Dieses schreckliche Warten

Iraker im Exil Sie glauben an ihre Rückkehr in ein eigenes, kein fremdes Land
Exklusiv für Abonnent:innen

Was sollen wir sagen? Täglich rufen Zeitungen und Sender hier an, jahrelang wollten sie nichts von uns wissen, haben nichts gefragt, haben uns vergessen. Jetzt plötzlich rennen sie uns die Tür ein.« Susan Ahmed, die Vorsitzende des Irakischen Kulturvereins in Berlin, zeigt jedoch mit einer Geste, dass sie trotz dieser Einleitung bereit zu Auskünften ist. »Nur, was können wir jetzt sagen? Wir haben Angst. Wir ertragen es kaum noch, wir sind schon verrückt geworden!«

Mit einem Beispiel versucht sie, sich zu erklären: »Meine Nichte in Bagdad ist im sechsten Monat schwanger. Es könnte sein, dass sie ihr Baby bekommt, wenn - wenn die Bomben - .« Sie will es gar nicht ganz aussprechen. »Es gibt wenig Medikamente und medizinisch