Dystopie

A–Z Die Zukunft zu denken, das heißt auch immer, das Ende zu denken. Von Arno Schmidts Atomkrieg bis zu Zombies auf dem Smartphone: das Lexikon der Apokalypse
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 52/2015

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Atomkrieg Literarische Dystopien, die vor zerstörerischen Nuklearkräften warnen, hatten ab den 1950ern Konjunktur. Arno Schmidt verfasste gleich drei von ihnen. Schwarze Spiegel liefert eine Art Robinsonade im Celler Umland. Als „Solipsist in der Heide“ überlebt der misanthropische Antiheld Bücher lesend in der Wildnis. Später lässt Schmidt eine Gelehrtenrepublik (➝ Utopia) als stählerne Insel auf dem Pazifik schwimmen und schickt in Kaff auch Mare Crisium schließlich ein paar Überlebende auf den Mond.

Schmidts Zeitgenossen teilten die Furcht vor blinder Fortschrittsgläubigkeit und entfesselter Technologie, war die Angst vorm Atomkrieg während der Blockkonfrontation doch real. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs fung