Duce-Spätlese, Jahrgang 31

Genua und der Rechtsstaat Die Verhaftungen während des G 8-Gipfels beruhten auf Verordnungen der Ära Mussolini - für eine Untersuchung der Vorgänge durch das Europaparlament fehlten in Straßburg sieben Stimmen
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Nach den Terroranschlägen vom 11. September fällt es schwer, die Ereignisse von Genua nachvollziebar zu rekapitulieren. Alle Forderungen der in Genua verletzten und drangsalierten Demonstranten nach Aufklärung der Vorfälle durch eine internationale Untersuchungskommission oder einen Parlamentsausschuss sind längst vom Tisch gewischt. Auch im Europäischen Parlament scheiterte im September der Antrag, die zahlreichen Grund- und Menschenrechtsverletzungen, die in Genua von italienischen Polizeikräften begangen wurden, untersuchen zu lassen - es fehlten ganze sieben Stimmen.

Während der Proteste gegen den G 8-Gipfel waren über 300 Menschen festgenommen worden - gegen 220 von ihnen wurde Untersuchungshaft angeordnet, so die Antwort der Bundesregierung