Distanz, weitermachen

Geschlossene Gesellschaft Im Theater Naumburg keimt mitten im existenzialistischen Pessimismus Hoffnung auf
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2020

Eist eine Hölle light. Hier sieht sie aus wie ein Arrangement von Ikea: ein weißer Plastik-Barhocker, ein zum Sofa entfaltbares, schwarzes Sitzpolster und als Blickfang ein Rokoko-Sessel. Das ist der Ort, den sich der Journalist und Literat Garcin, die Postangestellte Inès und die in einer Zweckehe gut situierte Estelle für die Ewigkeit teilen werden.

Das Stadttheater Naumburg eröffnete die neue Spielzeit mit dem Stück Geschlossene Gesellschaft von Jean-Paul Sartre. Ein Klassiker des Existenzialismus, in dem Sartre zeigt, wie die aus Freiheit geborenen Wünsche des einen am auf Freiheit gegründeten Handeln des anderen zerschellen. Und auch wenn das Stück schon 1944 erstaufgeführt wurde, geht es den heutigen Zuschauer an, nicht nur des beziehu