Ehrgeiz am falschen Ort

Bonzenbahn oder Bürgerbahn Teure Großprojekte wie "Stuttgart 21" verhindern die dringend notwendige Sanierung von Bahnhöfen und Strecken
Exklusiv für Abonnent:innen

Der deutsche Bahnalltag ist aus Kundensicht eher traurig. Mit 500 Kilometern Streckenstilllegung pro Jahr, immer weniger Gleisanschlüssen für die Güterbahn, mit einem mutwillig vernichteten InterRegio und immer mehr Verspätungen lockt man die Kundschaft nicht von der Straße, weder im Personen- noch im Güterverkehr. Das ist die Schrumpfbahn. Paradoxer Weise soll dieser Schrumpfkurs die Bahn sexy machen für die Börse. Je kleiner und feiner desto attraktiver für die "Heuschrecken" von institutionellen Anlegern, die nur am Kerngeschäft, der Korridorbahn auf den Hauptachsen, interessiert sind. In diese Philosophie passen auch die heiß umstrittenen Projekte Stuttgart 21 und Transrapid München, ganz im Geist der Betonorgien und Tunneleup