Diesseits von Afrika

Handel Wer verdient an Altkleiderspenden aus Mitteleuropa? In Berlin warf unser Autor seine Jacke in einen Container – samt Peilsender
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2018
Diesseits von Afrika

Illustration: Christoph Kleinstück für der Freitag

Wer heute eine Hose kauft, kann davon ausgehen, dass sie eine lange Reise hinter sich hat: von den Ländern, in denen die Rohstoffe produziert, zu jenen, in denen sie verarbeitet, zusammengenäht und schließlich verkauft wurden. Aber auch nachdem wir sie getragen haben und nichts mehr mit unserer Kleider anfangen können, geht ihre Zirkulation weiter. Altkleider, gespendet, gesammelt und weitergekauft, reisen ein weiteres Mal um den Globus. Es ist das Geschäft mit der Hilfe. Und das der Zerstörung lokaler Märkte.

Eine olivgrüne Lederjacke, Größe 48. In den 1990ern das letzte Mal getragen – speckig, aber gut in Schuss. Nun muss sie gehen. Ein Peilsender gleitet in die linke Innentasche, eine Handnaht versteckt den kleinen Funkspion. Zusamm