wird Zeit einen Lebensstil zu entwickeln und einzufordern, der essentiell ist.
Noch nie in der Menschheitsgeschichte werden Menschen soviele Dinge in ihrem Haushalt gehabt haben, wie heute, durchschnittlich. Es braucht keinen Neumarkt, sondern einen riesigen Gebrauchtmarkt und das was neu gefertigt wird, muss langlebig, quelloffen, dokumentiert und reparierbar sein. Die Allgemeinheit braucht mehr Mitsprache bezüglich der Produktionsseite. Elektroautos schützen nicht das Klima, sondern belasten die Umwelt, ganz besonders die dritte Welt. Ein grüner Kapitalismus taugt nicht. Das ist wie, wenn man eine ungerechte Weltwirtschaft mit Entwicklungshilfe bekämpfen will - das verpufft.
Was wir erleben ist nicht die Klimakrise, sondern die ökologische Quittung für den Lebensstil der Nordhalbkugel - Kollaps.
Den riesigen Gebrauchtmarkt haben wir ja. Beim Privatmarkt besteht das Problem, daß die Ware zu schnell verschleißt, technisch überholt ist, Erwerb und Transport zu teuer ist.
Der Transport wird durch die geforderten Maßnahmen in Zukunft noch teurer, daher werden sich kleinere Artikel umso weniger lohnen. Durch die vielen unbekannten Privatanbieter erhöht sich auch die Anzahl der Betrüger. Defekte lassen sich bei Elektronik-Artikel schwer feststellen.
Man braucht wohl völlig neue Konzepte um Ware wieder in den Verkehr zu bringen, wenn man dies in großem Maßstab bewerkstelligen will.
sehr interessanter artikel, vor allem der versuch einer theoretisch nachvollziehbaren beweisführung, warum liberalismus nicht i.d. lage ist, die anstehenden krisen zu lösen.
die ablehnung ggü. "zwangsdiensten" hier i.d. kommentarspalte verstehe ich nicht wirklich, es handelt sich ja nur um ein jahr, und ausdrücklich für alle und mit finanzieller entschädigung.
meine phase der "zwangsarbeit" hieß damals zivildienst und war länger als ein jahr. ich hatte anfangs auch nicht viel lust darauf, im nachhinein war es aber eine sehr prägende, bereichernde erfahrung, die ich um nichts i.d. welt missen möchte.
den langzeitarbeitslosen soll laut autor die möglichkeit geboten werden, eine bezahlte öffentliche stelle zu bekleiden. finde ich ok, früher hieß sowas abm und hat u.a. den republikanern damals den wind aus den segeln genommen (behauptete zumindest norbert blüm).
dass dies als forderung bei den derzeitigen machtverhältnissen kaum umsetzbar ist, sehe ich auch so. aber keine einzige (aus meiner sicht) sinnvolle forderung, die zur lösung anstehender ökologischer und gesellschaftlicher krisen beitragen könnte, ist derzeit durchsetzbar. wenn mensch dieses maß anlegt, braucht eigentlich niemand mehr irgendwas vom mainstream-korridor abweichendes zu fordern/schreiben.
Es ist nicht die Verpflichtung an sich, sondern Zweck und Begründung, die ich am Impetus des Autors für unverschämt und übergriffig halte.
ABM-Maßnahmen waren dafür "gedacht", Menschen wieder in geregelte Arbeit zu bringen. Als klar war, dass es nicht funktionierte, wurde es wieder eingestellt. Man mag nun von der "geregelte-Arbeit"-Absicht halten, was man mag, aber es war immerhin eine nachprüfbare Metrik! Wer jedoch einen "Gemeinsinn"- und damit Erziehungsauftrag mit der Zwangsarbeit verbindet, setzt eine Metrik aus, denn wenn der Delinquent nach 1 Jahr noch nicht mürbe ist, dann hängt man eben noch ein paar dran. Es ist im Grunde die Nachahmung dessen, was Strafvollzug mit seinem Konzept der "Bewährung" bei Straffälligen macht - allerdings limitiert durch die richterlich verhängte Gesamtstrafe. Eine gesellschaftlich verhängt Strafe jedoch gerät uferlos und ohne Limit - denn wann ist es denn genügend Gemeinsinn? Wenn der betreffende Schleimer genug geworden ist, um Mehrheiten hinter sich zu bringen??
Beim Wehrdienst ist es analog: es war ein definierter Dienst mit definierter Dauer(!), zu dem jeder Bürger verpflichtet war. Und der war nicht an eine Zielerreichung gekoppelt, auch nicht an Wohlverhalten. Soldaten mussten zwar gehorchen, aber sie mussten das nicht "lieben" und nach einer gewissen Zeit hatten sies hinter sich.
Dass der Autor hier massiv von sich und seinem eigenen persönlichen Erweckungserlebnis aus 1,5 Jahren Elternzeit ausgeht, habe ich oben erwähnt. Wäre er statt dessen in einer Kita zwangsverpflichtet gewesen, mit all den Regularien, nach denen er fremde Kinder zu behhandeln und zu bewerten hätte, es würde anders ausgefallen sein. Ein staubtrockener und ziemlich einfältiger Theoretiker also, dem das Leben neben seinem Geschreibe als kleine kostbare Erfahrung erscheint, die er nun anderen aufdrängen will.
Im Grunde ist das das eigentlich Perverse an dieser Gesellschaft im Endstadium:
Aus der Vereinzelung, die einfach das Resultat der Flucht vor familiären Pflichten und persönlicher Verantwortung war und ist und diese samt und sonders dem "Staat" übertragen hat, sehnen sie sich nun beinahe konsequenterweise nach einem großen gemeinsamen Gefängnis, weil es plötzlich so kuschlig scheint, nicht nur die Pflichten, sondern die gesamte Fürsorge an den Staat abzutreten - soll man das Resultat nun womöglich Säuglingsstation nennen, denn es handelt sich ja um Regression auf ganzer Linie ....
... Konservative hingegen halten das womöglich für einen Aufbruch zu neuen Werten und Verbindlichkeiten. Aber es ist das Gegenteil.
Ich hatte einen Traum. Da lag ich dann in einer vom Kohleabbau erzeugten Mondlandschaft als unsere Tiefe von unserem Bewusstsein. Am Abgrund hing ein Heißluftballon der als Treppe nach unten führte und neben mir tanzte ein kleiner Bär der mich auch beschnupperte, mich uninteressant liegen lässt und darauf hin zu einen gefüllten Einkaufswagen weiter ging und sagte dann: Ich will hier raus.
Nach dem ich dieses Bild verarbeitet hatte, öffnet sich eine Tür im Nichts und oben am Abgrund wurde ein Gebäuse plötzlich sichtbar in dem viele Stimmen durcheinander redeten und ich sagte: Ja so kann man das auch machen.
Schon kam eine Frau aus der Tür heraus und hollte den Tanzbären ab und aus der Traum. Übrig bleibt die Mondlandschaft mit dem Einkaufswagen, der Heißluftballontreppe und Ich.
Artikel nicht zuende gelesen?
Wenn doch, dann nicht verstanden!!
"krudes Machwerk"? Das ist selbstreferenzielle gemeint, oder??
Das 'diene' ist provokant und den clickbaits geschuldet. Doch vor dem 'dienen' kommt die Demut, sonst ist das Dienen 'Sklavenarbeit'. Mit der Demut kommt dann auch die Einsicht :
Das Individualismus auch nicht glücklich macht.
Das man Geld nicht Essen kann
ETC
Könnte ich jetzt unendlich fortsetzen, doch ich hoffe ihr versteht worauf ich hinaus will.
Und dann sind wir wieder bei der 'Bildung' (nicht Wissen!!). Sie ist Basis des Erkenntnisprozesses. Und da MÜSSEN wir bei den Kindern ansetzen und das über min 3 Generation, damit sich etwas ändert.
Erst wenn die Mehrheit Kant verstanden hat, können wir mit 'Einstein' (et Al) verantwortungsvoll umgehen
Ich stimme meinem Vorkommentator zu.
Die krude Zurückweisung dieses Blogs verstehe ich nicht, denn der Ansatz ist aus linker Sicht zwar falsch, aber doch eine verständliche, etwas naiv geratene Antwort auf die Zumutung unserer Gesellschaft. Der Fehler aus linker Sicht ist, daß die Welt nicht paternalistisch (zB durch einen Philosophenstaat) gerettet werden kann, sondern die Menschen sich gemeinschaftlich selber retten müssen. Richtig ist aber auch, daß es immer ein Gefälle der Mündigkeit gibt, daß Paternalismus immer für einen Rest der Menschen notwendig ist, nur eben nicht für die große Mehrheit. Nicht alle Kinder erreichen den Zustand der erwachsenen Autonomie. Die Zwangsarbeit soll ja pädagogische Wirkung erzielen, was auch nur geht, wenn der Zwang so gering, unauffällig wie möglich ist.
Ich stimme also dem Autor in dem einen Punkt zu: Es sollte ein soziales Jahr mit Zwangsarbeit in einem helfenden Beruf für Aktienbesitzer geben. Vielleicht werden so aus diesen Mängelexemplaren einmal vorbildliche Citoyens.
"Es sollte ein soziales Jahr mit Zwangsarbeit in einem helfenden Beruf für Aktienbesitzer geben."
1.
An welche von den Einkommensgruppen dachten Sie?
Und wer bezahlt den Arbeitsausfall bzw. garantiert die Rückkehr an den Arbeitsplatz?
2.
Der Autor schreibt nicht von helfendem Beruf, sondern von kommunalem Einsatz. Dazu gehört neben Nachbarschaftshilfe Straßen reinigen, Feuerwehr, Schneedienst, Vereinsfeste organisieren ... .... warum sollte ein gebrechlicher Mensch sich über einen zwangsverpflichteten Aktionär freuen, der seinetwegen die Stelle verlieren könnte??
Und was ist mit den Aktienbesitzern (mehr als 10 Mio Menschen in D) , die ohnehin schon bei einer Kommune arbeiten?
Lassen Sie die Welt doch bitte mehr über Ihre Idee der Zwangsarbeit in helfenden Berufen wissen. Sie wartet drauf:)
In dem Artikel kommt ein einziges Mal der Begriff Egoismus vor. Klassen oder gar Klassenkampf gibt es in dem Weltbild des Autoren nicht. Um auf letzteres nicht erst einzugehen, ein Verweis auf den Artikel "Die Demokratie stirbt" von Christoph Pfluger aus dem Jahre 1992, wiederveröffentlicht auf Rubikon. Nachdem er drei Punkte dargelegt hat, die für die Überschrift stehen, schreibt er in den letzten Absätzen:
"Der gewichtigste Nachteil der demokratischen Staatsform ist wohl der, dass sie den Egoismus legitimiert.
Demokratie heißt, dass jeder ohne soziale Ächtung seinen eigenen Vorteil mehren darf, wobei diejenigen Egoismen legitimiert werden, die von einer Mehrheit geteilt werden.
Wir werden, wenn wir auch in Zukunft gemeinsam entscheiden wollen, diesen kollektiven Egoismus überwinden müssen, auch wenn wir heute noch nicht sehen, wie wir das zustande bringen. Aber Not macht bekanntlich erfinderisch."
Durch gemeinnützige Arbeit werden wir es wohl kaum erreichen. Damit wird den arbeitenden Menschen nur noch wieder ein weiteres schlechtes Gewissen eingeredet, wie es auch Greta mit der Umwelt zum Nutzen oder im "Auftrag" von BlackRock schafft.
Ein überaus intressanter Beitrag, wobei Sie das Interessante leider nicht zitiert haben.
Der Autor nennt 3 Gründe für die Unmöglichkeit von Demokratie:
1. sie beinhaltet kein Recht auf Selbstverteidigung, sondern unterwirft jeden einzelnen unter das Diktat der 51 %
2. sie ist langsam, denn bis auch nur der kleinste Entschluss die Gremien passiert hat, vergeht selbst dann zu viel Zeit, wenn dieses Passieren ohne Hindernisse verläuft.
3. sie funktioniert auch in der Breite nicht, weil kaum jemand in der Lage ist, die Komplexität zu durchschauen.
Der kollektive Egoismus ist daher genau das, was der Autor HIER fordert, indem, die "51%" die anderen zur Zwangsarbeit verdonnern, ist Ihnen das denn gar nicht bewusst geworden? Haben Sie nicht gemerkt, dass Pfluger bekämpft, was Scholz fordert??
Sieht man noch genauer hin, erzwingen die 3 Punkte gerade zu eine Diktatur der wenigen "Wissenden" über den Plebs - das ist ja etwas, was viele Linke abermals führergeneigt fordern. Wobei sie sich DANN aber irrerweise die Klugheit zutrauen, die nötig ist, die Wissenden zu "wählen" ... mit 51 %, was sonst?^^
"An welche von den Einkommensgruppen dachten Sie?"
Wahrscheinlich an die, die freiwillig 49€ im Monat berappen, um sich tendenzielle Statistiken anzuschauen.
So weit so gut. Nur mit Kant bin ich nicht einverstanden. Der war Deist und hat sich Tausende von Seiten aus den Fingern gesaugt , um zu dem Schluss zu komen, es sei doch alles alleine in Gottes Hand... Muss der Satz nicht heißen : "Erst wenn die Mehrheit Nietzsche verstanden hat, können wir mit 'Einstein' (et Al) verantwortungsvoll umgehen"?
Wenn sie "Einkommensstruktur der Aktienbesitzer in Deutschland im Jahr 2015" googeln, ist es kostenfrei. Weshalb es beim Link darauf anders ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Auch das ist falsch. Kant hat 2 Alternativen genannt: 1. die analytische, die von einem höchsten Gut ausgeht (Gott), und 2. die dialektische, bei der das Ganze der Vollendung zustrebt, also ganz so, wie Sie und die anderen hier glauben. Damit die daraus resultierenden Gebote der Pflicht bzw. Angemessenheit im Fall 2 Sinn machen, musste er Unsterblichkeit (im 2. Fall des Ganzen, also ewiger Kreislauf) und das Postulat des Glaubens daran setzen, weil es anders als Zielsetzung unsinnig wäre.
Man sollte kennen, was man ablehnt. Bei Ihnen hat offensichtlich schon das Gerücht des Deismus gereicht zu verweigern, dass sie sich statt dessen lieber Maschinenmarxe reingezogen haben.
Wenn die ganzen Kommunisten nur Kommunitaristen wären wie der Autor...
Ich stimme mit dem Autoren mitnichten überein, was ich in meinem letzten Absatz ausdrückte. Demokratie an sich ist ja nicht Gegenstand des Artikels. Aber das chinesische Modell zeigt wohl gerade jetzt bei der Bekämpfung des Corona-Ausbruchs seine Vorzüge. Im Westen werden wir uns also etwas einfallen lassen müssen, wenn wir dieses System nicht importieren wollen. Der Autor fordert gerade nicht den kollektiven Egoismus, sondern den Verzicht vieler, nämlich der 99 %, zugunsten des verbleibenden Prozents. Das wird nicht mehr lange gut gehen, da der Kitt, der das bisher zusammenhielt (Religion usw.) nicht mehr genug wirksam ist.
Sie springen tatsächlich auf jeden Quatsch an, den man Ihnen vor die Nase hält.
Ich wollte nicht mehr sagen als: Asoziale darf man zu sozialisieren versuchen, zu ihrem und unser aller besten.
Das ist so. Sie wollen also sagen, Sie haben es nicht ernst gemeint und sowieso keine Ahnung? Ok, ist notiert.
Okay. Was ich sehe, ist eine haltlose Masse, die ohnehin in chinesische Verhältnisse hineintaumelt und sich das schönredet. Die Prediger der Stallhaltung haben Konjunktur, und ich bin überzeugt, dass sie erfolgreich sein werden. Sinngebung per Online-Infusion. Da ändert keiner mehr was.
Wie, "auch" das ist falsch? Kant war kein Deist, oder was meinen Sie damit? Bzw. haben sie mal Nietzsche gelesen und verstande? Wenn ja, was hat Kant danach noch zu bieten außer der bürokratisch-bürgerlichen Harmlosigkeit eines Staatsangestellten? .... Es ist wahrscheinlich das Prinzip des Gehorsams gegenüber dem Staat, dass er in seiner Rechtsphilosophie über alles stellte. Beispiele, in denen dieses Prinzip katastrophale Folgen hat, spare ich mir hier. Tugenden hatten wir die Tage schon, bzw. eben nicht. Kant fand sie wichtig, leider ohne jegliche Folgen und er sah sie leider auch nicht in der Relativität, die einer realen Gesellschaftssituation angemessen wäre, in der es immer darauf ankommt wer gerade die Gesetz macht, erzwingt, Verstöße bestraft.... Er sah sie mit dem ihm eigenen deutschen Idealismus...
"bei der das Ganze der Vollendung zustrebt, also ganz so, wie Sie und die anderen hier glauben."
Ich glaube schon länger an nichts mehr, und daher auch nicht an Vollendung oder an ein Ganzes, was immer das auch sein mag. Sie machen es sich sehr einfach mit Ihren holzschnittartigen Urteilen.
Dass alles im Wahrnehmungshorizont des Individuums aber ein Ende hat und also zwangsläufig darauf zustrebt, daran wiederum braucht man nicht glauben.
Tugenden sind nicht die Erfüllung einer gar historischen "Vollendungspflicht", sie sind allenfalls individuelle Lebenspraxis und damit subjektive und gelebte Philosophie.
Kant war ein wenig differenzierter. Nein, er war kein Deist. Wieso reden Sie über Kant, wenn Sie ihn doch nicht gelesen und auch sonst keine Ahnung haben. Nietzsche hätte er in dessen Kritik vermutlich zugestimmt, denn er hasste die die Pfaffen und die Kirche nicht minder als er und hat darüber geschrieben. Ach, das wussten Sie nicht, gell? Aber große Töne spucken.
Die Heilslehren hier sind sehr einschichtig, und im Grunde läuft es auf denselben hölzernden Zuschnitt hinaus: wenn alle sich an den Händen halten und sich lieb haben oder wenigstens so tun und festefeste dran glauben, wird alles gut. Albern, dieses Forum.
Dass ich Sie lange nicht dazuzählte, wissen Sie. Allerdings stemmen Sie mit Vaneigern und Marx und Naturhingabe hier und Profitrate dort ein ziemlich konfuses inkonsistentes Potpourri. Lethe haben Sie noch Hoffnungslosigkeit zum Vorwurf gemacht, und nun haben Sie selber keine?
Sleep well.
Selbstverständlich war mein Vorschlag ironisch, realpolitisch absoluter Quatsch. Ich glaube nicht, daß Ihnen das unbegreiflich ist, Sie wollen aber nicht ernsthaft diskutieren. Der zweite Satz war, wenn man den Sinn des Sprechens vesteht, überflüssig, ein Wink mit dem Zaunpfahl. Da habe ich den Ahnungslosen gespielt, die Intelligenz des Lesers unterschätzt, man möge mir verzeihen.
Das ist sehr beruhigend. Ich dachte schon, Sie meinen all das ernst, was Sie hier von sich geben. Dabei wollen Sie nur witzig sein, und keiner ist intelligent genug, das zu bemerken. Tricky.
Philosophen in die Produktion!
3 Jahre sinnliche Erfahrung mit Handarbeit sollte Voraussetzung für den Erwerb eines akademischen Grades sein. Wer ein Buch veröffentlichen möchte, muß ein Jahr körperliche Arbeit in Satz und Druck einer Druckerei nachweisen!
Wie kommen Sie dazu, zu unterstellen, daß keiner meine eher platte Ironie bemerkt? Ich denke, die meisten wissen, wann ich ironisch bin, und wann ich es ernst meine. Nur Ihnen scheint der Sinn dafür zu fehlen. Entweder alles ist ernst oder alles nur Spiel. Ich vermute hier ein großes Selbstmißverständnis, Sie wissen aufgrund Ihres Dualismus wohl selber nicht, ob Sie ein diabolischer Spieler oder ein frustrierter Mahner sind. Soweit Sie ein (verbissener) Spieler sind, langweilen Sie mich, dem (bescheidenen) Mahner könnte ich ja einiges abgewinnen.
Das ist marxistisch gedacht. Zwar sollte man den Wert der Arbeitsteilung nicht unterschätzen, aber der Mensch sollte sich dadurch nicht zu sehr vereinseitigen. So sind bspw sinnliche Erfahrungen beim Pflegen des Gartens sehr nützlich für einen Wachstumskritiker.
Ein Artikel wie aus einer Schülerzeitung: stereotype Behauptungen, fehlende Logik, Weltverbesserungsfuror und krude Ansichten. Selten so einen Stuss gelesen. Noch jemand, der das Klimathema instrumentalisiert, um seinen ideologischen Verbohrtheiten neue Rechtfertigung zu verleihen. Immerhin offenbart hier ein dogmatischer Kommunist, dass der Kommunismus ein autoritäres System ist, und es auch sein soll!
Der Autor behauptet also, dass uns ein "ökologisches Desater" bevorsteht, das "graverende Verändeungen und Umwälzungen" mit sich bringt. Diese Behauptung mag von ihm vielleicht geglaubt werden, unbetritten ist sie jedoch nicht. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Auswirkungen des Klimawandels geringer sein werden, als Roland Emmerich prophezeit und dass der Mensch durchaus noch zu ein paar Gegenmaßen im Stande sein wird.
Wenn die Menschen ihre Autos in ein paar Jahren mit Synfuel (z.B. Wasserstoff) betreiben, so wird sich die Veränderung für diese Menschen in Grenzen halten, und ebenso für die Autoindustrie. Kurios, dass dies ausgerechnet der liberale Kapitalismus, mit seiner Innovationskraft befördern könnte. Eine kommende grün-schwarze Regierung propagiert dies unter dem Label "öklologische Modernisierung".
Die Behauptung, dass ausgerechnet der Liberalismus NICHT imstande sein sollte, die bevorstehenden Probleme zu lösen ist daher mehr als unlogisch. Hier äußert der Autor mehr Wunsch als Wirklichkeit. Ebenso beim angeblich steigenden Egoismus. Der kulturelle Fortschritt braucht mehr und mehr Spezialisten, die berufliche Spezialisierung mag einhergehen mit einer auch gesellschaftlichen Individualisierung. Diese hat jedoch nichts mit Egoismus zu tun - im Gegenteil, die Menschen pflegen sehr gerne Solidarität und Gemeinsinn, allerdings schätzen sie auch ihre Freiheit!
Wenn der Autor ein höchstes Gut vermisst, so hat er natürlich recht, dass in einem säkularen Staat der Bezug zu Gott und den Glauben nicht als höchstes Gut vorgegeben werden kann. Unsere hohen Güter lauten daher: Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Wohlstand und - Freiheit. Ausgerechnet dieses hohe Gut ignoriert der Autor nicht nur, sondern greift es permanent an. Die Freiheit ist jedoch eine Errungenschaft, die gegen Demagogen - wie ihn - verteidigt werden muss.
Die Antwort eines Demagogen lautet schließlich: Autorität. Die Freiheit der Menschen soll eingeschränkt werden, zugunsten eines Arbeitsdienstes, den jeder als erzieherische Maßnahme zu leisten hat. Nicht nur der Traum mancher Sozialverbände, die durch Zivildienstleistende erheblich kostengünstiger wirtschaften konnten, sondern auch unserer ewig-gestrigen, vorgeblich "sozialen" Kommunisten, und anderer konservativer Geister. Das alte Preußen lässt grüßen! Nein dieser Artikel gehört wirklich nicht in eine fortschrittliche Zeitung, auch keine Schülerzeitung, sondern in den Müll!
"So sind bspw sinnliche Erfahrungen beim Pflegen des Gartens sehr nützlich für einen Wachstumskritiker."Ist das jetzt Ernst oder Ironie ? ^^
"Wer ein Buch veröffentlichen möchte, muß ein Jahr körperliche Arbeit in Satz und Druck einer Druckerei nachweisen!"
Ob das so sinnvoll ist?
Vielleicht sollte der Autor seine "sinnlichen Erfahrungen" eher zu dem Thema machen, über das er ein Buch schreibt. Sprich: wer beispielsweise ein Kochbuch veröffentlichen will, sollte die Rezepte auch schon mal selbst zubereitet haben ;-))
" ... haben Sie noch Hoffnungslosigkeit zum Vorwurf gemacht, und nun haben Sie selber keine? "
Ich wüsste nicht wo Sie das "gelesen" haben wollen oder was diese Anmerkung hier bedeuten sollte. Ich habe Lethe für einen Misanthropen gehalten. Ob er Hoffnung hat, hat er uns verheimlicht. Meine Hoffnungen, das habe ich hier oft beschrieben, beziehen sich auf eine historische Möglichkeit zu einer anderen Gesellschaft. Ob die jemals wahrgenommen wird oder werden kann, kann ich weder wissen noch voraussagen.
Auf Kant lassen sie nichts kommen, warum? Und Kant hätte Nietzsche in dessen Meinung über ihn selbst zugestimmt? Interessant, wie hätte das ausgesehen?
Etwas gegen das Pfaffentum zu haben, hat nichts damit zu tun, ob jemand Deist ist oder nicht. Meslier war selber Pfaffe und war kein Deist. Er hat Gott quasi abgeschafft. Die berühmten Pseudoaufklärer wie zB. Voltaire oder Rousseau waren hingegen Deisten... die anderen wurden wie Meslier eher totgeschwiegen.
Und dass Sie mein "potpurri" "inkonsistent" finden, wundert mich nicht wirklich. Vielleicht passt es nicht in eine genormte Schubladen oder Sie haben ganz einfach den "roten Faden" noch nicht erkannt. Aber um ehrlich zu sein: Ich besteh nicht auf Konsistenz. ... ist ein dynamischer Prozess. Ich hab schon alles möglich gedacht oder irgendwo geschrieben, was ich heute nicht mehr schreiben würde. Und das wird sicher auch so weitergehen. War Ihr Weltbild jemals fertig ? Ich hoffe nicht.
Wenn man versucht, ich gehe davon aus, dass Sie das auch tun, die Welt jenseits der gängigen ideologischen Mythen zu verstehen, die gewöhnlich das Selberdenken und Selberhinschauen verhindern, dann kommt man - von wegen Profitraten - zB. auch ganz ohne Marx darauf, dass Kapitalismus letztendlich Scheißmist ist, und für die meisten richtig schlecht funktioniert, der kapitalistische, bzw. liberale "Mythos" sogar mit Abstand die Dreisteste ist.
Wenn man versucht das zu kommunizieren, wird man meist sofort in einen Sack gesteckt, den die entsprechenden Ideologien der Indensackstecker weit offen halten. Alles muss ja immer schön quadratisch sein und zählen muss man es am besten auch können. Also bloß keine Ungewissheiten. Fragen sind oft schon zu viel. Der Witz dabei ist, dass diese ideologischen "Säcke" genau das sind was man beim Selberdenken und genaueren Hinschauen längst als Unsinn oder irrealen Wahn, vielleicht auch als Selbstbetrug erkannt hat. Dann kommt der schwierige Teil. Die, die es nicht wagen oder schaffen das als real zu erleben was sie sehen, stattdessen das sehen was sie sackkonform glauben, also das Reale verleugnen, abstreiten, sprich die Ideologen und Idealisten..., die in ihrem ideologischen "Sack" sitzen, leugnen natürlich, dass sie in diesem "Sack" sitzen. Verleugner verleugnen entsprechend ihrer eigenen Logik immer, dass sie etwas verleugnen. Was sollten sie auch anderes tun, denn sonst wären sie ja Lügner? Und dann bekommt man mit einiger Sicherheit zu hören, man sitze selber in einem Sack. Das ist deeer Klassiker. Dabei muss man noch nicht mal explizit gesagt haben, dass man den anderen für einen Anhänger einer Ideologie hält. Man muss nur das ansprechen, was nach rein empirischen Gesichtspunkten das vom Verleugner verleugnete Reale ist. Und bingo, danach kann man die Uhr stelle, wird man zum Dogmatiker, Demagogen, Ahnungslosen, Ignoranten, selbst zum bornierten Ideologen etc. erklärt.
Ein interessante Frage ist also: Warum kann man oder können viele das Reale so schlecht ertragen? Könnte es daran liegen, dass es unerträglich ist? Sehen deswegen die Menschen wo man hinschaut so verkniffen aus wie ihre Reaktionen auf die Hinweise auf das von jeder schützenden Ideologie entblößte Reale? Sie werden es mir sagen, da bin ich sicher.
Kant und Nietzsche waren gleichermaßen kirchenfeindlich, darin wären sie einig, hatte ich geschrieben. Nietzsche lehnte Kant wegen dessen Glauben an die - *Vernunft* ab, warf ihm vor, diese voraussetzungslos zu setzen und damit den Bezug auf ein abstraktes Gemeinwohl zu verabsolutieren, was dem Missbrauch Tür und Tor öffnen würde. Joah.
Kant ist mir egal, ich finde nur absurd, wie Sie ihn verleumden, ohne ihn je gelesen zu haben und ohne jede Ahnung. Ist das für Sie okay bei Leuten, die lange tot sind?
Wenn Misantropen enttäuschte Liebende sind, dann ist oder war Lethe einer. Wem Menschen gleichgültig sind, verhält sich anders als er.
"Könnte es daran liegen, dass es unerträglich ist?"
Niemand kann einem anderen etwas sagen, was der nicht schon selbst weiß. Und hier bin ich mit Ihnen derselben Meinung.
Das beste ist jetzt, dass Natalia17 die Tür zum lüsternen bedienen der sexuellen Freiheit veranschaulicht, wie Dienen zu funktionieren hat. Leider wird das wieder gelöscht. Komm Natalie17 lass mich dein Tanzbär sein und wir bedienen uns gegenseitig beim Dienen der Mondlandschaft, dem gefüllten Einkaufswagen und dieser Heißluftballontreppe unseren Bedürfnissen symbolisch über High Heels und da Sex nicht alles dabei ist wollen wir ja auch Dominanz, Kontrolle und Macht ausleben. Komm ich mach Dir den Hengst du geile Stute und wer was anderes denkt belügt sich selber bei der realen Wirklichkeit der Rosa Blau Bewusstseinsmentalität.
Bin ich jetzt böse wenn ich sowas schreibe?
Wir können das ja auch auf Schimpansen und Ihre kriegerische Absicht andere töten zu wollen reduzieren, um mit Fleischeroberung den sozialen inneren Halt der Gruppe zu ermöglichen, wie auch ein sinnstiftendes Ziel dem alle folgen und so das Alphatier seinen Platz gegenüber Konkurenz festigt. Das ist Realität und wir sind in keinster Weise besser im ethischen wie moralischen, denn wir praktizieren genau das gleich Bewusstsein wie die Schimpansen, wie auch Ameisen, oder Heuschrecken und führen in den verschiedensten Bereichen immer irgendwo einen Krieg um Dominanz, Kontrolle und Macht.
Also ist dieser Artikel, um das Thema Dienen auch böse gedacht.
>>Das beste ist jetzt, dass Natalia17 die Tür zum lüsternen bedienen der sexuellen Freiheit veranschaulicht, wie Dienen zu funktionieren hat.<<
Aber nur für das erste Geschlecht. Oder der neue Zuhälter ist spracklisch nock a bissen unschiher.
Ja und erzeugte Unsicherheit ist doch gut für ein beherrschen zu können.
und ich halte zweck und begründung nicht für übergriffig, die begründung halte ich für sehr gut argumentiert (die kritik am liberalismus halte ich sogar für ausnehmend gut argumentiert):
"Heute könnte an dessen Stelle eine sozialökologische Dienstpflicht treten, für Frauen und Männer, um Erfahrungen mit Problemlagen jenseits des privaten und beruflichen Lebenslaufs zu machen.
In den letzten beiden Jahrzehnten sind die Menschen geradezu auf ihren Egoismus trainiert worden. Sie wurden gezielt auf ihre Rolle als Berufstätige und Konsumenten reduziert. Ein existenzieller Bereich des gelungenen Lebens ist aus unserem Alltag so gut wie verschwunden.
Das lässt sich nicht durch moralische Appelle ändern. Dafür braucht unser Gemeinwesen neue Einrichtungen. Sich zumindest für eine bestimmte Zeit ausschließlich sozialökologischen Aufgaben zu widmen, mit denen die meisten sonst vermutlich nicht in Berührung kämen, mindert nicht die eigene Lebensqualität. Im Gegenteil, es macht sie vielleicht zukünftig überhaupt erst dauerhaft möglich.
Für den Liberalismus sind solche Verpflichtungen eine Zumutung. Für alles lässt sich schließlich eine private Dienstleistung finden. Aber es geht nicht darum, bestehende Arbeitsplätze staatlich organisiert durch günstigere Arbeitskräfte zu ersetzen. Im Vordergrund steht die gemeinsame Erfahrung einer sozialökologischen Tätigkeit, die auch über die Zeit ihrer Ausübung hinaus die zunehmend individualisierten Lebensläufe aneinanderzubinden vermag.
Denn mit der fortschreitenden Privatisierung der Gesellschaft geht auch der Verlust der Fähigkeit einher, sich überhaupt in andere Lebenslagen einzufühlen. Eine stark liberalisierte Gesellschaft ist zwangsläufig auch eine stark fragmentierte Gesellschaft, die sich kaum noch einer gemeinsamen Herausforderung stellen kann. Eine kommunitaristisch ausgerichtete Politik sollte daher nicht nur die ökonomische Orientierung am Gemeinwohl fördern, sondern auch konkrete Praktiken individueller Einbindung unterstützen."
an keiner stelle fordert der autor auf, die pflicht von einem jahr zu verlängern, wenn der "delinquent nicht mürbe ist". wo lesen sie das?
"Dabei werden Langzeitarbeitslosen sinnvolle Stellen im kommunalen Bereich angeboten, statt sie dauerhaft in Armut und Untätigkeit abzuschieben..."
und auch hier steht an keiner stelle, dass menschen müssen. das entspringt ihrer deutung, lässt sich im text jedoch nicht validieren.
abm-maßnahmen waren neben dem von ihnen geannten grund auch dazu gedacht, die alo-statistik zu schönen, wie gesagt den reps das wasser abzugraben, und vielleicht noch einige gründe mehr, die ich nicht kenne.
in der gegend, wo ich lebe, wurden abm-maßnahmen auch aus spargründen eingestellt.
es gibt wahrscheinlich nicht wenige langzeitarbeitslose, die nicht arbeitsfähig sind, häufig aus psychologischen gründen. genau so gibt es aber langzeitarbeitslose, die dazu i.d. lage sind und auch wollen würden. in vielen studien wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die meisten arbeitslosen gerne wieder arbeiten würden, was sich auch mit meinen persönlichen erfahrungen deckt. ein wie vom autor vorgeschlagener, subventionierter öffentlicher bereich, wäre dazu eine gute möglichkeit.
das "erweckungserlebnis" des autors zu beurteilen und wie er sich in einem jahr "zwangsarbeit" i.d. kita (oder sonst irgendwo) verhalten hätte, finde ich ziemlich schwierig bis unmöglich, da ich ihn nicht persönlich kenne. eine beurteilung dessen wird zwangsläufig auf vorurteilen beruhen müssen.
die grundidee des autors verstehe ich wie einen zivildienst, nur mit z.t. anderer inhaltlicher ausrichtung.
aufgrund meines "erweckungserlebnisses" im zivildienst (gab auch noch andere, ein einziges ist ja eh ziemlich selten) kann ich wie gesagt dem autor daher nur zustimmen. lust auf den pflichtdienst hatte ich erstmal keine, kam aber durch meine tätigkeit in einem bürgerzentrum in einem extrem unterprivilegierten stadtteil einer großstadt (die dem wohnort meiner jugend naheliegt) mit menschen in berührung, die ich zuvor nie kennen gelernt hatte (und möglicherweise auch nie kennen gelernt hätte). und ich kam mit ideen und perspektiven in berührung, die ich vorher bestenfalls am rande wahrgenommen hatte. davon zehre ich zum teil noch heute.
Vielen Dank für diesen Beitrag, der ein äußerst wichtiges Thema vollkommen angemessen thematisiert! Selbst, wenn man (punktuell) anderer Meinung ist, selbst, wenn man einen junge Menschen verpflichtenden Dienst ablehnt, dann sollte man sich seriös mit den Gedanken des Autors, die dieser wohl ganz bewusst weitgehend im Konjunktiv II (zum Ausdruck eines bisher nicht realen, aber möglichen und evtl. gewünschten Inhalt) formuliert hat, auseinandersetzen.
Ohne Frage wird ein Gegengewicht zur einseitigen Überbetonung des Individuellen, Egoistischen und Egozentrischen benötigt. Ohne Frage braucht es eine Ausgewogenheit von Individualismus und Kollektivismus, von Egoismus und Altruismus. Ohne Frage bedürfen die Menschen mehr an Empathie. Es bedarf also ebenfalls einer Ausgewogenheit an Eigensicht und „Fremdsicht“. Über die Wege dort hin kann und muss konstruktiv gestritten werden. Bereits während der Schullaufbahn sollte damit begonnen werden!
Erftstadtboy bringt etwas sehr Wichtiges auf den Punkt: »meine phase der "zwangsarbeit" hieß damals zivildienst und war länger als ein jahr. ich hatte anfangs auch nicht viel lust darauf, im nachhinein war es aber eine sehr prägende, bereichernde erfahrung, die ich um nichts i.d. welt missen möchte.«
Mir geht es diesbezüglich ganz genauso: „Um nichts in der Welt“ möchte ich meine Zivildiensterfahrung missen! Sie prägt mich auch mehr als vierzig Jahre später.
Leander Scholz: „Unsere Zukunft könnte davon abhängen“
Jein! Ja, unsere Zukunft hängt von der unverzichtbaren Ausgewogenheit von Individuellem und Kollektivem ab. Fraglos! Ein „Sozial-Ökologischer-Dienst“ könnte sehr wohl als Türöffner für entsprechende persönliche Eigenschaften sein.
Die umfangreiche Krise aber, in der sich die Menschheit 2020 befindet, braucht ein gesellschaftlich möglichst breites Engagement, das weit über solch einen Dienst hinausgeht. Aus meiner Sicht ist diese Verbindung des Autors verunglückt.
Nichts desto trotz liefert dies nicht im Entferntesten eine Rechtfertigung für den widerlichen Umgang mit Thema und Autor, wie dies hier weitgehend geschieht. Dieser Blog dokumentiert, in welch jämmerlichem Zustand dieses Forum inzwischen ist, wurde es doch ganz offensichtlich zum größten Teil von ideologisch getriebenen zersetzerischen Blendern und inhaltlichen Schaumschlägern einkassiert.
Das ist absolut unerträglich für seriöse Autoren und an Erkenntnisgewinn interessierten Foristen.
Siehe auch:
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/fragile-menschlichkeit#1580110977479136
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/fragile-menschlichkeit#1580116900461610
s.o.
Wenn dieser Artikel für mich unerträglich ist und mich wundere das er er hier eingestellt wird dann nehmen Sie das bitte zur Kenntnis. Das mag Ihnen ja nicht passen ,aber deshalb bin ich noch lange kein Schaumschläger oder Blender. Merken Sie nicht das Sie im Glashaus sitzen?
"Kant und Nietzsche waren gleichermaßen kirchenfeindlich ... (...) Kant ist mir egal, ich finde nur absurd, wie Sie ihn verleumden, ohne ihn je gelesen zu haben und ohne jede Ahnung. Ist das für Sie okay bei Leuten, die lange tot sind?"
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Woher wissen Sie, daß @ iDog Kant nicht kennt?!
.
Hier etwas zu Ihrer Information zu Kant und zu seiner, wie Sie meinen behaupten zu können, Krichenfeindlichkeit:
'Es entstand durch das Mittelalter und hinauf bis zu Kant die Behauptung: Man könne nichts wissen über das Geistige; vom Geistigen kann man nur etwas glauben. Die Kirchen, die kommen natürlich mit dieser Lehre, daß man vom Geistigen nichts wissen könne, das müsse man glauben, sehr gut weg, denn dann können sie daraus diktieren, was der Mensch vom Geistigen glauben soll! Nun gab es Philosophen, – Leibniz, Wolff und so weiter –, die bis zu Kant hin behaupteten, daß man wenigstens einiges wissen kann, durch bloße Vernunft wissen kann, was in der Welt Geistiges ist. Kant sagte nun: Das ist alles Unsinn, zu glauben, daß man irgend etwas vom Geistigen wissen kann, sondern das Geistige muß man alles bloß glauben! –
Und Kant hat auch, als er die 2. Auflage seiner «Kritik der reinen Vernunft» geschrieben hat, sich verraten. Da steht ein kurioser Satz drinnen:
«Ich mußte das Wissen absetzen, um für den Glauben Platz zu bekommen».
Das ist das Bekenntnis. Das ist dasjenige, was zum unbekannten «Ding an sich» geführt hat. So ist eigentlich die Lehre von Kant eine Stütze des Glaubens geworden.'
.
Wer das nicht kennt, der hat Kant wahrlich nicht gelesen, nicht mal ein Vorwort.^^
Kant ist zudem als "aufklärerischer Denker" v o l l k o m m e n falsch- und überbewertet!!!
Zunächst einmal nehme ich nachdenklich zur Kenntnis, dass Sie sich durch meine überdeutliche Kritik, die sich nicht zwangsläufig auf jeden Kommentator bezieht, angesprochen fühlen.
▪ Hareimue: „Wenn dieser Artikel für mich unerträglich ist und mich wundere das er er hier eingestellt wird dann nehmen Sie das bitte zur Kenntnis.“
Ich nehme das zur Kenntnis und habe gegen Ihren persönlichen Standpunkt grundsätzlich nichts einzuwenden. Im Gegensatz zu vielen anderen in diesem Forum scheue ich unterschiedliche, ja sogar vermeintlich gegensätzliche Standpunkte nicht.
▪ Hareimue: „So ein krudes Machwerk hier zu lesen, ich glaub hier bin ich nicht mehr richtig.“
Die Art und Weise Ihres Kommentars aber halte ich für durchweg destruktiv, da dieser ohne inhaltliche Begründung keinerlei Beitrag zum möglichen Erkenntnisgewinn leistet, dadurch den abzulehnenden Habitus einer Beschimpfung ausstrahlt.
▪ Hareimue: „Merken Sie nicht das Sie im Glashaus sitzen?“
Wie meinen Sie das?
Im Sinne der Duden-Erklärung, dass man anderen nicht Fehler vorwerfen solle, die man selber macht? Falls ja, dann begründen Sie doch diese, Ihre Position durch nachvollziehbare Argumente, damit ich daraus lernen kann.
Sollten Sie das in Bezug auf Sichtbarkeit und mögliche Verletzbarkeit beziehen, dann zwingt mich das, tabulos darüber nachzudenken.
Niemand möge hier behaupten, er oder sie hätte Kant völlig durchdrungen! Da ist es auch nicht mit dem Lesen "von (...) über" getan, sondern erfordert Zeit, viel Zeit.
Aus Kants Religionsphilosophie: "Die Moral, so fern sie auf dem Begriffe des Menschen als eines freien, eben darum aber auch sich durch seine Vernunft an unbedingte Gesetze bindenden Wesens gegründet ist, bedarf weder der Idee eines andern Wesens über ihm, um seine Pflicht zu erkennen, noch einer andern Triebfeder als des Gesetzes selbst, um sie zu beobachten«
und
"Vielmehr muß man durch die Vernunft erst eingesehen haben, dass der göttliche Wille dem Begriff eines moralischen Gesetzes gemäß sey." (Metaphysik der Sitten)
Wie auch seine berühmte Maxime keine Soll- sondern eine Kann-Maxime ist. Eine, die durch den selbst gesetzten Rahmen die Sachverhalte reduzieren will, die der Entwicklung des Menschen entgegen stehen (im Sinne Poppers, der propagiert, unentwegt an der Reduzierung des menschlichen Leids zu arbeiten).
Besser ihr lasst den Kant außen vor, ehe ihr ihn fälschlich auf Punkte reduziert, die ihn zu seinem damaligen Spagat gegenüber der preußischen Herrschaft veranlasst hat, zwecks Umgehung des Atheismusvorwurfs.
Ansonsten brauchen wir eine Gesellschaftsformation, die es nicht nötig hat wieder die Mottenkiste zu öffnen, wie im Thema behandelt. Immer dann, wenn der Neoliberalismus seine "Trümmerfelder hinterlässt, sollen die wieder mit "ehrenamtlichen" Ausschmückungen bereinigt werden und was passt dann besser, wenn dann auch gleich noch das triste Leben von Langzeitarbeitslosen in "sinnvolle Bahnen" überführt werden kann. Das bloße Ergebnis fortgeschrittener Produktivität, die natürlich den Langzeitarbeitslosen nicht zu gute kommt. Da wird schön getrennt, was nicht zusammen gedacht werden soll.
Ja, wenn man das Wachstum des Rasens durch rasenmähen stoppen muß. Die natürliche Wildblumenwiese führt leicht zur Verwilderung.....dann muß die Sense ran, was nicht jede/er kann..
Wir alle dienen, damit andere wenige verdienen. Dieser Satz ist gefählicher Sprengstoff in der heutigen Zeit, der wachsenden Ungleichheiten.
Jetzt wir es böse, denn dies Gut gemeinte, ist ein Schleier hinter dem sich böse Willkür verstecken wird und sich auch auf unsere Lebensführungen auswirken möchte.
Neue Arbeitshäuser (das könnten sogar KZ'S sein) braucht das High Heel Land, damit abstrakte ausgedachte Ungleichheiten als Orientierung existieren können. Das ist Tradition, wie auch Gewohnheit die Opferrolle anzunehmen und im gekränkt werden über philosophischer Glaubensethos, sein Heilsversprechen, wie die Erlösung in dieser Tätigkeit zu empfinden. Das alles war schon mal mit der Zahl 1933 im Bewusstsein verbunden. Das Thema Pflege zählt nicht, um sich frei zu sprechen, denn wir wollen Roboter darin für das Kapital und keine Menschen und wenn Menschen dann sollen die für umsonst arbeiten. Egal, auch wenn die dann unter der Brücke wohnen.
Als dann fordere ich Euch alle auf, in 2 Jahren in allen Berufen für umsonst zu arbeiten, dieser neuen Geisteshaltungen zu dienen und ich als Autorität in meiner Wolllust, befriedige meine kapitalistische Gier. Das erinnert an neue Netflix Serien, wie auch an das über uns schwebende social credit system. All diese modernen Errungenschaften, die uns schon dahin erziehen und so auf uns geistig einprügeln, dass ein anderes Leben, statt zu dienen, ungehorsames Verhalten entspricht, welches mit der erforderlichen Todesstrafe zu verbuchen, wie zu verurteilen sei. Selbst in Kindersendungen von Disney kommt dienen als tolle Herrausforderung vor.
Was kommt nach dem sozialen Tod? Ein dienen, denn Ich als Kontrolleur, bzw. als Autorität habe alles und du hast nichts. Daran müsst Ihr Euch gewöhnen, dass dienen für alle Zeit Eure neue Arbeit ist. Dann heißt der Satz: Dienen macht Frei.
Mit dem Schleier der Gutmütigkeit, wurden schon immer die schlimmsten Greultaten verübt. Die neuen modernen Diktatoren meinen es doch alle Gut mit uns, wie mit Euch und wehe einer behauptet etwas anderes.
Ach Freitag, icke liebe Dir, mit deiner blau rosa Philosophie.
Für die Gemeinschaft etwas tun? Ja, bitte, gern.
Solange man im Blick hat, dies wird gerne ausgenutzt und kann eine Einladung zur Ausbeutung sein. Daher würde ich das mal nicht so eindeutig bejahen wollen.
"Arbeit macht frei" stand auf den Eingangstüren vieler KZ's. Diese Losung hat sich offenbar tief in die "deutschen Gene" aller politischer Lager eingebrannt.
Was folgt daraus?:
Dieses Deutschland muß sterben
damit wir leben können!
Der seine Nische nach seinen (un)vernünftigen Vorstellungen gestaltende Gärtner ist doch eine ganz schöne Metapher für das Verhältnis Mensch-Natur. Allerdings falsch, denn von einem Gärtner kann keine Rede sein, da trifft eher „viele Köche verderben den Brei“. Das könnte man ändern, der Kommunismus zaubert ein Paradiesgärtlein.
Dann müssen Philosophen arbeiten
damit ArbeiterInnen philosophieren können!
"Und Kant hat auch, als er die 2. Auflage seiner «Kritik der reinen Vernunft» geschrieben hat, sich verraten. Da steht ein kurioser Satz drinnen:
«Ich mußte das Wissen absetzen, um für den Glauben Platz zu bekommen».
Das ist das Bekenntnis. Das ist dasjenige, was zum unbekannten «Ding an sich» geführt hat. So ist eigentlich die Lehre von Kant eine Stütze des Glaubens geworden.'"
Sie waren als Kant Interpret schon immer eine Niete. Hier haben Sie a) falsch zitiert, b) das Zitat sinnentstellend aus dem Kontext gerissen und c) den Inhalt des Kontextes, den Sie aber vielleicht auch gar nicht kennen, in keiner Weise erfasst.
Hier geht es um eine Absage an die spekulative Vernunft, wie man hier, bei Kant … irgendwo im oberen Drittel einsteigen … lesen kann (das Zitat folgt dann auf Seite 19), nicht um ein Glaubensbekenntnis.
"Ich mußte also das Wissen aufheben, um zum Glauben Platz zu bekommen, und der Dogmatism der Metaphysik, d.i. das Vorurteil, in ihr ohne Kritik der reinen Vernunft fortzukommen, ist die wahre Quelle alles der Moralität widerstreitenden Unglaubens, der jederzeit gar sehr dogmatisch ist."
Und nun?
Wenn Sie nicht wissen, was Kontext bedeutet, ist es sinnlos.
Wenn Kant lesen Ihnen zu schwer ist (die langen Sätze aber auch, wa), dann haben Sie hier eine Möglichkeit der Annäherung. Damit muss es dann auch gut sein.
Ihre ungewohnte Sprachlosigkeit an dieser Stelle könnte als Antwort kaum klarer ausfallen, wenn es darum geht, Sie Ihren Absichten und Ihrer „Fraktion“ mit selbigen zuzuordnen.
" ... eine Absage an die spekulative Vernunft, ..."
Nee, so bei weitem nicht, sondern eine Absage an "ihre Anmaßung überschwenglicher Einsichten", - solange sie sich nicht durch ihn/das, was er hier macht: die Kritik der reinen Vernunft/, über die Grenzen u. Bedingtheiten aller Vernunft hinreichend hat belehren lassen.
Spekulative, praktische u. reine Vernunft benötigt auch Kant jederzeit und erteilt daher auch keine pauschalen "Absagen" an die Elemente dieser Trias, die sich gegenseitig auch überlappen und durchdringen.
Hinsichtlich der reinen Vernunft hat er noch keine Jahrhundertausende währende, evolutionäre Perspektive der Geistwerdung, der menschl. Grundsemantiken a la 1 + 1 = 2 usw. und setzt von daher nicht wenige Logiken als - gut annehmbar: göttlich induzierte -, Setzungen "A Priori" des (Da-)Seins voraus.
Ja, S i e sind der Größte ... !
addendum: " ... nicht wenige Logiken bzw. deren KATEGORIEN ..."
Es fällt auf in diesem Thread, dass man Pflicht mit Zwang verwechselt.
"Dienen" war früher synonym für die Wehrpflicht. Diese war aber Pflicht, nicht Zwang.
Pflichten beziehen sich auf das Eigene, zwingen kann man nur jemand Fremdes, zu dem kein Bezug besteht. Sklaverei ist die extremste Form von Zwang, aber diese ist auch kein Dienst.
Insofern tut man dem Autor gröblichst Unrecht, wenn man ihm unterstellt, die Menschen zu irgend etwas zwingen zu wollen.
Er postuliert lediglich eine, gesellschaftliche Pflichtenethik anstatt des individualpartikulären Atomismus.
Im Grunde hätte er auch noch das problematische, weil und im Kern und wörtlich a-soziale Menschenbild des Homo Oeconomicus, wie es unter Liberalen üblichen ist, mit problematisieren sollen.
Im Grunde ist die Debatte in den USA viel besser. Dort ist man - inside the academic study - Liberaler oder Kommunitarist.
In Deutschland ist die ganze Diskussion dadurch verdorben, dass diejenigen, die den Liberalismus skeptisch sehen, entweder glauben, sie müssten deswegen Marxisten sein, oder, wenn sie das auch ablehnen, Rechtssozialisten.
Der Kommunitarismus ist ein gesünderer Ansatz, was man schon daran sieht, dass er die narrischen rinks-lechten Antogonismen aufhebt.
Man gehe davon aus, dass der Mensch Egoist und soziales Individuum ist oder dass er ein Gemeinschaftswesen ist - und gut ist.
Ja, Arbeit aber bitte ohne Nationalstolz.
Auch verstehe ich nicht, dass sich hier jetzt alle über Kant im rosa und blau Modus rechthaberisch geben. Arbeit und Klima ist halt Sprengstoff, da hier sehr viel romantisiert wird, was auch zum beleidigt sein führt. Man kann es doch schaffen diesen Artikel mit seinem Wust an schreiberein zu ignorieren und wir machen uns alle selber auf, in unseren Lebenssituationen bedingt Gedanken zu machen, wie man für sich selber Lösungen findet. Finde ich viel besser, als dem Freitag mit seinem Weltbild von Gärtnern aus dem Bereichen oben und unten zu dienen. Also wir dienen hier einer bewusst erzeugten, provozierten Aufregung und das ist ja dann Facebook Geschäftsmodell. Facebook ist ja auch ein modernes Arbeitshaus (KZ) in dem jeder angemeldete Besucher umsonst für Facebook arbeitet, oder dient, damit Facebook verdient. Ist wie wenn lauter kleine Elfen dem Weihnachtsmann ergeben dienen.
"Dienstpflicht", wie es der Autor verwendet, ist dann zumindest eine ungeschickte Formulierung, denn zum einen beinhaltet es die klassische Wehrpflicht (Zwang!) und zum anderen wird der "Dienst" mit Staatsbediensteten (i.d.R. Beamten) verbunden, die dafür auch gewisse Vorteile erlangen. Es liegt also der Schwerpunkt auf den Pflichten.
"narrischen rinks-lechten Antogonismen aufhebt." Ziemlich verquere Auffassung, die sie damit vertreten.
Mich interessiert Ihr inhaltlicher Standpunkt: Sollte es Ihrer Meinung nach so etwas wie ein verpflichtendes Sozial-Ökologisches-Jahr (von dem man z. B. befreit werden könnte, wenn man als „Ersatzdienst“ zur Bundeswehr ginge) geben oder nicht? Warum?
Der Homo oeconomicus ist einfach nur ein Nutzenmaximierer.
Das sagt nichts über seine Präferenz aus: ob er reich werden will, ob er beliebt sein will, ob er will, dass Menschen ihn für seine Klugheit bewundern oder ihm dankbar sind, dass er so gut zu ihnen ist, ob er will, dass sie ihm folgen - oder ihn in Ruhe lassen.
Menschen haben immer Interessen, ob sie davon wissen oder nicht. Und die verfolgen sie. Wenn sie sie verwirklichen, haben sie ihren Nutzen maximiert. Greta maximiert, indem sie mit ihr Ziel verfolgt und sich so als handlungsfähig erlebt. Trump maximiert, indem er sich nach niemandem richtet. Alle tun das, um sich dabei gut zu fühlen. Je nach eigener Präferenz. Maximieren sie immer ihren Nutzen.
Die viel bessere Frage wäre, ob sie wissen, was ihnen in Wahrheit nutzen würde. Und da bin ich sicher, dass das kaum jemandem klar ist.^^
Zum einen hätte idog es geschrieben, wenn er Kant gelesen hätte.
Zum anderen schreibe ich über die Kants Philosophie, nicht über die Glaubenszweifel, die ihn geplagt haben mögen.
Er stand vor dem Problem, die von ihm so ehrgeizig hergeleiteten Vernunftsysteme fundieren zu müssen, also die Frage zu beantworten, wozu über haupt ... vernünftig sein. Und dazu gab es eben den analytischen Weg - Gott - oder den dialektischen - das Ganze.
Letzteres ist hier bei manchen heute noch ein exorbitant beliebter Standpunkt, wenn auch das Problem dabei nicht gesehen wird, das er sah. Der andere Standpunkt, der heute zunehmend an Fahrt gewinnt, ist die Allmacht der menschlichen Emotion.
Ich halte beides für falsch. Dennoch sollte man darstellen, was er wirklich philosophierte, wie will man ihn sonst kritisieren, wenn man nur die eignen Vorurteile erwischt?
Im Jahr 1981 verweigerte ich den Wehrdienst sozusagen postum nachdem ich 2 Jahre als Zeitsoldat absolviert hatte. Ich bezog mich bei meiner Begründung ausschließlich auf die freie Willensentscheidung jedes Menschen. Vor einem extra für solche spezielle Sachen eingesetzten Tribunal ,erfuhr ich dann, wie weit man einen Menschen sogar in einer"Demokratie"erniedrigen kann. Als man mich dann nach all den Regeln der Rhetorik- und Beleidigungskunst fertiggemacht hatte, gestand man mir zynischerweise auf Grund meiner mittlerweile auch pazifistischen Einstellung die Verweigerung zu , was ich unbedingt vermeiden wollte. Ich kann nur dringlichst davor warnen einen freiwilligen Pflichtdienst oder verpflichtenden Freiwilligendienst oder wie das sonst noch heißen soll einzuführen. Ich werde auch nicht müde zu behaupten was es in Wirklichkeit ist, eine undemokratische , den freien Willen mißachtende, wenn auch wohlmeinende Maßnahme.
Entsetzt bin ich über soviel Zustimmung zu dem Artikel ,und ich bleibe dabei, er ist krude und im Kern undemokratisch.
ps.
An den noch immer im Glashaus sitzenden "Insel-Banker" . Da ich schon einige Ihrer Beiträge gelesen habe kann ich Ihnen versichern unsere "Fraktionen" liegen nicht weit auseinander. Ich bin eben ein Demokrat , radikal, durch und durch. Für die Demokratie könnte ich sogar meinen Pazifismus aufgeben. Vielleicht ist das schon die Diktatur eines Demokraten, mag sein,aber ich kann nicht anders
Mja, will nicht wedersprechen, allerdings fehlt mir der Kern und das Kernproblem: die Übernahme eines anthropologischen Musters (homo soundso) - aus dem Wirtschaftsdenken des industriell heißlaufenden England.
Nicht zufällig quillt aus Ihrer Anmerkung der Utilitarismus.
Ich widerspreche nicht, finde aber das ganze Vorzeichen katastrophal. "Der Mensch" ist zuletzt kein Kategorie der Volkswirtschaft (zuerst übrigens auch nicht), auch keine heruntergebrochene, auch keine symbolische, auch keine analoge.
Auch dann nicht, wenn er in ihr vorkommt.
Die Idiotie des Homo Oecnomicus ist etwas so als würde es dem Computerzeitalter gelingen, die Ideologie vom Homo Algorithmus zu verbreiten.
Klingt unheim cool und ist umso neuronenverbackener, je genauer man hinsieht.
Man findet bestimmt die ein oder andere stimmige Aussage dazu, aber es ist am Ende des TagesQuark.
Es ist kauch ein Zufall, dass Marxens ganze Lehre ökonomistisch ist und das Konzept eines Wir eine Katastrophe, nämlich "die Expropriation der Expropriateuere". Er kam aus dem Ausbeutungsdenken des Albion nie heraus, schrieb bezeichnenderweise in London.
Deswegen ist die rote Fahne im Kern habensgeprägt, nicht seinsgeprägt (siehe Erich Fromm), nur die Karikatur und negative Umkehrung des englischen Wirtschaftsdenkens und des Liberalismus ist natürlich jedes unter ihr betriebene "progressive" Ansinnen gescheitert und wird jedes scheitern, weil sie kein sittliches Wir hinbekommt, das mehr wäre als pseudoproletarisches Getue.
Was Menschen sozial, meinetwegen 'sozialistisch' zu einem Gemeinwesen verbindet ist nie und nimmer Gegenstand der Volkswirtschaftslehre und in Zahlen ausdrückbar.
Und genau deswegen, weil ich diesen liberal-marxistischen Pseudoantagonismus, der nun schon seit 150 Jahren den wahren Fortschritt verhindern, überwinden will, finde ich diesen Aufsatz da oben gut.
Denn er postuliert Kollektiv ohne auf Liberalismus oder ihre negative Verneinung Rücksicht zu nehmen, ist dabei allerdings hegelianisch. Im Kern steht der Staat, der die Pflicht organisiert, nicht die "Gesellschaft". There is something Prussian about it...
"Als man mich dann nach all den Regeln der Rhetorik- und Beleidigungskunst fertiggemacht hatte, gestand man mir zynischerweise auf Grund meiner mittlerweile auch pazifistischen Einstellung die Verweigerung zu , was ich unbedingt vermeiden wollte."
Warum wollten Sie die Anerkennung unbedingt vermeiden? Das verstehe ich nicht.
Die Wehrpflicht wurde aus guten Gründen abgeschafft und der "Ersatzdienst" war damals sozusagen der staatsbürgerliche Ausgleich für den Verlust an Lebenszeit der Soldaten. Er war insoweit auch nicht freiwillig.
Warum kein "verpflichtendes Sozial-Ökologisches-Jahr"? Weil es zum einen die Lücken stopfen soll (und damit auch weiter stützt!), die durch gezielte Verschlechterung (Privatisierung, Deregulierung) in den sozialen Berufen entstanden sind und zudem Menschen in Verhältnisse zwingt, die sie nicht freiwillig wählen würden.
Sie stehen dann aber nicht an einer industriellen "Werkbank", sondern sollen Dienste am Menschen erbringen: so verträgt es sich jedenfalls für mich nicht.
Pervers ist doch folgendes: Den Bundeswehrangehörigen wird zwecks gesellschaftlicher "Aufwertung" das kostenlose Fahren mit der Bundesbahn ermöglicht. Nun wäre doch mal zu fordern, dass das zumindest den Berufen zuteil werden sollte, die die eigentlichen gesellschaftlich förderlichen Tätigkeiten ausüben. Damit würde endlich aufgewertet, was nun als Mangel an beruflichem Nachwuchs die Folge ist und mit den neuen (alten) Forderungen nach "Dienstpflichten" zumindest gemildert werden soll.
Man muss es über den unmittelbaren Zusammenhang leider hinaussehen. Denn dem könnte man noch positive Aspekte abgewinnen, sei es auch nur als ´ne Auszeit fürs Smartphone. :-)
Kurz nachgefragt: Würden Sie die Schulpflicht ebenfalls als (ungerechtfertigten) Zwang ansehen?
Der Vergleich von Facebook mit einem KZ ist eine im Grunde infame Verharmlosung dieser bestialischen Massenmordinstitution.Die Nation von Mark Zuckerberg leistete einen wichtigen Beitrag zur Niederschlagung der deutschen faschistischen Bestien....Bestien in Menschengestalt, die es wieder tun würden
Dass die reine Vernunft es (letztlich) auch nicht bringt, darüber sind wir uns doch bereits seit langem einig.
Oh, da hab ich mich wohl unklar ausgedrückt. Ich wollte unbedingt vermeiden das man mir die Verweigerung aus religiösen oder eben pazifistischen Gründen zugesteht. Es ging mir um`s Prinzip, um meinen freien Willen, unabhängig von religiösen oder politisch motivierten Gründen. Ich hatte leider nicht erreicht was ich wollte. Es war eine Demütigung und sie wußten es.
Zumindest ist es in einer "freien" Gesellschaft ein Widerspruch, wenn Bildung über ein Zwangssystem vermittelt wird. Da wäre wohl ein Blick auf die deutsche Vergangenheit zu werfen, wenn hier Eltern keine (oder nur wenige) Alternativen geboten werden.
Zudem ist Bildung kein "Einwurfsystem", in dem oben etwas hineingeworfen wird und unten ein fertiges, einheitliches Ergebnis herauskommen soll. Hier liegt auch ein normierender Gedanke zugrunde. Ebenso ein frühzeitiges Selektierungsverfahren durch Noten. Also die Einführung frühzeitiger Konkurrenz in der Schule: wie es der Arbeitsmarkt halt fordert.
Allerdings sehe ich schon ein Problem zu lösen, wenn dadurch z.B. Kindern "nur" noch eine elterliche Weltsicht vermittelt wird, denn das kann auch weitaus problematischer sein, als öffentliche Schulpflicht.
Vorschlag: es sollte gute Alternativen geben, deren Ergebnisse zumindest in einer Basisqualifikation Überprüfungen stand halten sollte, so in etwa.
cooler Kommentar
A) Um es vorweg auf den Punkt zu bringen: Auch ich bin ohne Wenn und Aber dafür, dass wir ein Gesellschafts- bzw. Wirtschaftssystem haben (installieren), in dem die in sozialen Berufen Tätigen die gesellschaftliche und finanzielle Anerkennung erhalten, die Ihnen aufgrund ihrer essenziell wichtigen Tätigkeit gebührt - nämlich die Höchste (jeder Fußballprofi sollte neidisch werden). Ja, es sollte kein (Neben-)System geben, dass dieses Ansinnen jemals unterläuft.
▪ In diesem Sinne möchte ich folgende Gedanken als Ergänzung ansehen. Die entsprechend angemessene Gewichtung der „gegenläufigen“ Aspekte (A, B, C und D) zu einem sinnvollen Ganzen, kann nur das Ergebnis eines konstruktiven, komplementären Austauschs im Sinne der Thematik sein.
B) Wenn man z. die heutige Situation im Pflegebereich berücksichtigt, dann wäre jedwede zusätzliche Unterstützung für die „Hilfsbedürftigen“ ein Segen. Bis die Rahmenbedingungen derart verbessert sind, dass zusätzliche Hilfe nicht mehr per se notwendig ist (Kann es je ein Zuviel an Hilfe für Pflegebedürftige geben?), wird es realistisch längere Zeit dauern. Diese Sicht lässt sich auch auf andere zentrale gesellschaftliche Bereiche übertragen.C) Ich halte es im Sinne einer möglichst umfangreichen Bildung für geradezu unverzichtbar, dass junge Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen praktische eigene Erfahrungen machen können. Dazu zählen an (aller)erster Stelle für mich Erfahrungen im pflegerischen Bereich. Waren früher essenzielle Erfahrungen (wie z. Geburt, Pflegebedürftigkeit und Tod) Erfahrungen im Dunstkreis der (Groß-)Familie selbstverständlich, so findet dieses heute weit weg von den meisten Menschen statt, was einen nicht unerheblichen Verlust an möglicher Lebenserfahrung bedeutet. Aber auch Erfahrungen in anderen sozialen oder ökologischen Bereichen können stark horizonterweiternd sein.D) Würden derartige Erfahrungsmöglichkeiten nicht verpflichtend in die Gesamtbildung aufgenommen, fielen Sie wohl bei vielen jungen Menschen unter den Tisch, alleine schon, weil sie bei dem heutigen „Ausbildungs-Run“ sich nicht als „Zeitverlierer“ erfahren möchten.
▪ Aus meiner Sicht, wäre also eine Form von Verpflichtung sinnvoll und hilfreich. Es gibt auch Verpflichtungen, die bei gesunden Menschen im Normalfall als solche gar nicht primär als Formen von Zwang erfahren werden, sondern als Chance. Das gilt auch für ein gutes (!), facettenreiches Bildungssystem (s. z. B. in Ansätzen in Finnland). Dass also natürlich auch das Bildungssystem eines radikalen Umbaus bedarf ist keine Frage, ist aber ein „Fass“ für sich. Derartige soziale oder ökologischen Erfahrungen sollten Teil dieses Bildungssystems sein.
▪ Als ich 1977 meine Gewissensprüfung als Kriegsdienstverweiger im hiesigen Kreiswehrersatzamt auf mich allein gestellt vor grimmigen Beamten zu absolvieren hatte, waren laut Allensbach ca. 50% der Bundesbürger davon überzeugt, dass es sich lediglich um Drückeberger, um schwächliche Sonderlinge oder um linke notorische Nörgler handele. Obwohl man diesen Dienst offiziell seit 1973 als Zivildienst bezeichnete, herrschte immer noch das Bewusstsein des minderwertigen „Ersatzdienstes“ vor, nach dem Motto: „Je lästiger die Pflicht, desto überzeugender die Gewissensentscheidung.“ (s. hier den interessanten Spiegel-Artikel aus dieser Zeit).
Als die Zivildienstleistenden im Januar 1978 gegen die auf Betreiben der CDU gerichtliche Rücknahme der freien Entscheidung (Helmut Kohl sprach seinerzeit abwertend von Postkarten-Pazifismus) und für eine gesellschaftliche Aufwertung des Zivildienstes protestieren wollten, wurden Sie durch ein klares Streikverbot unter Androhung von Strafen eingeschüchtert. Als Krankenwagenfahrer hatten wir für den Protesttag ein Flugblatt mit dem Titel „Wir streiken nicht, da uns ihr Leben wichtiger ist“ erstellt. Dieses verteilten wir im Wagen und in den angefahrenen Krankenhäusern. Während unserer Mittagpause trafen wir uns mit mehreren Krankenwagen verschiedener Hilfsdienste auf dem Bonner Münsterplatz, um die dadurch erzeugte Aufmerksamkeit für die Information in unserem Anliegen zu informieren. Wir waren alles andere als „Total-Verweigerer“. Wir standen hinter dem Dienst, den die meisten von uns mit Sinnerfahrung und freiwilliger Leidenschaft ausfüllten, was für uns in keinem Widerspruch zur Pflicht dieses Dienstes stand.
Dass ich oben den Dienst in der Bundeswehr als möglichen Ersatzdienst bezeichnet habe, hat mir regelrecht Vergnügen bereitet. Damals waren wir dafür, dass nicht „Kriegsdienstverweigerer“, sondern „Kriegsdienstbefürworter“ (also künftige Soldaten) eine Gewissensprüfung absolvieren sollten.
Wie vielen Soldaten ist dann doch irgendwann bewusst geworden, dass der Wunsch nach z. B. einen bezahlten Führerschein lange nicht ausreichte, um im Falle des Falles dem Befehl zum Töten am besten mit Hingabe Folge zu leisten (o. s. ä.). Über solche „Hosenscheißer“ (mit Humor gesagt) konnten wir nur lachen (keinen Mut den gesellschaftlich wenig geachteten Weg des Kriegsdienstverweigerers zu beschreiten und keinen Mut der Wehrpflicht voll bewusst nachzukommen). Natürlich sollen Soldaten keine Gewissensprüfung durchlaufen.
Wenn jemand mit solchen Erfahrungen vom „Ersatzdienst“ dafür offen ist, eine erneute Verpflichtung einzuführen, dann sollte dies zumindest einmal zum Nachdenken anregen, anstatt wie so mancher, automatisch die Anti-Zwang-Keule zu schwingen. Das Leben von Menschen braucht die Ausgewogenheit vom Individuellen und vom Kollektivem, von Freiheit und von Pflicht. Alles andere wäre in meinen Augen Träumerei. Einen ergebnisoffenen Austausch bei dieser Thematik halte ich für unverzichtbar. Deshalb empfinde ich den obigen Beitrag als äußerst wichtig.
Der Spiegel-Artikel ist hier verlinkt.
Siehe oben, meine Antwort an Pleifel (Das mit dem „Hosenscheißer“ müssen Sie nicht zwangsläufig auf sich selber beziehen).
Sie haben in einer Zeit Ihr Anerkennungsverfahren gehabt, als ihr freier Wille als Begründung alleine noch nicht zählte und Sie irgendwie in das unten beschriebene Denken hineinpassen mussten, was man wohl genau so entschieden hatte.
„Jeder Antragsteller, entschied das Bundesverfassungsgericht 1960, muß den Gewissens-Testern glaubhaft machen, daß er "eine ernste sittliche, das heißt an den Kategorien von Gut und Böse orientierte Entscheidung" getroffen hat, die er "in einer bestimmten Lage als für sich bindend und unbedingt verpflichtend innerlich erfährt", so daß er "gegen sie nicht ohne ernstliche sittliche Not handeln könnte".“ ((„Die wollen dem Staat in die Fresse hauen“, 23.1.1978, spiegel.de, s. Link oben).
Wären sie konsequenterweise lieber abgelehnt worden und hätten dann infolgedessen als versuchter „Drückeberger“ Ihren Dienst (als im Vergleich gut bezahlter) Zeitsoldat fortsetzen wollen?
Es bedurfte dann doch wohl gehöriger Erkenntnisprozesse (vom selbst gewollten Zeitsoldat zum heutigen radikalen Demokraten), diesen Schritt der Verweigerung zu gehen und dann heute derart schroff auf die obigen Gedanken zu reagieren. Ohne eigene Erfahrungen unvorstellbar, oder nicht?
Sie verorten ein Problem in den Wirkungen, in der Umsetzung, deshalb erwischen Sie in der Terminologie von Wirtschaft und Staat nicht den Kern. Letztlich geht es um etwas, von dem Sie denken, es würde "automatisch" entstehen, wenn man nur die "Rollen" anders verteilt.
Damit sind Sie gar nicht so unlinks, nur, dass Sie einen anderen Schwerpunkt setzen bzw. die Rolle des Staates benennen, anstatt ihn verschämt zum Büttel der Zivilgesellschaftswünsche zu erklären wie die anderen.
Der Kern - andeutungsweise + versuchsweise mit Kantianischer Terminologie: Recht und Staat, viel oder wenig, wird tatsächlich zum Wunscherfüller, wenn dahinter nichts steht, was Kant Sittlichkeit nannte. Deshalb finden sie auch die Diagnose utilitaristisch: sie hat nichts anderes. Der Staat hat nichts anderes. Daher kann er die Leute auch nur so lenken, bzw. zunehmend macht das die Wirtschaft digital selbst.
Das alte Modell lebte davon, dass der Staat sich weitgehend aus den Belangen der Gesellschaft raushielt und nur dafür sorgte, dass sie sich nicht metzeln, er sich also "neutral" verhielt. Er ist es immer noch, stürzt aber ins Leere seitdem die Gesellschaft selbst neutral sein will - er hat keine Aufgabe mehr, ist nur noch Makler der Ökonomie, was er auch immer war, aber eben nicht nur.
Grinzold, Sie sind eigentlich schon ein Linker, der nur - noch - zu gut sieht:))
"Grinzold, Sie sind eigentlich schon ein Linker, der nur - noch - zu gut sieht:)) "Ich rahm´s mir ein. :)
Die Freude am Einrahmen ist Ihre zentrale Schwäche. Das ist ernst gemeint.
Framing!
Ich denke nicht das Zuckerberg und Co. wie Twitter, Instagram und wie Sie alle heißen einen Beitrag dazu leisten das es weniger Faschisten gibt. Es geht doch hier um Kapitalismus und der ist nicht freundlich. Hier arbeitet man mit widersprüchlichen Aussagen, wie bei einem Trickbetrug als Geschäftsmodell. Ich könnte mir auch eine App, oder eine neue Plattform ausdenken in der negative Tendenzen den Umgang diktieren, um so größt möglichen verdienst über das bedienen dieser Plattform zu erhalten. Ich würde versuchen das kritisches denken nicht mehr möglich wird, um mit erzeugter Aufregung mein Publikum zu fesseln. Was soll ich weiter zu Zuckerberg und der GAFAM Co KG AG sagen. Außer das ein Verleumdung (Shitstorm) auf Facebook über meine Person stattfand, ohne das ich auf Facebook gemeldet war und das ging dann sogar bis zur Staatsanwaltschaft und man hat das verfahren eingestellt. Wer, Warum Weshalb Wieso das alles zustande kam hat man mir nicht mitgeteilt und wollte man mir auch nicht mitteilen. Was ich auch verstanden habe. Ich denke nicht, dass dies von Grund auf in Ihrer Überzeugung Faschisten waren, sondern ganz normale kleine Bürger die über geglaubtes und ein phantastisieren in bestimmte Richtungen zu solchen Handlungen fähig werden.
Und jetzt, holder die Waldfee, habe ich festgestellt, dass man mit dem Bereich der Selbstreflexion sehr vorsichtig in der jetzigen mentalen Verfassung der Gesellschaft umgehen muss, da sich alle sofort beleidigt fühlen, wenn man dies anspricht. Das hat sich auch erst so entwickelt und find ich einen sehr schlecht entwickelten Zustand, um auch über kritische Sprengstoffthemen reden zu können.
Ein anderes Phänomen ist Podcast. Es gibt mehr Podcasts wie Zuhörer und wer soll den ganzen Mist hören wollen? Ich nicht, denn das verwirrt nur die Phantasie.
So jetzt antworte ich noch IDog und dann gehe ich Sport machen und denke mir dabei neue Rhythmen für Musik aus.
Oh Danke. Ich dacht eher, ich werde von allen zerhackt. Dies findet ja über Kant und so statt.
Ist mir noch ganz gut in Erinnerung, wie damals argumentiert wurde. Ein Schulkollege hatte sich für das THW entschieden und war mit einem Zeitraum für ~ 7 Jahren verbunden, wenn ich mich recht erinnere. Meistens Einsätze an Wochenenden wegen der beruflichen Situation.
Die Diskussion heute ist quasi auf den Kopf gestellt. Nun wird an ein verpflichtendes soziales Jahr gedacht (der Zeitraum wäre aber noch nicht abgestimmt) und das natürlich so begründet, wie es dem fehlenden Bedarf an "Hilfskräften" am besten dienlich ist. Hier wird soziales Engagement eingefordert und verschwiegen, wo die eigentlichen Gründe liegen.
Analog ihrer eigenen, positiven Erfahrungen konnte man auch immer wieder Stimmen vernehmen, die das gleiche von den männlichen Soldaten besagte, nämlich: "das hat denen gut getan, mal aus ihrer Ecke rauszukommen (Komfortzone) und die Härte des Lebens kennen zu lernen". Heute würde man das natürlich so nicht mehr formulieren, das geht subtiler.
Bürgerliches Engagement sollte sich aus einem Prozess der Selbsterkenntnis heraus ergeben und nicht durch eine auferlegte Verpflichtung. Das zeigt sich bereits in der Tätigkeit von Millionen Ehrenamtlichen, als Beispiel mögen die Tafeln dienen, die oft die Lücken stopfen (müssen!), die der Staat durch seinen Rückzug hinterlassen hat. Und das nicht aus Notwendigkeit heraus, sondern mit Kalkül, weil das doch billiger über Freiwilligenarbeit zu haben ist.
Das Mindeste wäre für mich eine Volksabstimmung über das Thema und dann dürften nur die Familien abstimmen, die von diesem "sozialen Dienst" betroffen wären. Und dann sollte diese Zeit mit vollem Beitragssatz für die Rentenversicherung und mit einem Gehalt beglichen werden, wie es analog Zeitsoldaten bekommen, also den sogenannten Z2. Und nicht zu vergessen, in der Zeit die kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel! Schließlich sollte auch die Anerkennung im öffentlichen Raum sichtbar werden.
@ Grinzold, @ Freitag
Nein, Grinzold ist kein Linker, sondern ein substantieller, intelligenter Rechter. Dabei gibt es durchaus Berührungspunkte mit Links, so wie es solche der Linken mit dem bürgerlichen Lager gibt. Die Linke ist wie die Rechte antiutilitaristisch, der Utilitarismus ist die Narretei unserer Epoche, nur mißversteht Grinzold Marx typisch vulgärmaterialistisch, da wird der Überbringer der Nachricht für die Nachricht geköpft. Die marxistische Linke ist nicht abstrakt staatsfeindlich, wie die liberalistischen Bürger, aber sie ist der konsequenteste Gegner der entfremdeten Abstraktion eines Staates. Der Staat sind wir alle, und zwar das, was wir als Gesellschaft, als Sozialwesen in institutionalisierter Form sind. Die Linke ist nicht institutionenfeindlich, sondern sie hält Institutionen für umso notwendiger, je größer, entwickelter eine Gesellschaft ist. Entscheidend ist aber, daß die Institutionen sich nicht verselbständigen und als fremde Macht dem Individuen gegenübertreten. Das ist nur möglich, wenn die Individuen sich als Solidargesellschaft erkennen, oder umgekehrt, die Gesellschaft ihren Reichtum in der Vielfalt des individuellen Eigensinns sehen kann. Die Linke ist nicht antiindividualistisch wie die Rechte, und nicht antikollektivistisch wie die liberalistischen Bürger.
Kleiner Nachtrag zu Kant.
Die reine Vernunft bringt es nicht (wie Moorleiche zurecht sagt), aber die Vernunft, und nur sie, was sonst? Kant war ein Meilenstein auf dem Weg zu ihr, er mußte nur noch entreinigt werden. Nur die Linke glaubt an die Vernunft.
Wer keine Vorstellung von ihrer transzendierenden, universalistischen Kraft hat, verkommt in den Verliesen der Bürgerlichkeit (oder marschiert zurück in eine Klassengesellschaft der wissenden Elite und des dummen, paternalistisch zu betreuenden Volkes). Man kann niemanden zwingen, diesen Kerker zu verlassen. Aber vielleicht kann man Verunsicherten ein Fenster ins Freie, in eine mögliche andere Welt öffnen.
Ich habe im Laufe meines Lebens verstehen gelernt, dass wir Soldaten brauchen und deren Dienst natürlich entsprechend achten und entlohnen sollten. Würde Europa politisch - wie ursprünglich wohl nicht nur von mir erhofft - funktionieren, dann sollten wir eine europäische Freiwilligen-Armee haben, deren einzelnen Teile allein nicht mehr einsatzfähig sind. Das würde zur massiven Verringerung von „Mensch und Material“ führen. Die Soldaten wären jeweils Spezialisten und würden als solche ausgesucht, ausgebildet, bezahlt und gesellschaftlich geachtet.
Pleifel: »Analog ihrer eigenen, positiven Erfahrungen konnte man auch immer wieder Stimmen vernehmen, die das gleiche von den männlichen Soldaten besagte, nämlich: "das hat denen gut getan, mal aus ihrer Ecke rauszukommen (Komfortzone) und die Härte des Lebens kennen zu lernen".«
Ich kenne derartige Argumente und vor allem die Frage: „Hast Du gedient.“
Ich lege Wert darauf, dass der Unterschied zu essenziellen menschlichen Erfahrungen in nicht-kriegerischen Zeiten dann doch völlig klar sein sollte. Während meine ehemaligen Mitschüler nach der Grundausbildung das Lager kehrten und Karten spielten, haben wir Leben gerettet. Da war die Sinnfrage rasch beantwortet.
Pleifel: „Bürgerliches Engagement sollte sich aus einem Prozess der Selbsterkenntnis heraus ergeben und nicht durch eine auferlegte Verpflichtung.“
Ich weiß, was Sie meinen, und halte den Prozess der Selbsterkenntnis ebenfalls für absolut unverzichtbar. Ich sehe allerdings keinen unauflösbaren Konflikt zwischen Pflicht und Selbsterkenntnis. Meiner Meinung nach haben wir durch die Überbetonung der individuellen Freiheit inzwischen ein krankes Verhältnis zur Pflicht entwickelt. Ich glaube es war Gauck, der stets auf den Zusammenhang von Freiheit und Verantwortung hingewiesen hat. Ich stimme dem zu.
Ich selber bin ohne Frage ein Freund der Freiheit, akzeptiere inzwischen allerdings Pflichten, wenn sie denn angemessen und sinnvoll sind, sich mir deshalb auch erschließen können, und mir so zumindest die Möglichkeit zur mit einhergehenden Selbsterkenntnis geben. Da wären wir dann inhaltlich vermutlich wieder beieinander.
Leander Scholz: „Es wird keine grüne Technik und kein nachhaltiges Wirtschaften geben, ohne ein neues Verständnis vom Zusammenleben der Menschen auf dieser Erde.“
Diese Aussage wünschte ich dahingehend ergänzt: „Es wird keine grüne Technik, kein nachhaltiges Wirtschaften und kein sozial-solidarisches-Miteinander geben, ohne ein neues Verständnis vom Zusammenleben der Menschen auf dieser Erde.“
Ja, wir brauchen ein neues Verständnis vom Zusammenleben der Menschen. Dieses Verständnis beginnt damit, dass wir eine dynamische Ausgewogenheit (= beispielsweise kein Permanent-Grau, sondern das komplementäre Miteinander von Schwarz und Weiß) wichtiger Faktoren anstreben: von Individuum und Kollektiv, von Egoismus und Altruismus, von Selbstsicht und „Fremdsicht“, von Freiheit und Pflicht usw. Eine andere sinnvolle Zukunft kann ich nicht erkennen.
Ja, wir brauchen sicherlich neben der Befriedigung unserer ureigenen Bedürfnisse ein fruchtbares Miteinander. Ich benutze dafür den Begriff der „Menschensonne“: Wenn jeder sein Bestes gibt, kann auch das Beste realisiert werden.
Die Lehren aus der verheerenden Naziherrschaft sollten vor allem auch für die Nachkriegsgeneration nicht bedeuten, ins andere Extrem abzudriften, sondern die Ausgewogenheit anzustreben. Wir erleben wohl gerade, dass Menschen ohne entsprechende politische Bildung und Erkenntnis, oft der Nachfolgegenerationen angehörend, ihr „Heil“ erschreckend unverblümt wieder im gegenteiligen Extrem suchen. Die Lösung kann und darf deshalb auf keinen Fall länger eine einseitige sein. Das Pendeln von einem Extrem ins andere braucht endlich sein kluges Ende durch komplementäre Intelligenz (= Globale Intelligenz).
Nachtrag 1: Ihr Schulkollege dürfte sich wohl anstelle Zivildienst für 10 Jahre Dienst an Wochenende entschieden haben.
Nachtrag 2: Was Entlohnung, Sozialversicherung und DB-Tickets anbetrifft, so muss dann natürlich eine angemessene Lösung gefunden werden. Das aber hängt von der konkreten Ausgestaltung ab, ist also zweitrangig, wenn auch unverzichtbar.
Mit Verwunderung lese ich hier, daß es Leute gibt, die von sich glauben links zu sein und die unbezahlte oder schlecht bezahlte soziale Arbeit in Form eines staatlichen Arbeitsdienstes befürworten.
Ein deutscher Arbeitsdienst ist aus bekannten Gründen prinzipiell und kompromisslos abzulehnen und zu bekämpften. In einem Lande, in den KZ-Häftlinge zu mörderischer Sklavenarbeit gezwungen wurden, im Land des "Deutschen Arbeitsdienstes", ist solche erzwungene soziale Arbeit ganz entschieden abzulehnen.
Schon immer hat die organisierte Arbeiterbewegung schlecht bezahlte soziale Arbeit, mit der die Lücken des Systems überdeckt werden sollten, abgelehnt.
Statt dessen ist sehr gut bezahlte soziale Arbeit, ordentlich in Tarifverträgen geregelt, zu fordern.
In den Pflegeheimen ist außerdem eine Verdoppelung der Stellen zu fordern. Nur mehr exzellent bezahlte, zahlreiche helfende Hände können die Pflegekrise beheben.
Das herrschende System lehnt diese berechtigten Forderungen ab und beweißt dadurch, einmal mehr, seine Menschenfeindlichkeit. Nur ein Regimechange kann uns letztendlich retten.
Mal wieder nichts verstehen und dennoch „rumblöken“, das ist die Methode von bella1956, der …
"Ich denke nicht das Zuckerberg und Co. wie Twitter, Instagram und wie Sie alle heißen einen Beitrag dazu leisten das es weniger Faschisten gibt"
Mit Verwunderung muß ich feststellen, daß die Rolle der amerikanischen Armee bei der Zerschlagung des Faschismus im Vergessenheit gerät. Und das am Jahrestag der Befreiung von Auschwitz. Mark Zuckerberg gehört zu einer der Nationen, die Deutschland befreiten! Habt Ihr das vergessen?
betroffene Hunde bellen..........
>>Und das am Jahrestag der Befreiung von Auschwitz.<<
Befreiung von Auschwitz? Ich dachte immer das war die Rote Armee der Sowjetunion.
>>Mark Zuckerberg gehört zu einer der Nationen, die Deutschland befreiten!<<
Ja, wenn wir Zuckerberg, George W. Bush und Larry Fink nicht hätten ... ;-)
>>Statt dessen ist sehr gut bezahlte soziale Arbeit, ordentlich in Tarifverträgen geregelt, zu fordern.<<
Wenn Dienste mit sozialem Nutzen so bezahlt würden wie ein Vorstandsposten bei einer Bank oder Daimler-Bonz, dann hätte wohl kaum jemand etwas gegen ein Jahr Dienst einzuwenden. Gerne auch zwei Jahre.
Ich hab nicht geschrieben, daß die Amis Ausschwitz befreiten sondern nur an die antifaschistische Rolle der US-Arme im WK 2 erinnert. Aber auch das haben die Jungen vergessen, Mir ist die Geschichte des kalten Krieges, der mit der Atombombe auf Hiroshima begann, bekannt....
"Ja, wenn wir Zuckerberg, George W. Bush und Larry Fink nicht hätten ... ;-)"
Wenn man Zuckerberg, den ich nicht besonderen mag, mit den Nazis gleichsetzt, dann läuft was schief in der Aufarbeitung der Geschichte....
Wie mans nimmt. US Banken haben Hitler bei der Kriegsvorbereitung geholfen. Das US Militär hat Rüstungsbetriebe die US Eigentümer gehörten bei der Bombardierung ausgespart und somit den Krieg verlängert.
Auch der späte Kriegseintritt zeigt, man hatte wenig gegen Hitler und die Menschen saßen schon einige Zeit vorher in KZs, was den USA bekannt war.
Es ging um amerikanische Interessen, nicht um Faschismus oder Rassismus. Rassismus hatten die USA damals selbst zuhause und sie haben wenig dagegen getan.
Leben ist das, was geschieht, während man andere Pläne hatte. Und meistens ist es das, was einem - rückwirkend betrachtet - besser bekommt.
Allerdings ist dazu kein grenzenloser Staat nötig, das geschieht ohnehin.
Warum sind Sie eigentlich nicht im Bürgerzentrum geblieben?
Nein. Metapher. Aber das ist nicht Ihre Wellenlänge.
Ich weiß, daß die Amis die "Bösen" schlechthin sind. Trotzdem muß immer wieder daran erinnert werden, das die USA mithalf Hitler zu besiegen. Ich weiß natürlich, daß die Soldatinnen und Soldaten der Roten Armee die Hauptlast des antifaschistischen Krieges trugen. Ich weiß, ig Westmächte landeten zu spät in Frankreich und eröffneten viel zu spät die zweite Front. Ich weiß, die Amis stellten sich in Italien saublöd an und sie kamen nicht über die Berge.
Trotzdem, die US- Regierung und ein Großteil des amerikanischen Volkes standen damals auf der richtigen Seite der Geschichte, wennauch US-Komzerne schonwieder mit den Nazis kollaborierten. Das die Amis IMMER die Bösewichte waren und sind, ist eine rechte Mär
Danke für ihre Präzisierung. Damit kann ich mich anfreunden. Wir sind also gar nicht so weit auseinander.
Schicksalhafte Illusion der Zeit.
Die Vergangenheit hat mit der jetzigen Gegenwart und an den heutigen geschäftlichen Intgeressen bei Firmen nicht mehr zu tun, als das Sie dem erzeugen von noch mehr Profit in einer bestimmten Erzählweise, die wir für richtig halten, wie auch bei Ihnen, dienen soll. Trump, VW und Co sind gute Beispiele dafür, wie man falsches für richtig verkaufen kann. Sehr dienlich ist auch ein Herr Scheuer als Beispiel, wie dienen in seiner Position heutzutage geht. Der Widerspruch in all dem erzählten ist die Lösung, die wir zu akzeptieren, zu glauben und zu befolgen haben.
USA und Ihre Mentalität mit dem beführworten einer imaginären Heldenwelt, wie etwa Batman und dieser Charakter ist instabil schizophren mit Hang zu dunkler faschistischer Phantasieanregung für die Bevölkerung. Die Menschen lieben dieses Bild von Batman, weil Sie sich damit identifizieren können. All dies beruht auch noch bei Batman auf Dracula, Vampirismus, ein Kultmonster das vitale erotisierende Lebenskraft, wie dunkle faschistische morbide Weltanschaungsphantasien mit dem ausrotten vom Bösen über einzufordernde Rache zu tun hat. Selbst Hitler wollte das Böse ausrotten und bediente sich auch solcher Heldenfiguren. Wer ist nun in dieser Welt der Helden der, die, dass Böse und wer sagt die Warheit und wer lügt? Alle sind gut für das Böse.
Die verschiedenen aktuellen Hysterien, sei es in Form von Angsstress, sei es in Form von dunklen Phantasien die aus Lügen und Halbwahrheiten entstanden, um eine Orientierungsunsicherheit zu erzeugen, ermöglicht im imaginären Vorstellungsraum bei uns im denken ein feinstoffliches Gewebe, dass zum Glaube an populistischen Erzählungen anregt und auch zu den nachfolgenden Taten animiert. Machen Sie den Fernseher an. Die Nachrichten sind voll davon, wie dieses Verhalten, der Widerspruch in den Sachlagen als Lösungsproblem uns zu unseren Uberzeugungen führt, wie auch verführt. Zum Faschismus wird man hin erzogen, weil man es zulässt, wie auch gerade zur Zeit wieder aktuell als Hysterie zu bemerken ist.
Selbst Ihr scheinbar enger Busenfreund Mark Zuckerber, wie auch als GAFAM YouTube Industrie, erzieht uns zum Hass mit Ihren Plattformen, weil dies ein sehr gut funktionierendes Geschäftsmodell darstellt. Selbst Mobbing ist eine Eigenschaft die immer dem Täter Erfolge einbringt. Bevor man jetzt mit Auschwitz, Hitler, Nazis, Faschismus und dieser widersprüchlichen Religionstreuen, wie Militärloyalen amerikanischen Kultur, die auch auf Genozid aufgebaut wurde, weiter macht, dann beschäftigen wir uns lieber mit schwarzer Pädagogig, dort sind die Ursachen dieser Gewalterziehung zu finden.
Ich merke gerade, die Gravitation der schwarzen Pädagogig wirkt nicht mehr bei mir. Ich bin da raus. Mein persönlicher Erfolg.
Hier ein Link und auch ein Hinweis zu der Kultur des Schweigens, wie auch, es ist alles Gottes Wille, dass Faschismus auch wieder in Brasilien Gutes verspricht.
de.wikipedia.org › wiki › Paulo_FreirePaulo Freire – Wikipedia
Das perfide daran ist, Paulo Freire kommt aus Brasilien und all das was er erarbeitet hatte ist scheinbar unsichtbar im Bewusstsein dieser Nation verschollen gegangen. Obwohl, wir sind ja auch nicht besser.
Dienen scheint ein noch schlimmerer Aufreger zu sein, statt das arbeiten in prekären Situationen. Dann sollte ich den Held der Arbeit, nun als, ein Held für da$$ dienen umbenennen. Wir dienen damit andere verdienen und selber gehen wir mit leeren Taschen nach Haus, weil uns Gottes Wille all dies Leid als selige Glücksoffenbarung für uns vollkommen ausreicht. Oh geheiligte dieser Kirchen gebt uns den Kummer und all die Qual, denn wir sind es ja nicht würdig, mit erhobenen Hauptes neben Ihnen ebenbürtig Ihrer Majestät zu stolzieren und für essen wie trinken reicht uns der Schlamm aus dem Abfallbehälter. Wir sind auch bereit für Sie, im loyalen Glaube zu töten. Gebt uns die einzig nur Werkzeuge, wir leben dafür.
Ja, jede Kirche liebt faschistische Züge.
Und was sagt jetzt Bella der Trommler von den Ärzten zu alle dem? Der Himmel ist blau und kein Held aus Zucker kann was dafür, außer Dieter, der wil nur Lärm in kaputten Hosen und das seine Eltern an Zuckerberg sterben.
Ich habe fertig.
Du wollest einfach mal einen interessanten Text verfassen. Das ist dir gelungen, nur was du meinst, habe ich nicht verstanden
ich bin damitnauch fertig
>>Das die Amis IMMER die Bösewichte waren und sind, ist eine rechte Mär...<<
Dass ALLE "Amis" Bösewichte seien wäre eine Mär, aber das behauptet wohl niemand. Es wäre genauso blöd wie Behauptung dass alle Deutschen Nazen sind.
Im WK 2 haben die USA abgewartet, bis die Rote Armee begonnen hatte die Deutschen dorthin zurückzutreiben wo sie her gekommen waren und griffen ein um sich wenigstens einen Teil von Deutschland als Vasall zu sichern. Wäre den Nazen das Unwahrscheinliche gelungen: die Eroberung der SU mindestens bis zum Ural, dann hätten die USA wohl kaum eingegriffen. Eher hätte es wohl geheissen: "Mr. Hitler has done a well job."
>>Wenn Dienste mit sozialem Nutzen so bezahlt würden wie ein Vorstandsposten bei einer Bank oder Daimler-Bonz, dann hätte wohl kaum jemand etwas gegen ein Jahr Dienst einzuwenden. Gerne auch zwei Jahre.
Das ist wohl erklärungsbedürftig: Wenn soziale Pflichtdienst im kapitalistischen Herrschaftssystems progiert wird, dann ist nur diese Antwort möglich.
Anders wäre es in einer solidarischen, nicht auf das Primat des privaten Profites ausgerichteten Gesellschaft. Aber dann müsste zur Arbeit für den gesellschaftlichen Nutzen kein Zwang ausgeübt werden, sie wäre soziale Normalität.
"Im WK 2 haben die USA abgewartet, bis die Rote Armee begonnen hatte die Deutschen dorthin zurückzutreiben wo sie her gekommen waren und griffen ein um sich wenigstens einen Teil von Deutschland als Vasall zu sichern."
Die Westalliierten hätten gerne Berlin befreit. Allein dazu war nur die Rote Armee militärisch in der Lage. Die Amis waren als Seemacht dazu nicht in der Lage, GB lag am Boden und der französische Staat war zerschlagen. Die sowjetische Planwirtschaft, selbst in ihrer stalinistischen Entartung, war in der Kriegsproduktion den Deutschen, der damals stärksten Militärmacht, weit überlegen. Das hört man freilich nicht so gerne.
Gelse: „Anders wäre es in einer solidarischen, nicht auf das Primat des privaten Profites ausgerichteten Gesellschaft. Aber dann müsste zur Arbeit für den gesellschaftlichen Nutzen kein Zwang ausgeübt werden, sie wäre soziale Normalität.“
Ausgezeichnet, Sie treffen damit auch nach meinem Verständnis exakt den springenden Punkt: In einer gesellschaftlich sozial ausgewogenen Gesellschaft (s. u. a. meine Kommentare oben) können „Pflichten“ der Gemeinschaft gegenüber zunehmend als Selbstverständlichkeit und nicht länger als Zwangsmaßnahme erfahren werden.
Bedauerlicherweise können sich das die Wenigsten, im heutigen asozialen System verhafteten Menschen vorstellen. Viele der obigen Kommentare sind Ausdruck davon. Ein entsprechender Systemwandel ermöglicht die Umkehrung „der Vorzeichen“. Um das zu erkennen, bedarf es eines unvoreingenommenen, ergebnisoffenen Blicks in Verbindung mit einer klaren Vorstellungsgabe.
Ne. Ich wollte über anderes herangehen an dieser Sachlage aufzeigen, dass alle Dreck am Stecken haben und keiner der Gute ist und wer was anderes glaubt der ist naiv. Bei auftretender Enttäuschung kann man sich ja als Rumpelstilzchen im magischen Dreieck aus Kontrolle, Dominanz und Macht, die man nicht hat, sich als Wüterich aufführen.
Es gibt welche, die haben mehr Dreck am Stecken. Der Dreck ist nicht gleichmäßig verteilt!
Ja und!?. Das wissen wir doch.
Ist wie mit dem Märchen Rumpelstilzchen. Wofür dies schon alles verwendet wurde, um böses zu tun. Das passt auch zum dienen und ein arbeiten für umsonst, wie auch für Antisemitismus und Narzissmus.
de.wikipedia.org › wiki › RumpelstilzchenRumpelstilzchen – Wikipedia
>>Bedauerlicherweise können sich das die Wenigsten, im heutigen asozialen System verhafteten Menschen vorstellen.<<
Den Eindruck habe ich auch. Man wünscht sich den Status quo, nur irgendwie glimpflicher. Im Feudalismus einen irgendwie milderen Feudalherrscher, im Kapitalismus einen glimpflichen Solchen. In der BRD wurde während des Kalten Krieges der Glaube verstärkt, ein Kaputtalismus mit glimpflichem Ausbeutungsmodus sei als Ende der Geschichte erreicht.
Dienen wir einem anderen Projekt:
Statt Börse vor 8 ein Klima vor 8 in der ARD.
www.change.org › ard-strahlen-sie-anstelle-der-börse-vor-8-eine-send...Petition · Wir brauchen mehr Klimaschutz im Fernsehen ...
„In der BRD wurde während des Kalten Krieges der Glaube verstärkt, ein Kaputtalismus mit glimpflichem Ausbeutungsmodus sei als Ende der Geschichte erreicht.“
Ja, bedauerlicherweise finden sich auch in diesem Forum immer noch genug, die die „Mogelpackung“ Soziale Marktwirtschaft immer noch als Weisheit letzter Schluss ansehen und davon überzeugt sind, dass diese der einzig denkbare Partner der Demokratie ist.
Kaum einer scheint in der Lage zu sein, das seinerzeit aufgezwungene Korsett des „Entweder-Kapitalismus-oder-Sozialismus-eine-dritte-Möglichkeit-gibt-es-nicht-Denken“ zu verlassen. Das erinnert dann doch an Zwangsverhalten, wenn man dem menschlichen Intellekt bzw. der menschlichen Kreativität nicht mehr zutraut, als diese beiden jämmerlich einseitigen Wirtschaftssysteme für das Miteinander der Menschen zu entwickeln.
Die meisten reagieren auf den entsprechenden Hinweis wie ein „Kräutchen-rühr-mich-nicht-an“ (Mimosa pudica), das stets mit Verschlossenheit reagiert. Selbst vermeintlich kluge Menschen opfern so ihr ganzes Potenzial dem ewig Gestrigen und wundern sich dann, dass die Menschheit in einer Sackgasse steckt.
Wenn uns wirklich etwas am Wohlbefinden von Mensch und Natur liegt, wenn wir seriös etwas für das Überleben der Demokratie tun wollen, dann sollten wir (dan müssen wir) „springen“. Das hört sich viel schlimmer an als es ist, geht es doch nur um die nächste Stufe geistiger Evolution. Diese Stufe ist viel niedriger als der Abgrund, der sonst auf uns Menschen wartet.
>>Entweder-Kapitalismus-oder-Sozialismus-eine-dritte-Möglichkeit-gibt-es-nicht-Denken…<<
Wobei unter „Sozialismus“ ein Staat mit geschlossener Grenze, Klein-Pkw mit für den Wessi unzumutbar langen Lieferfristen und Bananenmangel zu verstehen war. Schweres Leiden & einzig mögliche Alternative zum Kaputtalismus.
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>>Ja, bedauerlicherweise finden sich auch in diesem Forum immer noch genug, die die „Mogelpackung“ Soziale Marktwirtschaft immer noch als Weisheit letzter Schluss ansehen.<<
Auf dem Zeitstrahl ein paar Jahrzehnte zurückgehen und somit diese Jahrzehnte gewinnen bis wir wieder da ankommen wo wir heute sind. Dazu gibt es ja das bekannte Einstein-Zitat. (Ich meine nicht die „Wurmlöcher“ in der Raumzeit ;-] )
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>>Diese Stufe ist viel niedriger als der Abgrund, der sonst auf uns Menschen wartet… <<
Na ja, eine soziale Weiterentwicklung kommt nicht von selber. Während man den Absturz in Ruhe abwarten kann. Oder, wenn sich doch eine mulmige Sorge durchsetzt, findet man ein Angebot an „Schuldigen“ im teile&herrsche-Modus.
Das ist aber ein wenig schief. Der Realsozialismus war ein Pseudosozialismus, keine echte Alternative zum Kapitalismus. Der wahre Sozialismus oder sagen wir marxistische ist eine Alternative, allerdings gibt es nicht nur eine Alternative zum Kapitalismus. Die Zukunft ist offen, es gibt unzählige Alternativen. Bekannt als eine geschlossene konzeptionelle Alternative ist eine konservative Gesellschaftsordnung. Daher können wir heute von einer Triade von einer konservativen (verschiedener Provenienz: Obrigkeits-, Gottesstaat), einer bürgerlich-liberalistischen und einer utopisch-emanzipierten Gesellschaftsordnung sprechen.
Was die Diskussion mit Gelse betrifft: Gesellschaftsordnungen sind gesellschaftliche Selbstorganisationen, dh neben einer regenerativen objektiven Basisstruktur (im Kapitalismus das Kapitalverhältnis, Privateigentum) eine entsprechend subjektive der ideologischen Denkordnung. Solange eine Gesellschaftsordnung stabil ist, beruht das Denken auf schwer hintergehbaren Denkmustern, einem Paradigma des Selbstverständnisses. Ohne einen Paradigmenwechsel können wir uns nicht vorstellen, daß der Mensch aus eigenem Antrieb nützliche Arbeit verrichten will (ohne privaten, finanziellen Nutzen), daß er nicht unter dem Zwang steht, immer mehr zu wollen, daß er in dem Anderen nicht hauptsächlich den Konkurrenten und nicht den kooperativen Mitstreiter um ein gemeinsames Gutes sieht. Aber das bürgerlich-kapitalistische Paradigma ist eben kein Naturgesetz, die Geschichte, aber auch die genauere Analyse der realen heutigen Menschen würde das zeigen, wenn nicht die Ideologie solche Einsichten wirksam verhindern würde.
„Wobei unter „Sozialismus“ ein Staat mit geschlossener Grenze, Klein-Pkw mit für den Wessi unzumutbar langen Lieferfristen und Bananenmangel zu verstehen war. Schweres Leiden & einzig mögliche Alternative zum Kaputtalismus.“
Deshalb treibt mich ja auch die folgende Hoffnung um:
Mensch, erlöse uns von der asozialen Kapitalistischen Marktwirtschaft,
und bewahre uns vor der hirnrissigen sozialistischen Zentralverwaltungswirtschaft.
Mensch, öffne Herz und Verstand,
und schaff in Kooperation mit anderen endlich eine wirklich sinnvolle Wirtschaftsordnung.
"Ohne einen Paradigmenwechsel können wir uns nicht vorstellen, daß der Mensch aus eigenem Antrieb nützliche Arbeit verrichten will (ohne privaten, finanziellen Nutzen), ...."
Ich spreche stets völlig klar von einem Paradigmenwechsel. Wer das Wesen von Kooperation verstanden hat und nicht einer sozialistischen Wunschvorstellung hinterherläuft, der weiß, dass es bei Kooperation immer um beiderseitigen Nutzen geht. Der "Dienst" für die Gesellschaft und auch "für die Natur" ist also auch ein Stück weit ein Dienst für sich selber. Ich plädiere deshalb für "die Kooperationswirtschaft".
Mit etwas Abstand ließe sich dieses Prinzip bereits heute verstehen. Nur huldigen die meistem dann doch lieber dem durch und durch asozialen Homo oeconimicus. Die verheerenden Folgen können tgtäglich besichtigt werden.
"Nur huldigen die meistem dann doch lieber dem durch und durch asozialen Homo oeconimicus. "
Wenn Sie diese Frage so vorlegen: "Welche Wirtschaftsform würden Sie bevorzugen, die einer "Kooperations- oder Konkurrenzwirtschaft", dann bin ich ziemlich sicher, dass der "Homo economicus" sich von selbst erledigen würde. Denn diese Version der Marktteilnehmer gibt nicht das Durchschnittsverhalten (und Denken) der Unselbständigen wieder und soll einem alten (längst überholten) ökonomischen Idealverhalten der Marktteilnehmer abbilden. Zudem kommt es auch darauf an, in welchem Kontext man die Fragestellung einbindet, damit diese Erzählung den Gedanken (an)leitet und nicht das Gewohnte die Sache dominiert.
Was Sie mit "asozialen Homo oeconimicus" bezeichnen ist die Variante, die der Markt fordert (im Sinne seiner aktuellen Mechanismen) und die Teilnehmer mehr oder weniger zwingt, sich dem anzupassen. Altruismus und Kooperation wird jedenfalls selten belohnt und funktioniert dann auch nur begrenzt in eigenen, rechtlichen Räumen. Was nun nicht besagt, das Machbare nicht zu versuchen.
„Ich spreche stets völlig klar von einem Paradigmenwechsel. Wer das Wesen von Kooperation verstanden hat und nicht einer sozialistischen Wunschvorstellung hinterherläuft, der weiß, dass es bei Kooperation immer um beiderseitigen Nutzen geht. Der "Dienst" für die Gesellschaft und auch "für die Natur" ist also auch ein Stück weit ein Dienst für sich selber. Ich plädiere deshalb für "die Kooperationswirtschaft".“
Leider ist genau das aber kurzsichtig, weil des den Fokus auf die Betrachtung des (wenn auch wechselseitigen) Nutzens legt. Genau davor warnt uns Kant. Denn, warum sollte man etwas für einen einfluss- und mittellosen Rollstuhlfahrer tun, der einen nie etwas bieten oder geben können wird?
Ihre Kooperation ist – wenngleich anders intendiert – mit der des reziproken Altruismus des atheistischen Ideologen und ehemaligen Evolutions- und Soziobiologen Richard Dawkins und damit auch „dem durch und durch asozialen Homo oeconimicus“ identisch. Wenn Sie meinen, das sei nicht der Fall, markieren Sie bitte die Unterschiede.
Gegen ein Geben und Nehmen, von dem beide etwas haben, ist natürlich nichts einzuwenden, aber was den Menschen tatsächlich auszeichnet, ist, dass er zu einem echten Altruismus fähig ist, der dadurch definiert ist, dass er dem Wunsch folgt, das Wohlergehen eines anderen zu vergrößern. (Dass er darüber hinaus statistisch auch keine Trittbrettfahrer mag, die von der Arbeit anderer profitieren wollen, ohne selbst etwas zu geben, obwohl sie es könnten, dürfen wir allerdings auch nicht vergessen.)
Ob man dafür dann beschimpft oder ignoriert wird, ob man ein Lächeln oder 1000 Euro erhält, spielt dabei keine Rolle.
„Altruismus und Kooperation wird jedenfalls selten belohnt und funktioniert dann auch nur begrenzt in eigenen, rechtlichen Räumen. Was nun nicht besagt, das Machbare nicht zu versuchen.“
Dawkins zeigt, dass Kooperation mit dem Prinzip des Egoismus konform geht, diese Kooperation ist dann die des sogenannten reziproken Altruismus.
Der Idee, dass Menschen, darüber hinaus, zu echten Altruismus in der Lage sein könnten (der nicht offen oder heimlich auf einen gleichen oder größeren Nutzen in der Zukunft oder anderer Form schielt), erteilt Dawkins eine Absage, das ist in seiner Sicht auf die Welt und die Biomaschinen nicht vorgesehen.
Man kann alles in die "Tonne treten" und auch noch plausibel erscheinende Argumente dafür denken. Philosophen lassen sich ja dafür bezahlen und leben doch selten ihre Vorstellungen (Ideale), falls sie überhaupt welche anerkennen (erkennen). Altruismus zu denken, zeigt allein schon das vorbewusste einer daraus möglichen, freien Handlung.
Im sichtbaren Bereich lässt sich das natürlich in das eigene Weltbild so umformen (verfälschen) dass es auch einem "wie du mir, so ich dir" entsprechen kann, wobei hier dann "wie ich dir, so du (hoffentlich) mir" gemäßer wäre.
Dawkins ist im engeren Sinne kein Philosoph und es völlig ausreicht, wenn er sich im Bereich des Antireligiösen "Verdienste" erwirbt und sich mehr seinem Fachgebiet widmet.
„Dawkins ist im engeren Sinne kein Philosoph und es völlig ausreicht, wenn er sich im Bereich des Antireligiösen "Verdienste" erwirbt und sich mehr seinem Fachgebiet widmet.“
Dawkins ist auch im weiteren Sinne kein Philosoph und ich würde ihn gelegentlich schon in den Grenzbereich von hartem Ideologen mit einer Tendenz zur Hetze einsortieren, aber auch wenn uns seine Allüren nicht gefallen mögen, so ist auch er argumentativ zu widerlegen, es reicht nicht, ihn einfach nur doof oder toll zu finden.
Empirisch ist Dawkins mehrfach widerlegt und argumentativ begibt er sich mit seinen eigenen Aussagen in einen Selbstwiderspruch, wenn er – kurz gesagt – dazu aufruft, vor seinen eigenen Genen auf der Hut zu sein, da diese uns zu Egoisten machen (nein, keine Fehlinterpretation der „selfish genes“), um dann auszuführen, dass wir gegen die determinierende Dominanz unserer Gene ohnehin keine Schnitte hätten. Der Aufruf, das zu tun, was man nicht tun kann (also dem Blinden sagen, er solle halt genauer hinschauen), ist selbstwidersprüchlich.
Auf die Kooperationsfähig- und -willigkeit der Menschen, kann man sich verlassen, aber der Mensch ist zudem eben auch hoch aggressiv.
Den Kommunisten ist anzulasten, dass sie den zweiten Punkt oft nicht wahr haben wollen, man findet allerdings in der Frage, wie denn nun Aggression herunter und Kooperation herauf gedimmt werden kann, m.E. pragmatisch zu einander.
Moorleiche hat das schon richtig beantwortet. Ich sagte „aus eigenem Antrieb das Richtige“, und das ist nicht nur das Nützliche, sondern auch das richtige Schöne, hier wird der Selbstzweckcharakter deutlicher, „tun“, das Richtige muß also überhaupt nichts mit Nutzen zu tun haben, schon gar nicht mit eigenem. Jeder Handwerker, der professionell arbeitet, versucht das Richtige zu tun, und hat keine unterschiedlichen Tarife, je nachdem er das Beste, das Gute oder das Schlechte tut, für vollen Einsatz eine Extra-Prämie, das Gute zum Normalpreis oder die Sparleistung zum Schnäppchenpreis. Oder was halten wir oder das Gesetz von einem Arzt, der sich bei Privatpatienten Mühe gibt, bei Kassenpatienten nicht? Und was wäre das für eine Welt, in der alles, was ich für einen anderen, sei‘s ein Fremder, ein Freund, das eigene Kind, auf Heller und Pfennig abgerechnet würde. Die Kinder müßten die Zuwendungen als Erwachsene zurückzahlen, Liebe wäre nur ein Geschäft, das Gegenteil von Liebe. Nein, das ist die Verrücktheit unserer Zeit, daß der symmetrische Tausch, perfektioniert der Äquivalententausch, zum Grundmodell des gesellschaftlichen Handelns gemacht worden ist, obwohl er nur unter Bedingungen der Abstraktion existieren kann. Genauso wie übrigens das Gegenteil, die Idee der Liebe auf einer Abstraktion beruht, der absoluten Selbstlosigkeit. Das Leben findet zwischen diesen Extremen statt, und schöner als das Geschäft ist die Liebe schon.
Sorry, aber Ihr solltet euch mal hören !
Der "ausgemendelte" Kapitalismus ist kategorisch abzulehnen, weil er antihumanitär und destruktiv ist, als Weltsystem für die Mehrheit Elend bringt und nicht mehr entwicklungsfähig ist, da es keine weiteren Bereiche mehr gibt, die noch kommerzialisiert bzw. kapitalisiert, der Kapitallogik unterworfen werden können - weder geographisch noch soziologisch...
Da habt ihr euren "kantigen Marx" der uns durchaus noch sagt was heute abgeht. Der olle Klassenkampftmarxismus für bessere Löhne und soziale Integration der Arbeiterschaft in die systematischen Bedingungen des Kapitalismus ist schon im letzten Jh. beendet gewesen. Dabei sollte nie der Kapitalismus abgeschafft werden, was man u.A. ja schön am staatskapitalistischen "Kommunismus" oder gar "Marxismus" oder am Werdegang der ursprünglich marxistischen Sozialdemokratie erkennen kann.
Heute kommt die damals weitgehend negierte kategorische Kapitalismuskritik auf aktuellen empirischer Grundlagen ins Spiel. Das tote Ende des Kapitalismus, auch von Marx durchaus analytisch erfasst, ist nämlich mittlerweile erreicht. Die akute Weltkrise ist seine Agonie aber die Akteure auf allen Niveaus wollen es nicht wahrhaben - nicht mal die meisten "Restlinken", weil sie nicht nur keine passende Theorie, die radikale Marxsche Kritik oder anderes, denken können, sondern auch nicht fähig sind zu begreifen, dass jede Alternative nur über ein grundsätzlich anders Handlungsschema des Individuums möglich wird, dass dann erst als Gesamtheit eine andere gesellschaftliche Struktur ergeben kann. Mit den Strukturen des Kapitalismus und seiner impliziten Logik ist dagegen nicht nur nichts mehr zu retten, sondern außer Destruktion nichts mehr möglich. Weil eine faktische Änderung des individuellen Verhaltens wirkliche Emanzipation vom kapitalistischen Handlungsschema, kapitalistischer Denkart und also zB. Konkurrenz bedeuten würde, bleiben alle wie Motten am Licht (des Kapitals) in dogmatischer Alternativlosigkeit dem Untergang geweiht. Hierin verwirklicht sich der totalitäre Aspekt des Kapitalismus.
Dass mittlerweile von wenigen, kleinen Gruppen der radikale Systemwandel gefordert wird, diese Forderung aber weggehend ebenfalls kategorisch abgelehnt und erst gar nicht verstanden wird, ist der besten Beweis der gesellschaftsweiten Unfähigkeit auch nur in den tabuisierten "Vorstellungsraum" einer Emanzipation einzudringen. Der Treppenwitz der Geschichte ist dabei, dass nur genau das eine annähernde Rettung des Wohlstand ermöglichen könnte, dessen Verlust man so sehr fürchtet, die Verweigerung der kategorischen Ablehnung und daher der Beendigung des Systems aber die systematische Vernichtung des Wohlstand zu Ende führen wird, die wir jetzt, wenn wir nur kritisch hinschauten, schon alle erkenn können.
ÄHHh: ... , diese Forderung aber WEITGEHEND ebenfalls kategorisch abgelehnt ...
"Der "ausgemendelte" Kapitalismus ist kategorisch abzulehnen, weil er antihumanitär und destruktiv ist, als Weltsystem für die Mehrheit Elend bringt (...)", letzteres so nicht gebracht hat, was unbestreitbar ist!
"Dass mittlerweile von wenigen, kleinen Gruppen der radikale Systemwandel gefordert wird, diese Forderung aber weggehend ebenfalls kategorisch abgelehnt und erst gar nicht verstanden wird (...)", ist durchaus verständlich (wobei das "nicht verstanden wird" erst 1x eine Behauptung ist).
Denn diese "radikalen Forderungen" schütten i.d.R., also ziemlich zwangsläufig, auch gleich alles über Bord, was sich bisher bewährt hat und davon gibt es vieles. Natürlich ist das jetzige System in ein anderes überführbar, letztlich müsste die radikale Variante ja auch noch auf einer Basis aufsetzen können, was ohne verbrannte Erde möglich sein muss.
Der Weg dahin muss einer des Lernens sein, denn es wird sich schnell herausstellen, dass schöne Vorstellungen oft an der Praxis scheitern, bzw. an den tiefer liegenden Strukturen der menschlichen Akteure. Zudem ist das Wort "radikal" ziemlich belastet und kann durch wesentlich passendere Begriffe ersetzt werden.
Klar ist schon, es kann nicht so bleiben wie es ist, aber die Mittel und Wege ergeben sich nicht allein aus der theoretischen Vernunft. Denn wenn die eher früher als später an der Praxis scheitert, liegt den radikalen Theoretikern dann wieder der "Umerziehungsprozess" nahe und das brauchen wir auch nicht mehr.
Sorry , aber du verstehst es nicht richtig. Ich rede von der verbrieteten Unfähigkeit auch nur ein alternatives Handlunsgschema zu denken, geschweige denn es zu leben. Das hat nichts mit "Umerziehung" zu tun. Denken ist Denken und wird von Bedenkträgern jeder Couleur verhindert, die zB. meinen, es gäbe eine Basis, die man nicht "über Bord werfen solle". Es stellt sich dabei, wenn wir das Denken ernst nehmen wollen, die Frage, welche das sein sollte. Und dabei dann als erstes die, ob das, was da allenfalls in Frage käm, denn überhaupt kapitalistisch ist.
Was die Theorie angeht ist diese in Kurzform eben die besagt kategorische Ablehnung aus der Erkenntnis heraus, dass man sonst untergeht. Alles weiter findet sich , kann sich erst finden, wenn diese kategorische ablehnung akzeptiert wird. Das wird sie aber nicht - siehe deinen Kommentar.
Das "Denken" sollte doch wohl die gemeinsame Basis sein und wenn von radikalen Alternativen als quasi Alternativlosigkeit gesprochen wird, dann dürfen da auch Warnlichter angehen.
"Es stellt sich dabei, wenn wir das Denken ernst nehmen wollen, die Frage, welche das sein sollte. Und dabei dann als erstes die, ob das, was da allenfalls in Frage käme, denn überhaupt kapitalistisch ist."
Ist das nicht selbstverständlich? Man schmeißt nichts weg, was bereits nützlich war, wenn auch vielleicht in schlechten Bezügen. Man richtet es neu aus, passt es an und verwendet es sinnvoll.
"Umerziehung" ist ein in der radikalen Methode liegendes Element, dem rechtzeitig der Zahn gezogen werden muss und zwar dann, wenn sich die Menschen nicht der Theorie entsprechend verhalten. Und nur das war gemeint!
Im Übrigen, um einen kleinen Schwenk zu machen, läuft da in Frankreich eine bedrohliche Entwicklung, wie sie mir noch über Thatcher in Erinnerung ist, nämlich die drohende Zerschlagung der Gewerkschaften. Was mich allerdings optimistisch belässt ist die gesellschaftspolitische Intelligenz der Franzosen, die anders als in England für mich wesentlich ausgeprägter ist (auch in der solidarischen Breite).
Egoismus und Altruismus sind völlig selbstverständliche komplementäre Eigenschaften eines jeden gesunden (noch nicht allzu manipulierten) Menschen. Wie Tag und Nacht kommen diese in in allen Mischungsverhältnissen und in unterschiedlichen Qualitäten vor – zuweilen auch „pur“. Beispiele finden sich dafür unzählige.
Der Mensch als Individual- und Kollektivwesen ist auf beide Eigenschaften bei sich und bei anderen (übrigens völlig unabhängig vom „Schwachsinnsfaktor“ des gerade vorherrschenden Wirtschaftssystems) im Interesse der Überlebensfähigkeit unverzichtbar angewiesen.
Geben und Empfangen (finde ich besser als „nehmen“) sind also (normalerweise) gelebte Selbstverständlichkeiten „gesunder“ Menschen, sonst wären sie nicht!
Was ist „guter“ und was ist „schlechter“ Egoismus? Was ist „guter“ und was ist „schlechter“ Altruismus?
Gut ist die (auf längere Sicht prinzipielle) Ausgewogenheit beider Eigenschaften. Schlecht ist die (auf längere Sicht prinzipielle) einseitige Überbetonung.
Anmerkung: Im Rahmen meiner Recherchen habe ich mich auch mit dem Inbegriff eines altruistischen Menschen - mit Mutter Teresa - beschäftigt. Es erschreckt mich noch heute, welch abgrundtiefen geistig-emotionalen Probleme diese Ordensschwester regelrecht ihr Leben lang peinigten. (s. „Mutter Teresa – Komm sei mein Licht“, Pattloch Verlag, München 2007, Hrsg. Brian Kolodiejchuk MC, S.198)
Warum sollte man „echten“ von „reziprokem“ Altruismus grundsätzlich unterscheiden wollen bzw. sollen?
Ich kann hier lediglich verschiedene Facetten des allerdings vom Kern her Gleichen erkennen.
Aus meiner Sicht ist es dem Einseitigkeitswahn eines Richard Dawkins geschuldet, am Ende jedwedes Tun (auch altruistisches) auf den Egoismus zurückzuführen. Dummerweise ist Dawkins auf diese Weise die steile These des „altruistischen Gens“ gänzlich abgegangen (er hat sie wohl schlichtweg bis heute übersehen), wonach man genau so gut jedwedes Tun auf das „altruistische Gen“ zurückführen kann: Je effektiver ich ausbeute und betrüge, desto mehr kann ich anderen geben (o. s. ä.) – besonders in der Weihnachtszeit wunderbar zu erkennen. Mit Verlaub, welch ein Schwachsinn!
Über den Begriff „reziprok“ (Duden: „wechselseitig, wechselweise, gegenseitig, aufeinander bezogen) lässt sich trefflich streiten. Das sehe ich natürlich. Beziehe ich „reziprok“ grundsätzlich NUR auf ein konkretes Gegenüber, dann könnte es in der Tat zu merkwürdigen Gegebenheiten – wie bei dem Beispiel mit dem Rollstuhlfahrer kommen. Beziehe ich als Individuum „reziprok“ grundsätzlich auf das Kollektiv als Ganzes, also insgesamt auf die Gesellschaft, in der ich lebe, dann ist wechselseitiges Geben und Empfangen ein über allem stehendes Grundprinzip und wird eben nicht mehr an der konkreten Potenz eines einzelnen Gegenübers festgemacht. Auch die Idee des reinen Nutzen-Denkens greift natürlich viel zu kurz. Geschenkt! Es geht um so viel mehr.
„Reziprok“ kann im Idealfall zu einer verinnerlichten Verhaltensausrichtung werden, wie dies bei der Goldenen Regel ebenfalls sein sollte, da man sonst auch hier auf die seltsamsten (völlig ignoranten) Ideen kommen könnte (z. B.: also ich selber will ja gar nicht geschoben werden, um im Beispiel zu bleiben).
Positive Formulierung: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“.
Negative Formulierung: „Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg auch keinem andern zu.
Anmerkung: „Positiv“ und „Negativ“ sind keine Wertungen sondern beziehen sich lediglich auf die Satzaussagen. Beide Aussagen umschreiben das gleiche Prinzip – wie Vor- und Rückseite einer Medaille.
Ich persönlich ziehe in Bezug auf die Goldene Regel deshalb die Formulierung „Achten“ vor:
„Achte Mensch und Natur so, wie Du selbst geachtet werden möchtest, ohne die Achtung deiner selbst zu vernachlässigen.“ Einen anderen Menschen zu achten, umfasst in der Regel auch die Achtung seiner Andersheit (z. B. auch seiner möglichen „Eingeschränktheit“) und dessen entsprechenden Bedürfnisse bzw. Interessen. Ich hätte also keinen Grund, das Bedürfnis eines Rollstuhlfahrers zu miss-achten.
Geht es allerdings über dieses Grundprinzip von Geben und Empfangen hinaus, geht es um ganz konkrete Kooperation, also in ganz konkreten Situationen, dann spielt das Prinzip „Wie du mir, so ich dir“ (Tit for Tat) sehr wohl eine wichtige Rolle, wie Robert Axelrod in seinem überzeugenden Buch, „Die Evolution der Kooperation“ (Oldenbourg Wissenschaftsverlag, März 2005), gezeigt hat. Demnach sollte die grundsätzliche Haltung eines Menschen sein, zunächst dem Gegenüber Kooperation anzubieten. Im weiteren bestimmt das Motto: „Kooperierst du mit mir, dann kooperiere ich auch mit dir, sonst nicht.“ Natürlich kann es auch durch Nachsicht bestimmte Ausnahmen geben. Grundsätzlich aber geht es bei konkreter Kooperation im Ganzen und auf Dauer nicht darum, sich ausnutzen zu lassen.
Das steht nicht im Widerspruch zum Umgang mit z. B. Kleinkindern, Schwachen und Kranken), bei denen das gesellschaftliche Grundprinzip des Geben und Empfangens (s. o.) greift.
Für mich ist dies ein sehr facettenreiches Thema, das man in seiner Ganzheit nur komplementär verstehen kann, also die Bereitschaft mitbringen sollte, einzelne Aspekte nicht gegeneinander auszuspielen, sondern als sich in dynamischer Harmonie ergänzend zu begreifen.
Nachtägliche These: Die Studien von Axelrod beziehen sich auf das klassische Gefangenendilemma. Als einzelne (einzige) Situation zu Ende gedacht, führt dies immer nur zur egoistischen Vorgehensweise. Als sich vielfach wiederholende Reihensituation gespielt, war das Prinzip Tit for Tat (s. o.) das erfolgreichste Prinzip. In einem kooperativen Umfeld (so die These) sollte sogar bei einer Einzelsituation das Ergebnis ein nicht-egoistisches (= kooperatives) Verhalten sein, da kooperatives Verhalten (als Folge des Paradigmenwechsels) eine gelebte Selbstverständlichkeit wäre.
Ich wünsche mir (dafür arbeite ich), dass die Menschheit sich in diese Richtung bewegt.
s.o.
s.o.
▪ w.endeman: „Ich sagte „aus eigenem Antrieb das Richtige“, und das ist nicht nur das Nützliche, sondern auch das richtige Schöne, hier wird der Selbstzweckcharakter deutlicher, „tun“, das Richtige muß also überhaupt nichts mit Nutzen zu tun haben, schon gar nicht mit eigenem.“
▪ Ich habe das Folgende gelesen, das sich nach meinem Verständnis sehr wohl auf das Nützliche bezieht:
w.endeman: … „daß der Mensch aus eigenem Antrieb nützliche Arbeit verrichten will (ohne privaten, finanziellen Nutzen)“ …
▪ w.endemann“ „Liebe wäre nur ein Geschäft, das Gegenteil von Liebe. Nein, das ist die Verrücktheit unserer Zeit“ …
Ja, das wäre wirklich schrecklich! Dann würde ich freiwillig bei dem bleiben, was wir jetzt haben.
Mit Verlaub, solche Gedanken kommen mir wie der Blick durch die Brille des Homo oeconomicus vor, der absolut nicht in der Lage ist, die ganze (nicht nur eiskalt berechnende egoistische) Natur des Menschen auch nur zu vermuten.
Ich für meinen Teil meine etwas völlig anderes und spreche über etwas völlig anderes. Bitte lesen Sie dazu meinen aktuellen (obigen) Kommentar.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
"Man schmeißt nichts weg, was bereits nützlich war, wenn auch vielleicht in schlechten Bezügen. Man richtet es neu aus, passt es an und verwendet es sinnvoll."
Ja, völlig richtig!
Für mich steht das in keinerlei Widerspruch zur Notwendigkeit des Systemwechsels: = Installation eines sinnvolleren Grundaxioms und darauf basierender schrittweiser System-Neuaufbau unter Zuhilfenahme möglichst vieler bisheriger Erkenntnise. Ich bin z.B. nicht grundsätzlich gegen Privateigentum und Märkte. Allerdings werden klare sozial-ökologisch ausgerichtete und ausrichtende Rahmenbedingungen benötigt usw.
iDog: „Weil eine faktische Änderung des individuellen Verhaltens wirkliche Emanzipation vom kapitalistischen Handlungsschema, kapitalistischer Denkart und also zB. Konkurrenz bedeuten würde, bleiben alle wie Motten am Licht (des Kapitals)“ …
Das erinnert mich an „Schwerst-Drogen-Abhängige“, die sich ein lebenswertes Leben jenseits ihres Rausches nicht mehr vorstellen können. Alleine nur der Gedanke einer möglichen anderen Wirklichkeit scheint schwere „Schmerzen“ zu erzeugen.
" und wenn von radikalen Alternativen als quasi Alternativlosigkeit gesprochen wird"
wird es aber gar nicht. Es wird davon gesprochen , dass die gesllschaft eine Alternative zumKapirtalismus finden muss, ihn überwinden muss , um nicht unterzugehen. Diese existenziellen Frage ist sicher eine Alternativlosigkeit, abernict die, die du hier suggerierst. Die Warnlichte sind längst an udn betreffen den zu überwinden Kapitalismus, aber alle sind schwer ratlos.
"Man schmeißt nichts weg, was bereits nützlich war, wenn auch vielleicht in schlechten Bezügen. Man richtet es neu aus, passt es an und verwendet es sinnvoll."
Das ist Gerede. Das einzieg was man "anpassen" kann ist das eigene Verhalten. Alles ander ist sonst wirklich "Umerziehunge". Das "was nützlich ist" und die um Moment Existenz der Meisten sichert, sollte man aber sicher sehr kritisch betrachten. Ich aber meinte oben, dass die wirklich guten Elemente des Verhlatnesschemas u.U. gar nicht wirklich kapitalistisch sind und deashalb sowieso nicht verschwinden. Sie sind wahrscheinlich unabdingbar wie zB. soziales Verhalten und persönliche Kontakte udn Beziehungen über das kapitalistische Handlungsschema hinaus, etc. . Aber alles was die eigentlichen kapitalistsischen Parameter angeht, ist wahrscheinlich nicht haltbar, als da wären strukturelle Konzepte wie Ware, Wert, Geld, Arbeit, Staat, Markt....
Stell nur mal die Frage was man machen würde , wenn man nicht davon ausginge, dass man Geld verdiene müsse, um zu leben. Bei solchen Fragen kommt man weiter, bzw. in die Nähe eines Verständnisses der notwendigen Veränderungen des Handlunsgschemas, damit der Wohstand letztendlich nicht zerstört wird.
""Umerziehung" ist ein in der radikalen Methode liegendes Elemen"
Andersherum denken: Radikal ist nicht die Methode, sondern die Ablehung und also die aus der Erkennnis geborrne Entscheidung, bzw der Wille sein verhalten zu änderen. Man will also keine Umerziehung anderer, sondern "erzieht" sich selbst. Das hört sich ungewohnt an, besteht aber in erster Linie darin, ein Reihe Sachen nicht mehr so zu machen wie bislang oder gar nicht mehr. Was man selber stattdessen macht bleibt jedem selber überlassen. Man kann doch nicht warten bis alle schlau geworden sind und man kann bekanntlich andere auch nicht zu ihrem Glück zwingen.
Was den Streik angeht, konnte man heute zusehen wie die CRS sich eine Schlacht mit den streikenden Feuerwehrleuten geliefert haben. Komplett Gaga. Bürgerkrieg. Und die Gerwerkschaft braucht sowieso keiner mehr ! Wofür?
"Alleine nur der Gedanke einer möglichen anderen Wirklichkeit scheint schwere „Schmerzen“ zu erzeugen."
So ist das wohl im Kapitalismus. Man nennt das bekanntlich Fetischismus.
Ich habe nachgelesen, und es stimmt, ich habe das eine Mal vom Richtigen gesprochen, das andere Mal von nützlicher Arbeit (im Marxschen Sinn). Das Richtige ist die Verschärfung des Unutilitaristischen (nützliche Arbeit bezieht ihre Nützlichkeit aus der Nutzbarkeit ihres Resultats = des Gebrauchswerts, ist aber iA nicht nützlich für den Produzenten, der als Warenproduzent ein nützliches Äquivalent erhält); und das ist absolut notwendig, denn das Beste, was die Menschheit zustandegebracht hat, sind Wissenschaft und Kunst, Wahrheit und Schönheit als Selbstzweck. Das Verhältnis des Arztes zum Patienten ist wie das Verhältnis des Künstlers zum Rezipienten zwar ein reziprokes, aber ein vollkommen asymmetrisches. Und letzteres ist darüberhinaus auch im Wesentlichen unidirektional. Natürlich kann eine Gesellschaft kaum ohne symmetrische Reziprozität funktionieren, die absolute Gleichmacherei durch Geld, die im Kapitalismus ja extreme Ungleichheit bedeutet, ist jedoch pervers. Daher ist die Leitidee einer guten Gesellschaft nicht der symmetrische, der Äquivalententausch, sondern der freie Austausch, die gegenseitige Verausgabung. Marx hat es unübertroffen formuliert: „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“. Fähigkeiten und Bedürfnisse sollten sich in der gesellschaftlichen Interaktion und Kommunikation im Gleichgewicht entwickeln, heute würde man ergänzen, im Gleichgewicht der natürlichen Reproduktion.
Saumäßig praktisch, dass sich die Fähigkeiten der Selbstbespiegler im Quasseln verausgaben. Mögen fleißige Hände dafür arbeiten, damit man es nie selbst tun muss. Irgendwen wird es schon geben, mit dem Bedürfnis, sich dafür zu verausgaben, dass es den Flötenspielern und Tartuffes gut geht:))
Es ist eine interessante kleine Frage, die ich mir wie Duvall auch stelle:
Warum quatschen die nur, warum tun die nix?
Sie behaupten ja, man ließe sie nicht, der böse Kapitalismus sei schuld.
Befragt, was sie denn dann ohne Kapitalismus tun würden, kommt nur heiße Luft und Gezänk.
Der Trick dabei ist, dass sie die Uneinigkeit bedauern, die aber nur daher kommt, dass sie nichts Konkretes zur Diskussion stellen können, sondern nur "Ungefähres" man könnte mal, oder besser noch: der "Staat" könnte mal.
So täuschen sie darüber, das es gar nicht daran liegt, dass man sie nicht lässt.
Sondern daran, dass sie ahnungs- und hilflos sind und genau das auch bleiben wollen.
Sie machen aus der Not eine Tugend: sie sind am Ende ihres Lateins und wollen das nicht zugeben.
Das ist schon alles.
Lieber redet man sich und anderen ein, man würde, wenn man - dürfte.
Nur auf die Erlaubnis kann man lange warten ... und das tun sie, SEHR GERNE sogar, weil sie gar nicht wüssten, was sie damit anfangen sollten.
Sie wären ja gezwungen, ihre völlige Ahnungslosigkeit und Ohnmacht dann zu erweisen.
Deshalb träumen sie vor sich hin, wie es denn wäre, wenn sie groß wären, wenn sie allmächtig wären - insgeheim sehr gut wissend, dass sie NICHT KÖNNEN, dass es gar nicht am Dürfen liegt, sondern an der Versaftung der eigenen HandlungsFÄHIGKEIT, die sie so kaschieren.
Deshalb auch die Liebe zu Greta: sie kann auch nichts, sie fordert, dreist, unverschämt, von denselben Leuten, die man auch schon die ganze Zeit mit Forderungen überzieht und die - wie man selbst auch - NICHTS TUN.
Weil sie das gleiche Fleisch sind wie ihr, gewählt von euch, aus euren Reihen. Voller Wulst und ohne Kunst. Ebenso wie die hilflose Wissenschaft, dazu verdonnert, die Apokalypse mit Lösungen zu mildern. Dabei wissen die auch nichts außer der Tatsache, dass sie Fördergelder brauchen und INDUSTRIE, wie sie die immer gebraucht haben, ihr Ideenzulieferer sind und waren, all die Zeit.
Arme einfältige Greta.
Stillstand im Geschwätzigen, und Geschwätziges, damit keiner drauf kommt.
Was fehlt, ist nicht die Macht. Sondern die Fähigkeit.
Und zwar bei allen.
Die obere Hälfte ist völlig in Ordnung. Es gibt guten und schlechten Egoismus, beide sollten ausbalanciert sein, keiner übertrieben werden, ja.
Dann schreiben Sie:
„Warum sollte man „echten“ von „reziprokem“ Altruismus grundsätzlich unterscheiden wollen bzw. sollen?
Ich kann hier lediglich verschiedene Facetten des allerdings vom Kern her Gleichen erkennen.“
Der reziproke Altruismus, so wie er von Dawkins gemeint ist, ist nicht im Kern gleich, sondern fundamental verschieden. Aus dem Grund hat Dawkins da auch nicht zufällig etwas übersehen, sondern sein Egoismus hat System. Für Dawkins ist Egoismus die Basis allen Lebens und als Erklärung für sämtliche Motive vom ersten Leben, bis zur komplexesten menschlichen Interaktion hinreichend. Auch Altruismus, so Dawkins' Meinung, ist im Kern nur Egoismus. Für ihn gibt es keine zwei Pole, sondern nur einen.
Demzufolge handelt man auch nicht altruistisch, um das Wohlergehen eines andere zu vergrößern (was der Definition des Altruismus entspricht), sondern nur, um wenn nicht sofort, dann 'auf lange Sicht' das eigene Wohlergehen zu vergrößern. Das ist der wesentlich andere Punkt. Der Egoist hat immer nur sich im Blick und wenn er anderen etwas Gutes tut, dann, weil es wenig Mühe macht, dies sein Ansehen steigert oder der andere ihm dann für später etwas schuldet. Andere und die Beziehungen zu anderen sind stets instrumenteller Natur, andere instrumentalisiert und dem hilf- und mittellosen Anderen hilft man lediglich, wenn es viele Zeugen dafür gibt, die sehen, was ich doch für ein prima Kerl bin, sonst nützt mir der andere nichts.
Das ist auch der Pferdefuß des Utilitarismus (die Ethik des Nützlichkeitsdenkens), die Welt zerfällt immer in Nützlinge und Schädlinge oder mindestens Nutzlose. Die kleinteilige Berechnung, wie man am geschicktesten vorgeht, ist eben genau das: im besten Falle raffiniert.
In der Ethik der großen Zahl gibt es irgendwann einen Punkt, in dem das prinzipielle Argument der Ethik (etwas Kants KI) schwächer wird, aber es gibt nicht den einen Punkt, an dem man numerisch sagen kann, dass man den einen eben opfert, im die 1000 zu retten. Hier ist – zu Kant gibt es divergierende Lesarten, eine sieht Kants KI sehr technisch-logisch, ich interpretiere ihn wärmer – in jedem Fall immer wieder neu das Individuum gefordert, um die Situation immer wieder neu zu bewerten.
„Nachtägliche These: Die Studien von Axelrod beziehen sich auf das klassische Gefangenendilemma. Als einzelne (einzige) Situation zu Ende gedacht, führt dies immer nur zur egoistischen Vorgehensweise. Als sich vielfach wiederholende Reihensituation gespielt, war das Prinzip Tit for Tat (s. o.) das erfolgreichste Prinzip. In einem kooperativen Umfeld (so die These) sollte sogar bei einer Einzelsituation das Ergebnis ein nicht-egoistisches (= kooperatives) Verhalten sein, da kooperatives Verhalten (als Folge des Paradigmenwechsels) eine gelebte Selbstverständlichkeit wäre.“
Warum sollten man sich Algorithmen und 'erfolgreichen' Strategien unterwerfen? Ein starke Seite der Linken liegt ja darin, die festgefahrenen Vorgaben dessen, was denn z.B. Erfolg, gewollt oder wünschenswert ist radikal infrage zu stellen. Wer sagt uns denn, was Erfolg ist? Oder anders: Erfolg mag der Zuschreibung unterworfen sein, ob aber mein Leben, gut, gelungen, lebenswert usw. ist, kann immer nur der Er-Lebende selbst entscheiden. Natürlich auch, indem er Kritik an sich heran lässt.
Haben Sie wieder Langeweile? Da hilft durchlüften.
Nicht viele, die wissen (was man gar nicht wissen kann), daß alles (denken) nichts ist, geben so beredtes Zeugnis dafür ab wie unser Forist Freitag. Dabei gelingt ihm das Kunststück, den Vielschreibern, deren er auch einer ist, zu unterstellen, daß sie nichts anderes zu tun haben als sich hier die Mäuler zu zerreißen und die Wunden der eigenen Ohnmacht und mangelnden Potenz zu lecken. Ist es klug, das Boot anzusägen, in dem man sitzt?
Freilich sind wir überwiegend eine Rentnergang, die in Gedanken, reflektierend nach einem Ausweg sucht, auf der betrüblichen Basis einer Realität, die eine Sackgasse ist. Und wartend auf die Jüngeren, die den Aufstand, Widerstand oder Neustart wagen, denn die Rentnergang wird das nicht machen (können), und Freitag will uns noch das Reflektieren, Reden, Anregen austreiben. Was soll das?
Ich hätte dich jünger geschätzt endemann
Kurz ist was anderes, aber offensichtlich braucht es das Folgende:
Ich dachte, dass es in meinen Ausführungen unmissverständlich ist: Ich halte von der Rückführung menschlichen Verhaltens (etc.) alleinig auf den Egoismus und somit auch von Dawkin und seinen Thesen überhaupt nichts. Nicht ohne Grund schrieb ich, dass diese Sicht dem Einseitigkeitswahn eines Richard Dawkins geschuldet ist. Ich bin kein Freund einseitiger Weltsichten. U. a. auch deshalb kann ich auch Ihren obigen Ausführungen und Schlüssen nicht folgen.
Ich meine beispielsweise sicher nicht das Ausbalancieren von „gutem“ und „schlechtem“ Egoismus (genau genommen mag ich diese Bezeichnungen überhaupt nicht, ich nutze sie lediglich um mögliche Grenzen aufzuzeigen), sondern es geht mir um das Ausbalancieren von Egoismus und Altruismus. Kritisch wird es immer dann, so meine Erkenntnis, wenn einer dieser Aspekte einseitig auf Dauer überbetont wird.
Es gibt inzwischen (2020) die unterschiedlichsten Beispiele (Studien) dafür, dass der Mensch sowohl Egoismus als auch Altruismus in sich trägt.
▪ Zum Beispiel im Zusammenhang mit der experimentellen Wirtschaftsforschung und der Spieltheorie. Hier finden Sie einen kompetenten Überblick (allerdings Stand 2002).
„Der Maßstab für Fairness ist kulturabhängig, die emotionale Grundlage nicht.“
„Ethische Normen und Moralsysteme unterscheiden sich von einer Kultur zur anderen, aber wir dürfen vermuten, dass sie auf universellen, biologisch begründeten Anlagen beruhen, ganz ähnlich wie die Tausenden verschiedenen Sprachen offenbar einen universellen Sprachinstinkt voraussetzen.“
„Es ist schädlich, dem Menschen mehr Egoismus zu unterstellen, als sie haben“
(aus: „Teilen und Helfen – Ursprünge sozialen Verhaltens“, Spektrum der Wissenschaft, März 2002, von Karl Sigmund, Mathematik-Professor, Ernst Fehr, Professor für experimentelle Wirtschaftsforschung, und Martin A. Nowak, Biologie-Professor)
Der Professor für Wirtschaftswissenschaften, Kaushik Basu (geb. 1952), von 2012 bis 2016 Chefökonom der Weltbank, Erfinder des Strage-Spiels „Das Urlauberdilemma“ (1994), fasste 2007 in einem bemerkenswerten Artikel für das Magazin „Spektrum der Wissenschaft“ seine durch die Spieltheorie gewonnenen Erkenntnisse zusammen. Im Folgenden die frei formulierte Wiedergabe seiner zentralen Gedanken:
1) Der ungehemmte Eigennutz ist nicht (unbedingt) gut für die gesamte Wirtschaft.
2) Der Mensch ist nicht (durch und durch) von ungehemmten Eigennutz getrieben.
3) Der Mensch entscheidet nicht (unbedingt immer) rational.
4) Bei ökonomischen Entscheidungen lassen sich Menschen (auch) von anderen Motiven leiten als vom Eigennutz.
5) Kaushik Basus persönliches Fazit: „Vielleicht ist neben dem Egoismus auch der Altruismus fest in unserer Psyche verwurzelt.“
(„Das Urlauberdilemma“, Kaushik Basu, 27.7.2007, spektrum.de, S. 82ff) Siehe hier!
▪ Es gibt zahlreiche Studien, die sich mit dem Verhalten von Menschen bzw. Menschenmassen in Extremsituationen bei Katastrophen beschäftigen. Die Ergebnisse widerlegen das weit verbreitete Vorurteil, dass Menschen dann nur noch auf ihr eigenes Überleben fixiert sind und schnell außer Kontrolle und in Panik geraten. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein: Extreme Angst kommt häufig vor, blinde Massenpanik dagegen äußerst selten. Dem widerspricht nicht, dass vielleicht Einzelne in Panik geraten können. Laut dem amerikanischen Soziologen Lee Clarke liegt es in der menschlichen Natur, bei Katastrophen eher Gemeinschaftssinn und kooperatives Verhalten als blinden Egoismus zu entwickeln.
▪ Ebenfalls gibt es Situationen, in denen Menschen ihr Leben aufs Spiel setzen um andere, in Not geratene Menschen zu retten. Einige Forscher vergleichen solch ein Verhalten mit Instinktverhalten und nennen es einen „grundlegenden Instinkt der Menschlichkeit“. In solchen Notsituationen würde ein starker Impuls Menschen dazu bewegen, ohne langes Zögern, also ohne langes Nachdenken, spontan einzugreifen und zu helfen – selbst wenn das eigene Risiko dabei sehr hoch ist und der eigene Nutzen gegen Null geht. In diesen Situationen, die immer wieder vorkommen, ist Mitgefühl und engagierte Hilfsbereitschaft eine quasi automatische Reaktion. Laut dem Biologen Frans de Waal verhielten sich viele Lebewesen im richtigen Moment solidarisch und kooperativ.
▪ Sogar am Anfang allen Lebens auf der Erde stößt man auf interessante Zusammenhänge. Geht es zum Beispiel um die Entwicklung erster Lebensformen, zum Beispiel um die ersten Zellen mit Zellkern und weiteren wichtigen Bestandteilen, die sogenannten Eukaryoten, aus denen sich später Mehrzeller, Algen, Pflanzen, Pilze, Tiere und Menschen entwickelten, dann überwiegt bei den meisten Biologen inzwischen die Erkenntnis, dass diese frühen Organismen nicht durch zufällige Mutationen und durch den Verdrängungskampf – jeder gegen jeden – entstanden sind, sondern aufgrund von einzigartiger Symbiose und dem konstruktiven Zusammenwirken artverschiedener Organismen, z. B. verschiedener Zellen ohne Zellkern wie Bakterien und Plastide, woraus dann etwas viel komplexeres, gut funktionierendes Neues entstand. Diese Erkenntnisse entlarven die bisherige Auffassung von Mutation und Selektion als alleinigen Motor der Evolution zumindest als Halbwahrheit. In der Entwicklung der Vielfalt der Lebewesen spielen Kooperation und Symbiose also eine mindestens ebenbürtige Rolle (u. a. nach: „Lebewesen haben sich nicht egoistisch im Kampf, sondern durch Kooperation und Symbiose entwickelt“, 18.2.18, nachdenkseiten.de)
Diese Beispiele – von denen es wirklich viele gibt – sind äußerst interessante Hinweise darauf, dass vor allem bei den Säugetieren und damit auch bei den Menschen in der Regel Hilfsbereitschaft und Kooperation evolutionär bedingt tief im eigenen Verhaltensprogramm verankert sind und dass dieses Verhalten ganz natürlich ist. Der Mensch sollte deshalb unbedingt damit aufhören, sich selber permanent egoistischer zu machen, als er es in Wirklichkeit ist, und infolgedessen ausschließlich den Egoismus fördernde Systeme meiden, diese am besten komplett abschaffen und kooperative installieren.
Moorliche: „Warum sollten man sich Algorithmen und 'erfolgreichen' Strategien unterwerfen?“
Das ist dann doch Ihrer ureigenen Fantasie geschuldet und nicht meinen Ausführungen. Bitte verstehen Sie es doch einmal so, wie es auch gemeint ist. Erbsenzählerei und eine nicht komplementäre Sicht (s. o.) führen uns nicht weiter.
Nachtrag aufgrund von "Voreiligkeit":
"▪ Zum Beispiel im Zusammenhang mit der experimentellen Wirtschaftsforschung und der Spieltheorie. Hier finden Sie einen kompetenten Überblick (allerdings Stand 2002)."
"(„Das Urlauberdilemma“, Kaushik Basu, 27.7.2007, spektrum.de, S. 82ff) Siehe hier!"
Machen Sie es einfacher und prinzipieller. Vom Nützlichkeitsdenken ist Abstand zu nehmen. Als staatlicher oder gesellschaftlicher Rahmen ist das Nützlichkeitsdenken vermutlich aus institutionellen Gründen unverzichtbar, im zwischenmenschlichen Bereich ist es gut eine Ethik zu kultivieren, die den Menschen nicht (allein) als Mittel zum Zweck sieht.
Können wir uns darauf einigen, oder haben Sie Einwände?
Und falls es dann die Jüngeren angehen, werden die noch lächerlich gemacht, zumindest überheblich belächelt. Ansonsten kann es ja auch an den Hormonen liegen, soll es auch bei Männern geben. :-)
Auch aus Gründen meiner ab jetzt nicht mehr vorhandenen Zeit für die nächsten Tage neige ich zur Austauschpause und stimme ihnen (bedingt) zu. In meinen früheren Ausführungen hatte ich versucht einen (komplementären) Bogen zu schlagen zwischen Altruismus und Nützlichkeitsdenken. Die Kritik am Nützlichkeitsdenken (auch von w.endemann) hatte und habe ich sehr wohl zur Kenntnis genommen und baue das gerne in zukünftige Überlegungen mit ein.
Was die Ethik anbetrifft, so arbeite ich gerne mit der Vorstellung der "Kooperationsethik" (die sich selbstverständlich auch auf den Umgang mit der Natur umfasst). Die Gestaltung fruchtbarer Kooperation könnte im Sinne der Goldenen Regel Ausgangspunkt einer neuzeitlichen, realistischen Ethik sein.
Schönes Wochenende!
Ich möchte mich für Ihre Aufmerksamkeit und für Ihre Ausführungen, die das Thema sehr interessant vertiefen, bedanken! Wie bereits an Moorleiche sdressiert, werde ich diese Aspekte künftig berücksichtigen.
Ich glaube, dass es in der Ethik ähnlich ist, wie bei den Wahrheitsdiskussionen. Keine der vielen kleinen und drei großen Wahrheitstheorien kann im Kern überzeugen, im Alltag verwenden wir alle drei zusammen in einem recht pragmatischen Wechsel.
Ähnlich scheint es in der Ethik zu sein. Kants schwache Stelle ist die Rigidität des Prinzipiellen, konkret heißt es bei ihm, man dürfe nicht lügen, selbst dann nicht, wenn man jemanden dann einer ungerechtfertigten Verfolgung ausliefert. Nach Auschwitz ein Punkt, der nicht zu halten ist.
Neben dem kalten Funktionalismus ist der theoretische Malus des Utilitarismus, dass er (wieder gerne getätigte Behauptungen) schlicht keine objektivierbaren Kriterien hat, was denn nun gut oder böse/schlecht ist oder so empfunden wird. Die grobschlächtigen Kriterien, die zweifelsfrei sind, stellen aber überhaupt kein moralisch-ethisches Problem dar und bei Feinheiten, ist die Quantifizierung von Freud und Leid etwas, was man in der Pfeife rauchen kann. Auch der Rekurs auf die Konsequenzen ist kalter Kaffee, weil man sie einfach nicht kennt und kennen kann.
Die Tugendethik ist an sich auch nicht schlecht, auch wenn man kritisch fragen darf, warum die Tugenden denn welche sind (oder sein sollen).
De facto mischen wir aber auch hier alles zusammen und es gibt Bereiche in denen Individuen mehr zum Utilitarismus, während sie bei anderen Fragen oder Zahlenbeispielen eher zu Kant neigen.
Geht mir selbst auch so, ich bin eher ein Vertreter des Prinzipiellen, muss in einer Diskussion aber einsehen, dass man, wenn man aus Prinzip einen nicht opfern will und notfalls die ganze Menschheit draufgehen lassen würde, um ihn zu retten, keine guten Argumente mehr hat.
Ihnen auch ein schönes Wochenende.
Vielen Dank!
Ein komplementärer Ansatz (= situationsgenaue Gewichtung unterschiedlicher und vermeintlich gegensätzlicher Aspekte) ermöglicht auf äußerst kluge Weise die Überwindung des Prinzipiellen. Eine Auseinandersetzung mit zum Beispiel dem genannten Thema "Ehrlichkeit" ermöglicht wesentlich lebensnähere Einsichten.
Komplementäres Denken ist bedauerlicherweise fast all diesen toten Männern (gemeint sind die Philosophen) fremd. Die Philosophie würde augenblicklich ihren skandalösen Istzustand überwinden und zum blühenden Garten der Erkenntnis werden, wenn sie endlich Komplementarität als Grundaxiom ihres Denkens zuließe. Das würde sogar Prechts "Verhörtisch"gefährlich zum Wackeln bringen und all die Sloterdijks der Gegenwart in die nächste Whiski-Bar entlassen (o.s.ä.).
"Komplementäres Denken ist bedauerlicherweise fast all diesen toten Männern (gemeint sind die Philosophen) fremd."
Man kann nur an einer Seite vom Pferd fallen, egal wie komplementär man denkt. Und das heißt für die konkreten Handlungen im Alltag, das man aus der Komplementarität der Möglichkeiten heraus kommem muss.
Klaus Michael Meyer-Abich formuliert es im "Historischen Wörterbuch der Philosophie" so: “Komplementarität heißt die Zusammengehörigkeit verschiedener Möglichkeiten, dasselbe Objekt als verschiedenes zu erfahren. Komplementäre Erkenntnisse gehören zusammen, insofern sie Erkenntnisse desselben Objektes sind; sie schließen einander jedoch aus, als sie nicht zugleich und für denselben Zeitpunkt erfolgen können."
Komplementäres Denken zu einem Sachverhalt (Objekt) muss also die Inkompatibilität zu einem Zeitpunkt auflösen können, ansonsten ist es kontraproduktiv. Im Übrigen ist es mit diesen "toten Männern" doch so wie mit einem Verweilen in der Blumenwiese. Entweder "sieht" man alles in seiner Schönheit in einem oder man richtet seinen Blick auf die Vorlieben: beides gleichzeitig geht nämlich nicht.
Nun, es kommt eben nichts dabei heraus, über Ideen für in 200 Jahren zu basteln. Ideen gibts genug, Und die die welche haben werden sich seit xx Jahren nicht einig. Also ist nicht einmal eine Marschrichtung herausgekommen.
Freitag20 hat recht. Es gibt viel zu tun und die wenigsten tun was.
Nein, der Kapitalismus ist nicht daran schuld, wenn blödsinnige Entscheidungen getroffen werden zu den man nicht gezwungen ist. Aber es ist Heuchelei diese dann langatmig mit Kapitalismus zu entschuldigen.
Wir werden ihn wohl noch länger haben. Bedeutet dies, nichts zu tun bis er beseitigt ist? Und wer fängt damit an? Und WIE?
Ideen über das Ziel habe ich genug. Aber ich weiß, ich werde das nicht erleben. Ich erlebe höchstens die Anfänge und das ist wahrscheinlich bei allen hier so.
Also könnte man sich doch mehr mit dem Anfang beschäftigen als mit dem Endziel, oder? Der Anfang ist jetzt für jeden Einzelnen.
Ich habe den Eindruck, die Linke will und kann dem Kapitalismus nichts entgegensetzen sondern wartet bis er von selbst abstirbt.
Sprich, das E-Mobil ist dann konkurrenzfähig, wenn wir das Benzin so verteuern, daß selbst das Teure dann billig ausschaut.
Alle wollen regional essen. Nur können die paar Bauern um eine Stadt nicht die Menge für 1 Million Leute liefern.
Alle wollen mit dem Fahrrad beim Bauer einkaufen und vergessen wie weit er entfernt ist. Und er ist kein Aldi. Er hat nur 5 Produkte. Eisenbahngleise zu jedem Bauern legen ist so schwierig wie jeden mit dem Bus anfahren. Wird auch lustig, wenn alle 2 Tage 100.000 Leute zu ihren Bauern unterwegs sind. Könnte eine grandiose Umweltverschmutzung bedeuten.
Mangels eigenem Erfolg hängen sich viele Linke an fast jede Demo oder jeden Streik der gegen irgendwas geht. Vergessen dabei ganz, daß diese Leute meist andere Ziele verfolgen. Ist der Rummel zu Ende steht man wieder alleine und wartet bis in Bulgarien die Postboten und Busfahrer gegen den Staat demonstrieren. Und schon träumen sie wieder von Umsturz, Barrikaden und Kommunismus.
Wie naiv ist das eigentlich?
Es kommt eben daher, daß viele Linke frustriert sind, daß sie die Mehrheit oder wenigstens 20% mit ihren Vorstellungen nicht überzeugen können und auch die Schwäche des Gegners warten.
Insofern sollte man sich der Überzeugungsarbeit widmen und nicht immer rumnölen, wir hätten das Paradies wenn es den Kapitalismus nicht gäbe. Wieso haben wir den?
Weil die Linke bisher nichts vernünftiges auf die Beine gestellt hat.
bei epubli gibt er seinen jahrgang mit 21.1. an. habe ich erst für die nummer eines periodikums gehalten, das aber im umfeld seiner auftritte überhaupt nicht zu finden ist.
seine angebliche diss, metatheorie des kap'mus, von 76 ist nirgends zu finden, beim stanford-search zur arbeit steht hinter dem autor-namen in großbuchstaben: NOT VERIFIED!
obgleich angeblich nur einfaches community-mitglied, kann er kommentare unter seinen beiträgen nicht (nur) wie alle anderen einklappen, sondern ganz verstecken. wie m. jäger als red.-mitglied unter seinen red. beiträgen.
magda hat m. jäger GESEHEN, wie er unter wendemann-account einen wendemann-kommentar verfasst hat, und hat kurz dazu hier berichtet.
aktivitäts-profil: wenn m. jäger schreibt, also prä-publikation, ist w.e. meist recht still und vice versa.
inhaltlich und stilistisch sind sich beide extrem ähnlich.
endemann setzt hier ende 2013 ein, ca. 12-24 monate nach jägers nominellem retiro-datum.
Pleifel: »Man kann nur an einer Seite vom Pferd fallen, egal wie komplementär man denkt. Und das heißt für die konkreten Handlungen im Alltag, das man aus der Komplementarität der Möglichkeiten heraus kommem muss.«
Nein, auf jeden Fall nicht so wie Sie es offensichtlich meinen. Das Herunterfallen auf einer bestimmten Seite des Pferdes ist das Ergebnis zahlreicher, auch völlig gegenteiliger Faktoren, die auf Ross und Reiter einwirken und die „Teil“ der Komplexität des Vorgangs sind. Der konkrete Mischungs-Cocktail entscheidet darüber, dass der Reiter fällt und wohin er fällt. Der finale (singuläre) Fall ist das Ergebnis eines höchstgradig komplexen und letztendlich auch komplementären Vorgangs. Vielleicht meinen Sie das ja doch auch so.
Dass es jetzt 18:30 Uhr ist, ist das Ergebnis des komplementären Miteinanders zwischen Tag und Nacht (lassen wir all die anderen z. B. geografischen Faktoren dieses komplexen Vorgangs einmal außen vor.) Ich erfreue mich jeden Tag daran, dass die Natur zum Glück nicht des (überwiegenden) aristotelischen „Hirngespinst“ des ausgeschlossenen Dritten unterliegt. Ebenso freue ich mich sehr, dass wir nicht dem Halbwissen, dass es dann immer grau (konstante Dämmerung) sein sollte, unterliegen. Ich erfreue mich daran, dass dieser komplementäre Vorgang ein singuläres Ergebnis, nämlich in diesem Fall 18:30 Uhr, bereithält.
Also vom „singulären“ Endergebnis auf die Nicht-Existenz des Pluralen bzw. der fehlenden Komplementarität zu schließen, halte ich für falsch.
Pleifel: »Klaus Michael Meyer-Abich formuliert es im "Historischen Wörterbuch der Philosophie" so: “Komplementarität heißt die Zusammengehörigkeit verschiedener Möglichkeiten, dasselbe Objekt als verschiedenes zu erfahren. Komplementäre Erkenntnisse gehören zusammen, insofern sie Erkenntnisse desselben Objektes sind; sie schließen einander jedoch aus, als sie nicht zugleich und für denselben Zeitpunkt erfolgen können."«
Diese Definition kann ich so nicht teilen, erfolgt sie doch „gnadenlos“ durch die Brille des „Aristoteles-Menschen“, in dem sie gnadenlos das Entweder-oder als Maßgabe (hier: „nicht zugleich“) hat und jedwede dynamische Harmonie mit dem Ergebnis unzähliger Zwischenstufen (also unzähliger „Dritten“) ausschließt. Unsere westliche Logik und damit auch die Philosophie hat den Satz des Ausgeschlossenen Dritten (immer noch) als Grundaxiom. Solange sie nicht bereit ist, dieses aufzugeben und durch ein sinnvolleres (besser durch sinnvollere) zu ersetzen ist dann eben auch hier Schluss am Ende dieser Sackgasse. Die uralte chinesische Philosophie vom Tao und von Yin und Yang könnte da eher weitehelfen.
Pleifel: »Komplementäres Denken zu einem Sachverhalt (Objekt) muss also die Inkompatibilität zu einem Zeitpunkt auflösen können, ansonsten ist es kontraproduktiv.«
Genau das ist Ausdruck der Entweder-oder-Kategorie, die es zu überwinden gilt, weil jegliches Verständnis der dynamischen Harmonie und der daraus folgenden unzähligen Zwischenstufen vermissen lässt. Es muss keinerlei Inkompatibilität aufgelöst werden, da das betrachtete ganz konkrete Phänomen bereits singuläres Ergebnis eines komplementären Prozesses vermeintlicher Inkompatibilitäten ist. In diesem Sinne ließe sich sogar der obigen Aussage zustimmen.
Pleifel: … »Entweder "sieht" man alles in seiner Schönheit« …
Da haben Sie natürlich völlig Recht. Genau das möchte ich auch. Ich spreche im vollen Bewusstsein vom „blühenden Garten der Erkenntnis“. Was wäre das für ein Fest, wenn all die unzähligen Erkenntnisse all der unzähligen Philosophen im neuen Licht eines komplementären Bewusstseins erstrahlten und gewürdigt werden könnten, weil man sie nicht mehr mit dem Ausschließlichkeitsmesser voneinander trennen müsste, sondern als sich ergänzende Facetten einer ganzen wunderbaren Wiese wahrnähme und sich am Ende der Sackgasse plötzlich eine wunderbare Schnellstraße auftun würde. Sollten wir das noch erleben würde ich gerne (mit dem gebührenden Abstand) mit Ihnen gemeinsam tanzen wollen – selbst wenn es ein Rollator Tanz wäre. Sie selber sehen doch bereits die Wiese …
Anmerkung: Was glauben Sie, wie all die Blindgeborenen im Beispiel mit dem Elefanten zusammen mit dem König getanzt hätten (vergisst man einmal dessen Hinterlist), wenn sie begriffen hätten, dass all ihre sehr genauen Einzelbeschreibungen zusammen ein nicht uninteressantes Bild des wirklichen Elefanten ergeben hätten.
Das mit den „toten Männern“ möge mir die Philosophie verzeihen. Ich hoffte, man hätte mein Schmunzeln und vielleicht sogar die tiefer liegende Bedeutung dahinter wahrnehmen können.
Haben Sie ein Aua? Da hilft Pflaster vom Quacksalber.
Schätze, er wird dieses Jahr 74:)
Ergänzung zu komplementärem Denken und dessen Potenzial, wesentlich genauere Entscheidungen als bisher treffen zu können. Geht es um das Beispiel von Moorleiche bezüglich der Ehrlichkeit, so kann das Abwägen der unterschiedlichen Aspekte in der einen Situation zu ehrlichem Verhalten führen und in einer anderen Situation zu "unehrlichem" Verhalten. Voraussetzung für das Gelingen ist natürlich, dass nicht die eigene Persönlichkeit im Zentrum der Betrachtung steht, sondern das Gegenüber, in dessem Sinne dann entschieden werden sollte.
Ja, auch das ist ein Thema, über das man trefflich streiten kann, was aber auch das Potenzial hat, einen selber wach zu machen.
q.e.d.:)
Die Plappermaschinchen im Ungefähren laufen auf Hochtouren.
Und niemals kommt die Kehrmaschine, nur immer neue Räume für die akrobatisch zieselierten Exkremente werden eröffnet.
Scholz hat jedenfalls die Kommentare geerntet, die er verdient.
Zum Scholz-Artikel:"Eine kommunitaristisch ausgerichtete Politik sollte..." (Scholz) Herr Schlauberger ist Kommunitarist. Das ist für mich der entscheidende Begriff im Artikel. Diese US-Ideologie zu kritisieren ist aller Ehren wert, sie besetzt auch die Köpfe angeblicher Linker. Es gibt eine Kritik daran in einer Schrift meines ehemaligen Professors Georg Fülberth, wo er diesen Quark auseinander nimmt.
Zum Kommentare schreiben:Eines Tages vielleicht gibt man in die Adresszeile seines Browsers die des Freitag ein und es erscheint der Satz: Diese Zeitung wurde versteckt. Große Überraschung. Was machen wir dann ? Kein digitaler Stammtisch mehr ? Ist es überflüssig zu kommentieren ? Für den Freitag nicht, die Community gehört klar zu seinem Branding, ist Teil seiner Marke, wird viel gelesen.
Die Kritik der Kommentare führt zu nichts ?
Sie führt zu klarerem Denken, idealerweise zu einer Annäherung an die Wahrheit. Die Kommentaristen wissen nicht alles ? Oooch. Aber sie fördern den Spass am Denken. Das ist sehr viel in einer besinnungslosen rasenden Zeit.
„Ergänzung zu komplementärem Denken und dessen Potenzial, wesentlich genauere Entscheidungen als bisher treffen zu können. Geht es um das Beispiel von Moorleiche bezüglich der Ehrlichkeit, so kann das Abwägen der unterschiedlichen Aspekte in der einen Situation zu ehrlichem Verhalten führen und in einer anderen Situation zu "unehrlichem" Verhalten. Voraussetzung für das Gelingen ist natürlich, dass nicht die eigene Persönlichkeit im Zentrum der Betrachtung steht, sondern das Gegenüber, in dessem Sinne dann entschieden werden sollte.“
Für mich wäre das ein Beispiel einer Hierarchisierung, Man kann durchaus bei der Forderung/Erläuterung Kants, nicht lügen zu sollen, bleiben, sogar dabei, dies 'prinzipiell' nicht zu tun. Zu klären wäre dann, was prinzipiell heißt.
Einmal kann man prinzipiell im Sinne von kategorisch, immer, keine Ausnahme duldend verstehen.
Zum anderen kann man prinzipiell im Sinne von … im Prinzip mache ich es immer so, es sei denn … verstehen.
Es kann also richtig bleiben, dass man prinzipiell nicht lügen sollte, es sei denn, es gibt hierarchisch übergeordnete Gründe, etwa das Leben oder die Unversehrtheit eines Menschen zu schützen (falls man dies in der Situation als übergeordnet bewertet). Hieraus ergeben sich dann gewisse Hierarchien, die aber immer wieder neu justiert werden müssen.
Wenn ich sage, die Unversehrtheit der Person rangiert bei mir oberhalb der Frage Lüge/Wahrheit werden viele dem zustimmen, aber was, wenn ich erfahre, dass es sich bei jemandem um einen entlaufenen Schwerverbrecher oder Mörder handelt? Vielleicht ändern sich die Hierarchien ja dann wieder.
Die Reflexion diverser Einzelfälle führt mich im besten Fall da hin, dass ich erfahre, was mir eigentlich, in welchem Moment/Einzelfall, wie wichtig ist. Damit dies nicht in Beliebigkeit ausartet, bzw. man sich der Beliebigkeit bewusst wird, fordert uns Kant auf (eine Möglichkeit Kant zu interpretieren) sich wenigstens Mühe zu geben, in ethisch brisanten Fällen (die meisten Entscheidungen im Leben sind ethisch belanglos) und vor sich so gut es geht zu begründen, warum man sich so entscheidet und nicht anders.
Das ist hoch interessant, weil es eben keineswegs entscheidend ist, was jemand tut, sondern auch aus welchem Grund. Der hektische Aktionismus befriedigt zwar die nervösen Gemüter, aber man möchte dann ja vielleicht doch nicht mit jemandem näher zu tun haben, der sich in jeder Lebenslage stets 'richtig' verhält, im Sinne dessen, wie der Zeitgeist weht.
Was ist den hier passiert?
Oh Märchen und deine verschiedenen Interpretationen, die auch das Thema dienen befassen:
Wer Arm ist ist zufrieden und somit Reich. Wer Reich ist ist unzufrieden und somit Arm. Damit kann ich rumspielen, wie ich lustig bin und nichts davon stimmt.
Und jetzt zum selber nachdenken. Und unterstütze @Schumpeter7 mit: warum man Kommentare schreibt.
Will man jetzt erlebte schwarze Pädagogik durch Erziehung abbauen, kann man dies erreichen durch das studieren von alten Märchen, wie Geistergeschichten und Krimis (Sherlock Holmes), mit dem dazu erforschen und ergründen Warum, Weshalb, Wieso man diese Erzählungen schrieb und man erfährt so auch eine Achtsamkeit im Umgang mit der realen Wirklichkeit, durch neu erweitertes Wissen und einen Heilungsprozess bei den eigenen befangenen Angstgravitationen, da man keinen Märchen im heutigen erzählten mehr glaubt?
Hilfe, wie kann man sich solche verkorkste Fragen einfallen lassen?
Hallo, meist ist eine Situation "verkorkst". Es bedeutet, sie ist seltsam falsch, komplex, nicht lösbar und unbefriedigend. Im Zusammenhang mit Existenz: nicht die Person ist verkorkst, sondern ihre Existenz, ihr Dasein. Ein Synonym ist "vermurkst" oder "verpfuscht".
Transformation einer komplexen Gesellschaft kann nicht gelingen, da es zu viele unterschiedliche Bereiche gibt, die auch nicht zusammenarbeiten, bzw. durch verschiedenste Einlüsse nicht zusammenpassen werden. Das ist alles nur eine Ich bezogenen Welterscheinung, im eigenen erzeugten Vorstellungsraum und fällt unter Selbstmanipulation. Wir können einzig unseren Vorstellungsraum durch Wissen und dem verknüpfen von neuen Synapsenwege umgestalten. Das heißt wir bekommen eine neue Beschilderung im Kopf für neu Wege und Handlungen. Meditation ist das bewusst werden dieser Erweiterung. So wie ein Fußballspieler sich mental auf sein Spiel mit Taktikwissen und dem Siegwille, sich selber in den bestmöglichen Zustand für ein Erfolg hineinfixiert. Die Aggressivität dient dazu, das man unverletzt bleibt. Der Angststress erhöht die Konzentration und diziplines Verhalten. Das klingt nach Militär und dienen.
Transformation hat ja was mit sterben als Raupe und dem erwachen als Schmetterling zu tun. Wo erlebt der Mensch bei der Achtsamkeit in Problemstellungen diese Methamorphose? Höchstens im erlernen von neuen Fähigkeiten, wodurch sich auch neue Synapsenwege im Gehirn bilden. Dies ist auch nur eine Ich bezogene Anwendung.
Werden jetzt Black Rock Angestellte alle eine romantisierte wünschenswerte Achtsamkeit erlernen, damit das Geldwesen eine Transformation zum fördern von mehr Gleichberechtigung metamorphosiert. Ne, die haben andere Interessen, andere Ziele und Beschilderung für mehr Profiteinnahmen im Kopf. Wie auch der Freitag, Youtube oder Facebook mit negative Tendenzen Ihre Profiteinahmen optimieren. Dann ist die Frage die man sich stellen sollte: Wie soll eine transformierte Gesellschaft über einen achtsamen Weg aussehen? Das weiß doch keiner und somit gibt es dann hierfür, auch keine Beschilderung im Kopf. Es fehlt an der Information, wie beim Fußballspieler, wie beim Black Rock Angestellten, oder bei der Raupe.
Jeder ist sein eigenes Medium für die eigenen Weiterentwicklung, die im Kopf anfängt. Also dienen wir unserer eigenen Weiterntwicklung und werden dadurch Reich. Alles andere dient einer Unterdrückung und schon ist mein Sci Fi Hackfleisch.
ja.
ist fülberths beitrag "zivilgesellschaft..." gemeint?
wo ist der zu lesen?
... "vor sich so gut es geht zu begründen, warum man sich so entscheidet und nicht anders."
Ich gebe Ihnen Recht. Die eigene Orientierung geht also über einen einzigen Grundsatz - normalerweise ehrlich zu sein - hinaus und berücksichtigt weitere, möglicherweise auch gegenläufige Aspekte. Dabei spielen Empathie und eine klare Urteilskraft eine tragende Rolle.
"Das ist hoch interessant, weil es eben keineswegs entscheidend ist, was jemand tut, sondern auch aus welchem Grund. "
Dächte man dies zu Ende, bekäme auch die Rechtsprechung eine neue Dimension hinzu. Nicht nur der grundsätzliche Gleichheitsgrundsatz (der natürlich grundsätzlich erhalten bleiben sollte), sondern auch die jeweils konkrete Situation mit möglichst vielen Aspekten (ermittelt durch möglichst kluge Richter, die weit mehr als Paragrafen-Kacker in wirklichkeitsfremden Parallel-Welten wären) könnten Orientierungspunkte sein. Ebenfalls ein sehr schwieriges Thema. Aber "Gerechtigkeit" könnte so (vielleicht) eine vertiefte Bedeutung erhalten (etwas, was Oberflächendenker nun gar nicht erfassen können und "geistige Kindergartenrüpel" erst recht nicht).
„Die eigene Orientierung geht also über einen einzigen Grundsatz - normalerweise ehrlich zu sein - hinaus und berücksichtigt weitere, möglicherweise auch gegenläufige Aspekte. Dabei spielen Empathie und eine klare Urteilskraft eine tragende Rolle.“
Ja. Einem einzigen Grundsatz zu folgen oder einem Bündel klarer Anweisungen, Regeln, Gebote und Verbote, ist im Normalfall das, was man als Moral bezeichnet. Ein mehr oder weniger starres Regelwerk, was für jeden Menschen, in jedem Fall gilt.
Ethische Prinzipien brechen mit diesen moralischen Regeln und sind fließender und nehmen den Einzelfall in den Blick. Ein signifikanter Unterschied ist aber auch, dass man sich hinter Regeln super verstecken kann („Ich habe ja nur meine Pflicht getan“), während die ethischen Prinzipien das Subjekt in den Blick und in die Verantwortung nehmen und von uns verlangen, uns wenigsten vor uns selbst zu erklären.
Der (peudo)kritische Einwand, man könne sich ja in jedem Fall sonst was aus den Fingern saugen, setzt voraus, dass jeder den anderen belügen will oder stur egozentrisch handelt, eine ebenso unnötig pessimistische, wie gefährliche Haltung, die zu der (im Kern psychopathischen) Einstellung führt, gelogen würde ohnehin überall und immer, man müsse es nur geschickt so darstellen, dass einem andere glauben, man würde nicht lügen.
Egozentriker können sich nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die nicht egozentrisch sind. Sie projizieren oder setzen ihre eigene Gewissenlosigkeit voraus.
So werden die Fragen nach Authentizität, Gewissenhafigkeit, Wahrhaftigkeit und so weiter as priori in den Dienst der/einer allem übergeordneten Machtfrage gestellt, was uns regelmäßig ist faschistischen, narzisstischen, paranoiden und oder depressiv-pessimistischen Narrativen begegnet (die häufig auch gemischt auftretren), deren Vertreter sich besonders gerne damit brüsten 'Realisten' zu sein (die anderen sind dann Träumer, Phantasten ...), sich nichts vorzumachen und vormachen zu lassen und raunen, man wisse doch schließlich, wie der Mensch tickt.
„Dächte man dies zu Ende, bekäme auch die Rechtsprechung eine neue Dimension hinzu. Nicht nur der grundsätzliche Gleichheitsgrundsatz (der natürlich grundsätzlich erhalten bleiben sollte), sondern auch die jeweils konkrete Situation mit möglichst vielen Aspekten (ermittelt durch möglichst kluge Richter, die weit mehr als Paragrafen-Kacker in wirklichkeitsfremden Parallel-Welten wären) könnten Orientierungspunkte sein.“
Wenigstens dem Ideal nach, sollte das heute bereits Stand der Dinge in der Rechtssprechung sein.
„Ebenfalls ein sehr schwieriges Thema. Aber "Gerechtigkeit" könnte so (vielleicht) eine vertiefte Bedeutung erhalten (etwas, was Oberflächendenker nun gar nicht erfassen können und "geistige Kindergartenrüpel" erst recht nicht).“
Macht man ja, in dem Sinne, dass man eine verminderte oder fehlende Schuldfähigkeit oder die Lebensbedingungen anerkennt. Wenn jemand ein vollkommen anderes Weltbild vertritt ist das vielleicht zu berücksichtigen, aber die Rechtssprechung muss natürlich ihre Grundlagen vertreten (welche auch sonst), was der tiefere Grund ist, weshalb manche Vergehen, von denen man erfährt, stellvertretend für den Betroffenen (der das nicht wollen muss) angezeigt und verhandelt werden müssen, weil sie sich gegen unsere Art zu leben richten.
"Egozentriker können sich nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die nicht egozentrisch sind. Sie projizieren oder setzen ihre eigene Gewissenlosigkeit voraus."
Ja, so ist es bedauerlicherweise. Nicht einfach, dem sinnvoll zu begegnen.
Ja, die heutige Rechtssprechung hält bereits Ermessensspielräume zur Verfügung. Die Tasache aber der wirklichkeitsfremden Juristen-Parallelwelt dominiert entgegen dem gesunden Menschenverstand (der unseren Überlegungen nahe kommt) fas alles.
Erkenntnis ach mehrmaligem Lesen: Ihre obigen Gedanken sind ausgezeichnet und bringen das Dilemma auf den Punkt!
„Ja, so ist es bedauerlicherweise. Nicht einfach, dem sinnvoll zu begegnen.“
Philosophie. Das Sprachspiel der Lüge, setzt das von Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Gewissenhaftigkeit bereits voraus.
Psychologisch ist der Blick ins Extrem interessant, wenn man die antisoziale Persönlichkeitsstörung (im engen Sinne) betrachtet. Diese Menschen sind vollkommen unfähig nicht ausbeutende Beziehungen einzugehen, können sich daher nicht vorstellen, dass andere dies ernsthaft auf dem Schirm haben und dieser Mangel an Empathie, lässt sie andere unterschätzen, weshalb sie andere nicht koordinierend einsetzen können, ihr Aufstige begrenzt ist, usw. Dafür lügen sie ohne Gewissensbisse zu empfinden und typisch für sie ist das was man holographische Persönlichkeit nennt, d.h. sie erzählen jedem das, von dem sie meinen, dass der andere es hören will, um ihre Vorteile zu maximieren.
Die Mischung aus Macht und Misstrauen ist letztlich dysfunktional, weil sie sämtliche soziale Strukturen unterminiert. Nicht mal ein paranoider Überwachungsstaat würde so funktionieren.
Ja, unbedingt, so sehe ich das auch. Habe den überaus konstruktiven Austauch zwischen Ihnen und Moorleiche gern gelesen!
Danke, ich bin bei der Suche nach Auswegen aber optimistisch, da es keinen Grund gibt, sich an den Menschen, die etwas tatsächlich nicht verstehen können, zu orientieren.
Der Großteil des Menschen hat ein mehr oder minder intaktes Gewissen, auf das man bauen kann. Lösungen müssten im einzelnen ausbuchstabiert werden, ich würde dabei hierarchisch vorgehen, was Marxens Reden von den Fähigkeiten und Bedürfnissen entspricht, auch wenn ich kein Marxist bin.
Daher kann und sollte man alternative Angebote in die Welt setzen, gut argumenmtierend für die Klugen, entsprechend klischeehaft und emotional für jene, die den Trends eher folgen und (komplexe) Argumente nicht verarbeiten können.
Wichtig ist, dass Hierarchiefreaks sehen und verstehen, dass und warum Hierarchien nicht starr sein können und dürfen, anstatt ihre Mitmenschen in zu fertige Schemata zu pressen. Überzeugend gelingt das der Mystik.
Mit genau dieser Problematik beschäftige ich mich derzeit (wenn ich nicht wie jetzt) anderes zu erledigen habe). Diese Thematik ist äußerst wichtig, wenn man sich mit der Frage der möglichen gesellschaftlichen Veränderungen befasst. Diese in allen Schattierungen und Intensitäten weit verbreiteten "Beeinträchtigungen" müssen mit berücksichtigt werden.
Wir brauchen eine Gesellschaft, die nicht nur dazu bereit ist, einseitiges Denken und einseitig übertriebenen Egoismus zu übetwinden, sondern in der auch erkannt wird, wie wichtig die Überwindung der Egozentrik bzw. Der angemessene Umgang mit dieser ist, wenn man ernsthaft Lösungen für die Probleme des 21. Jhs. finden möchte. Dies läuft bei mir unter der Rubrik: "Humanitäre Revolution".
Ja, so kann Austausch inspirieren (an dem noch weitere konstruktiv teilgenommen haben).
Und ich dachte doch bisher, dass es die Moral ist, die den Einzelfall im Blick hat und die Ethik als übergeordnete Ebene den allgemeinen Rahmen setzt (Sittengesetz als verallgemeinerte Normen).
Allerdings auch wieder fließend, da ja wiederum daraus der aus dem Alltag sich ergebende Sachverhalt von Seiten der Ethik gefordert ist.
Ich halte die Einführung von "komplementärem Denken" zumindest für einen redundanten Begriff, der sich im Rahmen kritischen Denkens im Perspektivwechsel findet.
Der Prozess der Entscheidungsfindung ließe sich vielleicht mit einem Überlagerungszustand vergleichen, der sich in einer Handlung (oder Inaktivität) zeigt. Ansonsten sollte der Begriff (Zustand) in der Dimension verbleiben, wo er den angemessenen Platz gefunden hat.
Man kann den Alltag begrifflich auch unnötig belasten.
Damit beschäftigen sich zum Glück mehr Menschen, als man im ersten Moment meinen könnte und das oft ausnehmend gut.
Leider haben Linke ihren blinden Fleck oft in der Fähigkeit Egoismus zu erkennen, da sie glauben, der an sich immer gute Mensch, sei nur durch äußere Umstände aggressiv und egozentrisch und wolle eigentlich stets kooperieren. Umgekehrt sehen sie Psychologen und Co. als Menschen an, die nicht erkennen (können oder wollen), dass und wie sie die Herrschaftsstrukturen protegieren. Meiner bescheidenen Meinung nach, liegen die wesentlich besseren Argumente auf Seiten der Psychologen, aber ich bin empathisch genug um zu erfassen, in welchem Umfeld ich schreibe und wer demzufolge der komische Vogel ist. ;-)
M.E. ist die Metafrage eine andere und wäre eine Kritik am naturalistischen Weltbild, was Szientisten und Marxisten (bei kleineren Querelen) einmütig teilen. Verbindend ist, dass das irgendwie mirakulöse Innen eines Menschen, von beiden Fraktionen skeptisch beäugt wird (wenn auch aus unterschiedlichen Gründen), marginalisiert wird, innere Veränderungen über den Umweg des Außen erklärt werden müssen und daher beide mit einer etwaigen Relevanz innerer Veränderungen wenig anfangen können.
Fragen Sie mal jemanden, ob und wie Gründe wirken. Philosophisch läuft das immer auf einen Selbstwiderspruch hinaus, der aber unbesorgt ignoriert wird, in dem man die Philosophie in toto ahnungslos diskreditiert, zum bloßen Gerede macht und wiederholt verkündet, allein aufs Tun käme es an. Wer sich demonstrativ für seine Selbstwidersprüche nicht interessiert, der ist raus und man kann weiter gehen.
Konkret Zeitkritik, autor Georg Fülberth, Das Ende als Chance ? Überlegungen zum tendenziellen Fall der sozialistischen Bewegung 1988-1998, Band 2, Ein Sammelband von Fülberth Artikeln. Der Artikel heißt "Ein bißchen Tugend", Aus der Neuen Welt. (Die Kommunitaristen auf der Suche nach der verlorenen Moral.
„Und ich dachte doch bisher, dass es die Moral ist, die den Einzelfall im Blick hat und die Ethik als übergeordnete Ebene den allgemeinen Rahmen setzt (Sittengesetz als verallgemeinerte Normen).“
Den Einzelfall mit Blick auf das was konkret zu tun und zu lassen ist, ja. „Du sollst/darfst nicht x.“ Aber als Subjekt kann ich in/hinter dem für alle verbindlichen Regelwerk abtauchen, meine Rolle ist, mich brav dran zu halten, nicht drüber nachzudenken. Eine andere, klügere Instanz hat bereits entschieden, was gut/böse, richtig/falsch ist.
Bei ethischen Prinzipien bin ich im Konkreten freier, da ich ja selbst gestalten und abwägen muss, aber als Subjekt vor mir, meinem Gewissen und der Gesellschaft verantwortlich. Nun muss ich entscheiden, was richtig und gut ist. 'Das Spiel des Gebens und Nehmens/Verlangens von Gründen' hört ja nicht auf, wenn andere weg sind, sondern Freuds zentrale Erkenntnis war, dass wir es auch selbst weiter spielen und von unserer Urheberschaft überzeugt sind, die wie entsprechend beteuern und rechtfertigen (sogar dann, wenn wir nicht die Urheber sind), die berühmten Rationalisierungen.
„Ich halte die Einführung von "komplementärem Denken" zumindest für einen redundanten Begriff, der sich im Rahmen kritischen Denkens im Perspektivwechsel findet.“
Ich kann damit auch nicht so viel anfangen, vor allem würde ich keinen Fetisch draus machen. Es gibt Fragen, die einfache Ja/Nein Antworten verlangen, daran ist nichts verwerflich, in anderen Fällen liegen die Dinge anders und sind komplexer, aber ich denke, darauf werden wir uns mit Insel-Banker einigen können.(?)
Starr zur Dynmaik verpflichtet zu sein, das kann es auch nicht sein, aber wechselseitige Inspirationen sind zu begrüßen, wenngleich manchmal in letzter Konsequenz irreduzibel.
Schöner Überblick zu den unterschieden und Gemeinsamkeiten hier.
Wobei ich erheiternd daraus folgendes zitiere: "Die vorgetragenen Begriffsdefinitionen vermitteln (nur) die vorrangigen Verwendungsweisen von "Moral und Ethik" im deutschen, akademischen Sprachgebrauch. Man bringt aber, so ein dem Philosophen Arthur Schopenhauer zugesprochenes Bonmot, zwei Philosophen eher dazu, gemeinsam die gleiche Zahnbürste zu benutzen, als die gleichen Begrifflichkeiten. Dementsprechend haben sich unter verschiedenen Philosophen und philosophischen Schulen auch noch ganz andere Begriffsverständnisse der Worte "Moral" und "Ethik" evolviert, als das hier vorgestellte. Namentlich und exemplarisch sei hier Diskursethik genannt."
Das Ethik die Wissenschaft von der Moral ist, ist mindestens unglücklich formuliert.
Richtig ist, dass der Gebrauch von Ethik/Moral nicht immer starr und so (auch nicht in der hierarchischen Abfolge) gewichtet ist.
Die Rede über Moral wird gewöhnlich Metamoral genannt, die über die Ethik Metaethik.
Man kann Moral, Metamoral, Ethik und Metaethik gewöhnlich gut unterscheiden. Die Frage ob Ethikkommissionen wichtig oder hinderlich usw. oder nur die Forschung behindern wäre eine metaehtische Frage, die Frage oder die 10 Gebote heute noch zeitgemäß sind, wäre metamoralisch.
"Das Ethik die Wissenschaft von ..."
Dass Ethik die Wissenschaft von ...
Und die anderen Fehler davor bitte, wie gewohnt, auch im Geiste korrigieren, danke.
thx
Zustimmung.
Scholz hat verdienstvollerweise das komplexe Problem von Individuum und Gemeinschaft angesprochen. Freitag, dieser Ritter von der traurigen Gestalt für das Einfache, möchte gleich das Denken abschaffen, weil es sich in seinen Ohren dissonant und ziellos anhört. Mag sein, daß hier zu viel geplappert wird. Dann sollte man aber nicht das Denken einstellen, sondern konzentrieren. Ich greife hier das Phänomen der Komplementarität auf.
Man kann von sich ausschließender Komplementarität reden, gemeint ist üblicherweise jedoch eine verknüpfte Komplementarität, wie die zwei Seiten eines Blatts Papier. Vorder- und Rückseite (die konventionell bestimmt sind) sind bei einem planen Stück nie gleichzeitig zu sehen, aber es gibt sie immer beide. Daher hat das Möbiusband so eine Faszination, weil es dieser Logik zu widersprechen scheint: nur Oberfläche, keine Unterseite (oder umgekehrt). Der Komplexität entgegengesetzt ist die Einfachheit, der Begriff der Dimension bzw der linearen Unabhängigkeit. Damit wird die Komplexität auf den Raum (zB Vektorraum) verlagert.
Sprache widmet sich ganz fundamental dieser Problematik. Das Denken legt einen Maßstab an die Welt an, und da könnte man von den Denkalternativen des analogen und des digitalen Denkens reden. Sie stehen mit dem vorgenannten des Komplexen und des Einfachen sowie des Vielfältigen und des Singulären in engem Zusammenhang. Ich verstehe Sichtweise und Intention von Insel-Banker durchaus und die Kritik (die ich sogar teile) an der Einseitigkeit unseres aristotelischen Denkens, die unserem mit der technologischen Zivilisation verbundenen Positivismus geschuldet ist, aber ich muß dennoch widersprechen: Beide Sichtweisen, die synthetische und die aristotelische, haben ihre Berechtigung, sind selbst komplementär. Ohne die aristotelisch-analytische ist die komplex-integrierende überhaupt nicht formulierbar. Und auch im Aristotelischen gibt es nicht nur – logisch – das tertium non datur, sondern das quantitative Kontinuum. Ich möchte hier noch die alternative Methodik für das in der technischen Zivilisation vernachlässigte synthetische Denken benennen, es ist die Dialektik.
Das muß als kurzer Überblick genügen, denn ich kann hier keine Erkenntnistheorie vorstellen und das wäre auch unangemessen. Aber ich möchte das Gesagte auf die vorliegende Problematik anwenden. Egoismus und Altruismus kann man als linear unabhängige Motivationen des Handelns betrachten. Als Leben, als individueller Organismus muß der Mensch wie jedes Tier selbstbezüglich handeln, egozentrisch und egoistisch. Leben ohne Egoismus geht nicht. Gleichzeitig bedeutet das sexuell organisierte Leben immer die Realität einer überindividuellen Perspektive. Und je höher strukturiert die Lebensform, desto abhängiger ist sie von der sozialen Interdependenz. Die individuelle Lebensfähigkeit ist abhängig von der kollektiven, also vom Altruismus. Das Handeln kann nur egoistisch, nur altruistisch oder beides, also komplex sein. Mit der Höherentwicklung im Sinne von größerer Interdependenz wächst die Notwendigkeit zur Komplexität.
Ich bevorzuge die Terminologie einer bestimmten philosophischen Tradition, die unter Ethik die Beschäftigung mit einem Maßstab des „Guten“ versteht, also der Frage nachgeht, was man sinnvollerweise als „gut“ bezeichnen kann; unter Moral ein System von Handlungsobligationen, ein Sollen. Moral ist die Verpflichtung unter eine Norm, die unzureichend begründet und nicht auf Konsistenz geprüft ist, Ethik ist sich der Zirkularität seiner Begründungen bewußt und kann nur zur Selbstverpflichtung führen.
„Ich halte die Einführung von "komplementärem Denken" zumindest für einen redundanten Begriff, der sich im Rahmen kritischen Denkens im Perspektivwechsel findet. … Man kann den Alltag begrifflich auch unnötig belasten.“
Auch ich möchte „den Alltag begrifflich“ nicht unnötig belasten. Aber manchmal lässt sich das nicht vermeiden, wenn man etwas grundsätzlich Anderes markieren will.
Im Alltag pendeln wir (meist unbewusst) zwischen verschiedenen „Formen“ des Denkens hin und her.
Anmerkung: Das klassische „Barbier-Beispiel“ ist ein Paradebeispiel dafür. Nur kaum jemand bemerkt das, weshalb die Auflösung wohl bis heute im Verborgenen bleibt. Entweder ich behandele die Problematik rein nach der Entweder-oder-Logik, dann kann der Barbier nur eines sein: Mann oder Barbier. Nicht aber beides, was dann durch das finale Entweder-oder-Denken zu den bekannten Problemen führt. Betrachte ich das Ganze nach der komplementären Logik, dann vereint der Mann problemlos beides in sich, was die künstlich erzeugten Gegensätze erst gar nicht aufkommen lässt.
Das worüber ich spreche, ist dem gesunden Menschenverstand natürlich altbekannt. Sie führen die Begriffe „Perspektivwechsel“ und „Überlagerungszustand“ an, denen ich sofort zustimmen kann. Und dennoch brauchen wir nach meiner Überzeugung einen neuen Begriff, der darauf hinweist, dass diese Denkweise eben nicht länger auf den aristotelischen Grundaxiomen beruht. Zum Beispiel hat der Satz des Ausgeschlossenen Dritten (zumindest in diesem Kontext) seinen alles bestimmenden Einfluss verloren.
Anmerkung: Ich erkenne darin ein Analogon zum dringend benötigten Systemwechsel bezüglich des Wirtschaftssystems. Wir brauchen ein klügeres (umfassenderes) Grundaxiom, was per Definition dann den Systemwechsel bewirkt. Dennoch können etliche bekannte Elemente wie z. B. Privateigentum und Märkte (zwar unter klügeren Rahmenbedingungen und mit neuer Ausrichtung) überleben (s. o.). Eine Neubezeichnung (ich habe dafür den Arbeitsbegriff der Kooperationswirtschaft gewählt) ist aufgrund der Andersartigkeit des logischen Systems trotz bekannter Faktoren unerlässlich.
Der sperrige Begriff des komplementären Denkens stellt für mich einen Arbeitsbegriff dar, den ich hier benutzt habe, um mir Erklärungen sparen zu können, da bereits an früherer Stelle ein Austausch über die entsprechenden Inhalte stattgefunden hat. Der Begriff, den ich inzwischen normalerweise benutze, ist „Globale Intelligenz“, weil dies auch die enorme Wichtigkeit dieser Denkweise in interkulturellen Zusammenhängen deutlich macht.
Im Grunde genommen spreche ich über nichts anderes, als über den gesunden Menschenverstand, dem ich endlich seine angemessene Geltung zu verschaffen möchte. Da das in jedweder theoretischen (in der Regel nach Definitionen lechzenden) Auseinandersetzung natürlich so nicht reicht, müssen die entsprechenden Inhalte beschrieben und benannt werden. Nichts anderes tue ich.
„Ich kann damit auch nicht so viel anfangen, vor allem würde ich keinen Fetisch draus machen. Es gibt Fragen, die einfache Ja/Nein Antworten verlangen, daran ist nichts verwerflich, in anderen Fällen liegen die Dinge anders und sind komplexer, aber ich denke, darauf werden wir uns mit Insel-Banker einigen können.(?)“
Ja, akzeptiert!
Mir geht es wirklich nicht darum, aus dem komplementären Denken einen Fetisch zu machen! Außerdem liegt es mir fern, anderen damit auf den Geist zu gehen.
Aber – „wat mutt dat mutt“ (so eine norddeutsche Weisheit). Im obigen Zusammenhang mit Egoismus und Altruismus und der Differenzierung von Altruismus musste ich darauf hinweisen, weil es sonst gerade bei tiefer gehenden Betrachtungen recht missverständlich werden kann, wenn zum Beispiel (bewusst oder unbewusst) das Eine gegen das Andere ausgespielt wird. Will man konstruktiv weiterkommen, ohne die anderslautende Sicht des Gegenübers in irgendeiner Form zu vernachlässigen, dann komme ich ohne diesen für mich sehr wichtigen Hinweis nicht aus.
Offensichtlich komme ich genau so wenig zu meinen Sachen, wie Sie zurück ins Moor kommen (oder hatte ich Sie da falsch verstanden?).
„Beide Sichtweisen, die synthetische und die aristotelische, haben ihre Berechtigung, sind selbst komplementär.“
Ja, akzeptiert! Natürlich gibt es Zusammenhänge, in denen die aristotelische Logik unverzichtbar ist.
Anmerkung: Vor vielen Jahren war ich mit Familienangehörigen und mehreren auch kleinen Kindern im Phantasialand, wo wir eines dieser Boote für ca. 20 Personen benutzen. Ein paar fremde Jugendliche machten sich einen Spaß und lehnten sich trotz „Ermahnung“ über eine der Seiten, so dass das Boot in gefährliche Schieflage geriet. Als spontane Gegenreaktion lehnte ich mich mit all meinem Gewicht (manchmal ist es sogar hilfreich übergewichtig zu sein) über die andere Seite, was sofort Entspannung brachte. Dann aber verpasste ich (für Sekunden) den richtigen Augenblick, damit wieder sofort aufzuhören, als die Jugendlichen damit aufhörten. So neigte sich das Boot für Augenblicke gefährlich in meine Richtung.
Ich betone die Notwendigkeit für komplementäres Denken, um Aufmerksamkeit und Gegengewicht zu schaffen, was natürlich auch wiederum zu einseitig sein kann. Da haben Sie Recht.
Schön, darauf können wir weiter aufbauen, das Problem ist, dass eine Fusion (auch eine pragmatische; mal dies, mal das) ja ihre Rechtfertigungen braucht, wenn man kein Ideologe sein sein oder sich als jemanden sieht, der/die das eben einfach so weiß, was regelmäßig schief geht.
Guter Wille ich schon gut, aber dieser und auch der gesunde Menschenverstand, sind keine Selbstläufer. Auf die Notwendigkeit zur Begründung einfach zu pfeifen, wird schnell totalitär. Damit meine ich nicht Sie, sondern die Fraktion, Ärmel hoch und los, wird schon werden.
Ja!
Mein persönliches Fazit
Irgendwann tief in der Nacht habe ich mir noch einmal viele der Kommentare in diesem Thread durchgelesen und bin im Nachhinein davon angetan, welch inhaltlich interessante Wende die Kommentare genommen haben. Die obige Aussage von Nil spiegelt auch meine Wahrnehmung wieder. Es ist wohl für alle Beteiligten eine Bereicherung und damit horizonterweiternd, wenn sich auch nur „eine Handvoll“ von Kommentatoren im Sinne der Erkenntnisgewinnung mit Besonnenheit austauschen, das Gegenüber zu verstehen versuchen, mit kritischer Offenheit aufeinander eingehen und ergänzend oder vielleicht sogar auch korrigierend eingreifen. Die unterschiedlichen Perspektiven regen zum Nachdenken und zum Verwerfen oder zur „Feinjustierung“ der eigenen Standpunkte an.
Sehr hilfreich dabei war, dass der Dialog nicht nach ein oder zwei Kommentaren im Sand verlief und dass mögliche „Störfeuer“ Dritter keine unangemessene Beachtung fanden. Das für mich Erstaunliche war, dass am Ende tatsächlich alleinig der ernsthafte Austausch übrig blieb. Das macht Mut und weist vermutlich die Richtung.
Vielen Dank an alle Beteiligten dafür!
s.o. "Mein persönliches Fazit"
Ja, das war mir auch ein Lesevergnügen, diesen friedvollen Erkenntnisgewinn beizuwohnen. Das zeugt von einer tiefergehenden intersubjektiven Intelligens, eine hohe hermeneutische Kunst, den Gesprächpartner zu versuchen, wohlwollend, so zuverstehen, wie er, das was er gesagt hat, gemeint haben könnte, ohne sich Selbst zu verbiegen und ohne den Anderen zu verteufeln, und dann auch zu respektieren, auch wenn man nicht immer einer Ansicht sein sollte.
Sehr wohltuend......
Ich habe es jetzt verstanden, warum es keine Transformation in der Gesellschaft, in seiner Baustelle Kultur geben wird und wir lieber Klimagerechter als Schicksalsillusion der Zeit ein Korsett für den jetzigen Kulturkapitalismus zu schneidern und im Umgang mit dieser Kulturauffassung widersprüchliche Lösungen als Rezepte erarbeiten wollen.
Bei der Transformation müsste ewas sterben, es würden Traditionen, wie Gewohnheiten, Tabus, Glaubensorientierungen, Zielsetzungen und vieles mehr sterben und käme einen Vatermord gleich. Das schafft nur ein Krieg, um durch ein erzeugtes Trauma die Transformation in eine andere Kultur einleiten zu können. Leider wird man das Alte wieder aufbauen wollen.
Ne, soweit sind wir nicht im Bewusstsein, dass wir das ohne kapitalistische Züge ausüben wollen und dann uns lieber für ein arbeiten und dienen in der jetzigen Kultusauffasssung einsetzen werden, dass dies doch bitte unser Korsett der schicksalshaften Illusion von einer Transformation mit gleichbleibenden Wohlstand, bitte unsere Phantasien weiter bedienen soll.
Oh, Freud, die Verweigerung zu einem Kulturfortschritt ist weitaus größer, statt die Angst der anstehenden Selbsttötung im und durch den jetzigen Kulturmodus.
Upps ich habe verloren, denn all meine Ideen wollen den kulturellen Vatermord begehen und das dienen erlebt seine Renaissance.
Am End bleibt die Frage: Oh Aua Hirn. Was mach ich mit meinen Fähigkeiten, da ja nicht mal der Kunstbereich Veränderungen will?
An Euch klebt die Illusion und an mir die Ironie der schicksalshaften Zeit.
Upps, ich habe vergessen, mir mein Sci Fi Hackfleisch zum kochen zu kaufen.
„Es ist wohl für alle Beteiligten eine Bereicherung und damit horizonterweiternd, wenn sich auch nur „eine Handvoll“ von Kommentatoren im Sinne der Erkenntnisgewinnung mit Besonnenheit austauschen, das Gegenüber zu verstehen versuchen, mit kritischer Offenheit aufeinander eingehen und ergänzend oder vielleicht sogar auch korrigierend eingreifen. Die unterschiedlichen Perspektiven regen zum Nachdenken und zum Verwerfen oder zur „Feinjustierung“ der eigenen Standpunkte an.
Sehr hilfreich dabei war, dass der Dialog nicht nach ein oder zwei Kommentaren im Sand verlief und dass mögliche „Störfeuer“ Dritter keine unangemessene Beachtung fanden.“
Mir ist schon klar, was Sie meinen und was Sie ärgert, aber etwas anders betrachtet kann man es vielleicht auch verstehen, dass jemand der/die nicht kann, eben nicht kann. Es gibt da nicht den einen Grund, aber so schön ich den Satz finde, dass Menschensein über „das Spiel des Gebens und Verlangens von Gründen“(Selllars) definiert ist, so richtig ist es auch, dass diese Gründe längst nicht bei allen Argumente im klassischen Sinne sind, sondern oft genug Klischees und Stereotype, die man dann bei sich nicht, aber um so klarer beim anderen erkennt.
Darüber kann man sich maßlos ärgern, oder es erst mal akzeptieren. Ich akzeptiere es, finde es aber gleichzeitig spannend, zu verstehen, warum das eigentlich so ist. Ultrakurz gesagt, will vermutlich jeder zunächst seine Sicht der Dinge bestätigt wissen. Von den eigenen Interpretationen abweichende Ereignisse, Deutungen usw. sind nie schön, immer irritierend und herausfordernd und mache reagieren darauf aggressiv, manche oberlehrerhaft, andere mit paranoider Erbsenzählerei, manche geben notorisch den Punk usw.
Eine numerisch weitaus kleinere, aber charakterlich und intellektuell reifere Fraktion hat gelernt, dass Kritik (die nicht exzessiv, ad hominem usw. ist) keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung ist. Natürlich meint man auch hier gerne, sofern man sich über seine 'geistigen Fähigkeiten' definiert, man gehöre zu denen, die Kritik lieben und souverän mit ihr umgehen können, im Diskurs sieht man dann, wie es sich damit verhält.
Der Rest ist pragmatischer Natur. Wenn man genügend konstruktive Kritik erfährt oder eigene Impulse setzen kann, dann ist das für einige ein positives Gefühl, auch wenn sie – was Ideologen und Selbstdarsteller sich nicht vorstellen können – dabei keine Agenda verfolgen.
Aber gleich und gleiche gesellt sich gern und erkennt einander, so dass man am Ende erkennt, was vom anderen zu halten ist. Mir fällt es leicht, zu Leuten, die nachhaltig nicht diskutieren wollen, nach einigen Versuchen den Kontakt einzustellen, in aller Regel gebe ich jedem eine zweite Chance, aber keine dritte. Ich sehe das eher kühl, weil niemand etwas davon hat, sehe aber, dass für viele diejenigen, die sehr ungehemmt auftreten oft besonders herausfordernd wirken, ich finde das dann eher wieder als Phänomen interessant, die Position dahinter interessiert mich nicht und ich habe kein Interesse, diese Mitmenschen zu bekehren, zu besänftigen oder niederzuringen.
Dass es Sie beglückt, das Gefühl zu erleben, dass ein Diskussion auch mal nicht entarten kann, ist für mich sehr nachvollziehbar, irgendwie ist es auch traurig, weil es ja der Regelfall sein sollte oder könnte. Aber es gibt eben auch Dummheit, Eitelkeiten, Blender, Selbstüberschätzung, Ideologen und Menschen, die einfach schwer einen an der Waffel haben,
Naturgemäß hat jeder seine Interessenschwerpunkte, über die er lieber redet, als über anderes, für mich ist das vor allem die sich überlappende Mischung aus Philosophie, Psychologie und Spiritualität/Mystik, zu ungefähr gleichen Anteilen. Politik interessiert mich nun mal nicht, die gesellschaftlichen Implikationen der obigen Themen sehr und mal gelingt es ganz schön im Freitag darüber zu reden, mal ist alles ganz aufgeregt und fürchterlich, dann schreibe ich eben woanders weiter, bin aber durch interessante Beiträge und Diskussionen, wieder aus dem Moor zu holen. Leider geht es vielen, die ich als Autoren sehr schätze ähnlich, man liest sie nicht mehr. Gerade auch die randständigen Themen, in denen nicht das große Rad gedreht wird, finde ich super, die Charlie Schulze, Janto Ban/Fritz Fischer behandelt haben, ich mag Michael Jägers Gedanken und es gibt immer wieder Highlights, die natürlich selten sind, aber an guten Tagen kann das sehr bereichernd sein.
Die Zahl derer, die aber etwas begriffen haben, wird größer, das finde ich erfreulich, es sind jene, die bleiben und die Idee weiter tragen und sei es erst mal nur die, sich mehr für Argumente als Getöse zu interessieren.
Die Zahl derer, die aber etwas begriffen haben, wird größer, das finde ich erfreulich, es sind jene, die GEHEN und die Idee weiter tragen und sei es erst mal nur die, sich mehr für Argumente als Getöse zu interessieren.
Im Übrigen teile ich Ihre Meinung: das Forum ist zunehmend den Leichen und ihrer Verwesung vorbehalten.
Sektierer und Schwatzbasen bringen die Clickbaits unter Beiträgen, deren Inhalt völlig egal ist, weil Sie immer und überall das gleiche Gelaber auspacken und sich nicht drum kümmern, welche Themen und ob der Autor irgend etwas zur Diskussion gestellt hat.
Deshalb reicht es, wenn man ab und zu zum Kacken herkommt.