Diktatur der Demokraten

Serbien Zwei Jahre nach der Auslieferung Slobodan Milosevics an Den Haag ist das Land auf dem Weg zum Polizeistaat
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Wie tief die gegenwärtige serbische Regierung in einem Sumpf aus Verbrechen und Gewalt watet, zeigen die jüngsten Nachrichten aus Belgrad. Hätte sich irgend etwas Vergleichbares unter dem früheren Präsidenten Milosevic ereignet, würden die NATO und andere Verteidiger der Menschenrechte von einem bolschewistischen Putsch sprechen. Aber seit der Oberschurke am 28. Juni 2001 nach Den Haag ausgeliefert wurde, ist Serbien zur Terra Incognita der Neuen Weltordnung geworden - es sei denn, es wird gerade einmal ein leibhaftiger Ministerpräsident ermordet. Auf diese Weise schaffte es Zoran Djindjic nach seinem Tod am 11. März wenigstens für zwei Tage auf die Titelseiten westlicher Tageszeitungen.

Um die Dimensionen der Entwicklung verstehen zu können