Diskussion nach der "Serum-Methode"

Gentechnologie Therese Neuer-Miebach über die Verengung molekularbiologischer Forschung, die Fragwürdigkeit gentechnisch hochgezüchteter Medizin und die Aufgaben des Ethik-Rats
Exklusiv für Abonnent:innen

FREITAG: Es wird in der Debatte über Präimplantations-Diagnostik (PID) fast ausschließlich aus der Perspektive des "Endverbrauchers" diskutiert. Wie konnte es zu dieser thematischen Verengung kommen?

Therese Neuer-Miebach: Wir haben das Thema PID vor Jahren diskutiert, als die ersten Forscher daran gehen wollten, sie in Deutschland genehmigen zu lassen. Veröffentlichte Argumentationen für eine Genehmigung bezogen sich auf Einzelfälle, in denen ein Paar, das Kinder mit Mukoviszidose verloren hatte, ein nicht geschädigtes Kind bekommen wollte. Das ist eine nachvollziehbare Fragestellung. Die Befürworter haben dieses Argument genutzt, um in Deutschland Stimmung zu schaffen für eine Zulässigkeit der PID, die nach dem Embryonenschutzgesetz verbot