Ein Buch wie Powerpoint

Alltags-Lektüre Mikael Krogerus lernt dazu bei seinem Buch der Woche: "Der 60-Minuten-Vater. Wie eine Stunde die Beziehung zu Ihrem Kind für immer verändert", von Rob Parsons

Seitenzahl: 157 Seiten.

Amazon-Verkaufsrang: vergriffen.

Warum habe ich es gelesen?

Weil mich seit längerem die Frage quält, ob ich nicht das meiste, was man als Vater falsch machen kann, falsch mache.

Worum geht es?

Rob Parsons war ein erfolgreicher Unternehmensberater, zufriedener Ehemann und glücklicher Vater zweier Kinder, als er plötzlich feststellte, dass er keine richtige Beziehung zu seinen Kindern hatte, weil er fast nie zu Hause war. In „Der 60-Minuten-Vater“ rezensiert Parsons sein eigenes Leben und kommt zu dem Schluss, dass er die größten Erfolge und bittersten Niederlagen nicht im Job, sondern als Vater erlebte. Daraufhin stellt er 10 Regeln auf, die jeder Vater beherzigen sollte.

Was bleibt hängen?

1. Dass man viel zu wenig Zeit mit seinen Kindern verbringt.

2. Dass man das ändern kann.

Wie liest es sich?

Parsons ist Marketingexperte und kennt seine Zielgruppe – gestresste Manager – bestens. Das Buch ist aufgebaut wie Powerpointfolien, auf jeder Seite gibt es eine starke Headline, eine kurze Erklärung und ein knackiges Beispiel, wie man die Idee in der Praxis umsetzen kann. Der Titel des Buches bedeutet: Sie brauchen nur 60 Minuten, um es zu lesen. Für eine Seite 10 Sekunden. Wer nicht mal dafür Zeit hat, der hat ein ernstes Problem, schreibt Parsons. Man kann das als amerikanisches Marketinggesülze abtun, aber man kann sich der Dringlichkeit des Themas nicht entziehen: Anfangs lacht man über Parsons gnadenlose Beschreibungen seiner eigenen Hilflosigkeit. Zur Hälfte des Buches fühlt man sich unangenehm angesprochen. Am Ende spürt man den starken Drang, plötzlich alles anders machen zu wollen mit seinen Kindern.

Das beste Zitat:

„Ich kenne viele Manager, die es bereuen, nicht mehr Zeit mit ihren Kindern verbracht zu haben. Aber ich kenne keinen Manager, der es bereut, nicht mehr Zeit in seinem Büro verbracht zu haben.“

Wer sollte es lesen?

Väter, die irgendwo tief in sich drin ahnen, dass sie den Kontakt zu ihren Kindern verloren haben, aber zu beschäftigt sind, um etwas dagegen zu unternehmen.

Was lese ich als nächstes?

„Die letzte Partie“ von Fabio Stassi.

Die Alltags-Lektüre: In seiner Kolumne unterzieht Freitag-Autor Mikael Krogerus jede Woche ein Buch seinem persönlichen Literatur-Check. und Zuletzt: Hans Fallada, "Sachlicher Bericht über das Glück, ein Morphinist zu sein"Stephenie Meyer, "Bis(s) zum Morgengrauen"

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