Durch das Gitter der Burka

Kriegsfotografie Zwei Ausstellungen würdigen das Werk der Fotografin Anja Niedringhaus – und ihren Blick ins Abseits der Schlachtfelder
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2019

Es gibt eine Anekdote über Anja Niedringhaus: Jedes Jahr fotografierte sie in Wimbledon. Gefragt, ob sie auch bei den French Open gewesen sei, antwortete sie einmal: „Da war ich in Afghanistan.“ Worauf ihr Gegenüber erwidert habe, er habe gar nicht gewusst, dass man in Afghanistan auch Tennis spiele.

Im April 2014 ist sie wieder in Afghanistan, um mit ihrer Kollegin, der Kanadierin Kathy Gannon, über die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen zu berichten. Die beiden befinden sich in einem Konvoi, der Stimmzettel in die Wahllokale bringen soll. An einem Polizeistützpunkt eröffnet ein Uniformierter aus einer Kalaschnikow das Feuer. Niedringhaus stirbt, Gannon überlebt schwerverletzt. Der Mörder wollte sich für den Tod von Familienangeh&