Drei Sekunden für den Comandante

Venezuela Nach dem Tod von Hugo Chávez am 5. März löst sich langsam die Schockstarre, in die das Land geraten war. Nun beginnt der Wahlkampf um das Amt des Präsidenten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2013
Fast verehrt wie ein Heiliger: Hugo Chávez
Fast verehrt wie ein Heiliger: Hugo Chávez

Foto: Ronald de Hommel

Noch ist er nicht angekommen, noch liegt er in Fuerte Tiuna aufgebahrt, in der riesigen Militärakademie im Südwesten von Caracas. Zehntausende, Hunderttausende Venezolaner verabschieden sich noch immer von ihm: Hugo Chávez, Held der Armen, Hassfigur der Reichen, Integrator für ein selbstbewusstes Lateinamerika. Der Lehrersohn ist in diesen Tagen dabei, sich für seine Anhänger in einen Mythos, vielleicht sogar in einen Heiligen zu verwandeln. „Chávez el nuevo Cristo“ ist an Hauswänden in Caracas zu lesen, „Chávez, der neue Christus.“ Der Chávismo wird langsam zu einer Art Religion, unanfechtbar, kaum kritikwürdig.

Nein, noch hat Hugo Chávez hier seine vorläufig letzte Ruhestätte nicht gefunden, hier