Ein Buddha im Porsche

Tibet-Aufruhr Auch ein Jahr nach dem Aufstand in Lhasa im März 2008 haben sich die Gemüter noch nicht wieder beruhigt. Das gilt auch für die Lama-Klöster
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Meela, eine 19-jährige Tibeterin, hüllt sich fest in ihren Mantel. Kein besonders gutes Stück und viel zu dünn. Ihre Familie stammt aus dem Hochland im Westen der chinesischen Provinz Sichuan und ist verteufelt arm. Die einzige Gelegenheit, etwas zu verdienen, bietet sich im Frühjahr. Wenn der Schnee zu schmelzen beginnt. Dann liegen Meela und ihre sechs Geschwister im nassen Gras und halten nach grauen Halmen Ausschau. Pilze, die aus den Körpern kleiner Insekten gewachsen sind und aus denen seit Jahrhunderten eine chinesische Medizin hergestellt wird. Zwar ist so ein Chinesischer Raupenpilz (Ophiocordyceps sinensis) – je nach Größe – umgerechnet zwischen drei und fünf Euro wert. Aber es suchen zu viele Familien danach und wollen dav