Dunkle Donau damals

Literatur Clemens Meyers „Nacht im Bioskop“ versucht über 90 Seiten, ein früh erzähltes entsetzliches Ende abzuwenden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2020

Seit Clemens Meyer 2006 seinen Roman Als wir träumten veröffentlichte, gilt er als einer der Helden der ostdeutschen Nachwende-Literatur . Mit hohem Grad an Authentizität, wird versichert. Und dann die Szene geschildert, wie er sich mit Bier aus der hochgereckten Flasche das Jackett bekleckert hat, als er zum Gewinner des Leipziger Buchpreises ausgerufen wurde. Mein Gott, die Szene liegt zwölf Jahre zurück. So wahr sie ist, gibt sie ein falsches Bild. Meyer ist ein aus der Welt großer Literatur und Mythen schöpfender, zutiefst formbewusster Schriftsteller. Man kann es an seiner gerade erschienenen Erzählung Nacht im Bioskop erneut feststellen. Verlegt ist sie bei Faber & Faber in Leipzig. Dieser Umstand mag den Gedanken bestätigen, dass es s