Do you versteh me?

Deutsch Der Siegeszug der englischen Sprache ist unaufhaltsam. Der Mediävist Karl-Heinz Göttert freut sich darüber
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2013
Aufklärer prangerten schon im 18. Jahrhundert die „unvernünftige Affenliebe zum Vaterlande“ an.
Aufklärer prangerten schon im 18. Jahrhundert die „unvernünftige Affenliebe zum Vaterlande“ an.

Foto: Imagebroker/Imago

Die Vorstellung, dass Nationalsprachen homogen sind, ist eine Illusion. Die Sprachkritik der Moderne hat sie längst widerlegt. Der deutsch-jüdische Philosoph Fritz Mauthner prägte in seinem 1910/11 erschienenen „Wörterbuch der Philosophie“ die Metapher der „wandernden Worte“, um den gleichsam herrenlosen Charakter der Begriffe, Bilder und Wendungen zu beschreiben, die Angehörige einer Nation als ihren genuinen Sprachschatz auffassen. Nicht die einem Volk entspringende Schöpfung, sondern „Entlehnung und Nachahmung“ sei in Wahrheit das Bewegungsgesetz der Sprachgeschichte.

Heute, da die Hybridität der Sprachen im Zeichen des Multikulturalismus in den westlichen Staaten selbst zur Leitideologie geworden ist, erscheint Mauth