Dreister Unsinn

Kulturpolitik Lobbyisten, die hartnäckig leugnen Lobbyisten zu sein, sind naiv oder heucheln
Exklusiv für Abonnent:innen

Natürlich hat Sabine Kebir Recht, wenn sie in ihrem Artikel Dreister Rückzug (Freitag 23/2004) die Vernachlässigung soziokultureller Strukturen durch die öffentliche Kulturpolitik beklagt. Das Sterben von Bibliotheken und Jugendzentren ist keine Fiktion, sondern bittere Realität. Dieser Niedergang ist auch eine Folge finanzieller Nöte. Aber nicht nur. Ineffektive Strukturen tragen ihren Teil dazu bei und werden hartnäckig verteidigt; oft wider besseren Wissens, aus bornierten partei- oder lokalpolitischen Gründen.

Umso ärgerlicher ist eine Geisteshaltung, die sich gar nicht erst der Mühe unterzieht, beim gedanklichen Sprung von der allgemein-theoretischen Betrachtung zum praktischen Beispiel vor der Haustür nach der tatsächlichen R