Durch die wilde Arktis

Handel Russland investiert Milliarden in die Belebung der Nordostpassage. Eine finnische Stadt wittert daher ihre Chance, Verkehrsknotenpunkt am Polarkreis zu werden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2017

Timo Rautajoki leitet die nördlichste Handelskammer der EU. Sein Büro im Zentrum der finnischen Kleinstadt Rovaniemi liegt 700 Kilometer südlich des Nordkaps, 800 Kilometer nördlich der Hauptstadt Helsinki und mehr als 2.500 Kilometer von Brüssel entfernt. Dass er weitab vom Schuss ist, stört den Anfang 60-Jährigen wenig. Er liebt die Kälte und die schier endlose Wildnis der Arktis. Trotzdem fühlt sich Rautajoki im Stich gelassen. Denn weder die finnische Regierung noch die Europäische Kommission wollen ihm zuhören. Seit 20 Jahren kämpft der Finne für den Traum einer arktischen Eisenbahnstrecke, die Europa mit der Barentssee und einer Handelsroute nach Asien, der berühmten Nordostpassage, verbinden soll.

„Die EU mac