Diskurs als Albtraum

Im Kino Richard Linklaters "Waking life" gibt "realen" Film als Zeichentrick aus und lässt tausend Philosophien blühen
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Als Richard Linklaters Debütfilm Slackers 1992 in Deutschland in die Kinos kam, avancierte er in Studentenkreisen schnell zum Identifikationsfilm. Der Film machte zum Kult, was nach den Maßregeln der gerade zu Ende gegangenen achtziger Jahre eigentlich als Versagen gewertet werden musste: das stilvolle Rumhängen, das pointenversessene Palavern, das assoziative Passierenlassen. Slackers wurde zur nachträglichen Rechtfertigung eines Lebensstils, den man aus anderen Gründen ohnehin bereits pflegte. Man fühlte sich animiert, die Unübersichtlichkeit im eigenen Kopf zumindest für eine gewisse Zeit als Auszeichnung zu begreifen. Erinnert sich noch jemand an die Generation X? Man könnte geradezu wehmütig werden. Kaum jemand fuhr Golf, und alle lieb