Distelköpfende Knaben

KRÄNKUNGSBEREIT Der Briefwechsel zwischen Ernst Jünger und Carl Schmitt
Exklusiv für Abonnent:innen

Ernst Jünger und Carl Schmitt - das klingt nach Max und Moritz im 20. Jahrhundert. Obwohl richtige Bösewichte, um populär zu werden, nicht allzu lange leben sollten, haben die beiden sich erfolgreich Mühe gegeben, möglichst alt zu werden. Als Schmitt 1985 starb, fehlten ihm am Jahrhundert die zwei, drei Jahre, die Ernst Jünger es darüber schaffte, ehe auch er 1998 demobilisiert wurde.

Wer sich aus ihrem 900 Seiten starken Briefwechsel ein Füllhorn von Fiesigkeit und Tücke erhofft, wird arg enttäuscht. Ungefähr die Hälfte davon ist ohnehin Kommentar. Und die andere besteht mehr aus Formeln der Höflichkeit und wechselseitigen Aufmerksam- und Artigkeiten als aus Verabredungen zu Helden- oder Enthüllung von Straftaten. Ohne Z